Im Zuge des Gesellschaftswandels erfuhr auch der Begriff „Europa“ einen vielfachen Bedeutungswandel. Er wurde auf vielerlei angewandt. Auf die mythologische Königstochter, Erdallegorie, politische Propaganda, Wirtschafts-, Glaubens-, Wertegemeinschaft und die kulturelle Identität. Allerdings war es die mythologische Figur, die den Mythos ins Leben rief und ihm den Nimbus verlieh der ihn auch heute noch auszeichnet. Doch die Herkunft des Wortes bleibt umstritten. In „Europa“ verbirgt sich das asyrische „erp“ (dunkel, finster, wo die Sonne untergeht), romantisierend eindeutig als das Abendland zu verstehen. Das Gegenteil zu „Asien“, dem Morgenland, dem Land der aufgehenden Sonne. Für die ältere Geschichte der Erdteile lässt sich das Gegensatzpaar erp-asis durchaus übertragen. Asien, als Wiege der glänzenden Hochkultur – Europa als finstere, barbarische Peripherie, zu der im Prozess der Zivilisation die Sonne der ersten Hochkulturen nur mühsam durchdrang. Auch die antiken Grammatiker befassten sich mit der Herkunft des Wortes im Hinblick auf die mythologische Person. Sie erkannten „Europa“ als eine Zusammensetzung der Wörter „breit“ und „sehen“, in der Bedeutung „weitsehend“ aufgefasst. Die Versuche moderner Sprachforscher, den Namen aus dem griechischen abzuleiten, müssen als gescheitert angesehen werden. Gegen die wiederholt aufgegriffene griechische Etymologie spricht der unerklärliche Ausfall einzelner Buchstaben. Heute neigt man eher dazu, den vorgriechischen Ursprung anzunehmen. In der folgenden Arbeit möchte ich nicht nur die Herkunft und die Bedeutung des Wortes „Europa“ hinterfragen. Vielmehr soll eine eingehende Betrachtung der Rezeption des Mythos durch Herodot und Ovid erfolgen. Ferner möchte ich der Frage nachgehen, in welcher Weise diese Geschichte um die phönizische Königstochter noch eine Bedeutung für die heutige Gesellschaft haben kann. Braucht Europa überhaupt einen gemeinsamen Mythos und kann ein Mädchenraub als ein solcher fungieren?
Inhaltsverzeichnis
- A. Die Etymologie des Wortes „Europa“.
- B. Der Mythos Europa
- I. Die Bedeutung von Mythen.
- II. Der Mythos Europa in der Antike.
- 1. Der Inhalt der Erzählung..
- 2. Der Europamythos in der antiken Literatur.
- a) Der Europamythos in Herodots Historien
- b) Die Darstellung des Mythos bei Ovid.
- c) Europa in den „Metamorphosen“..
- d) Europa in den Fasten......
- III. Der Mythos in der Gegenwart..
- 1. Rezeption
- a) Politisierung des Mythos.
- b) Rezetion des Mythos in Literatur, Kunst und andere Erscheinungsformen.
- II. Kann der Mythos Identitätsstifter sein?.
- 1. Rezeption
- C. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rezeption des Mythos Europa durch Herodot und Ovid. Sie untersucht die Bedeutung des Mythos in der Antike und in der Gegenwart und geht der Frage nach, ob der Mythos Europa als Identitätsstifter fungieren kann.
- Etymologie des Wortes „Europa“
- Bedeutung von Mythen in der Antike
- Darstellung des Europamythos bei Herodot und Ovid
- Rezeption des Mythos in der Gegenwart
- Potenzial des Mythos als Identitätsstifter
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Etymologie des Wortes „Europa“ und zeigt die verschiedenen Bedeutungen auf, die der Begriff im Laufe der Geschichte erfahren hat. Es wird die umstrittene Herkunft des Wortes diskutiert und die verschiedenen Deutungen des Begriffs „Europa“ von der mythologischen Königstochter bis zur kulturellen Identität beleuchtet.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Mythos Europa in der Antike. Es wird die Bedeutung von Mythen in der Antike erläutert und der Inhalt der Erzählung des Europamythos zusammengefasst. Anschließend werden die Darstellungen des Mythos bei Herodot und Ovid analysiert und die verschiedenen Interpretationen des Mythos in der antiken Literatur beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Mythos Europa, die Etymologie des Wortes „Europa“, die Bedeutung von Mythen in der Antike, die Darstellung des Europamythos bei Herodot und Ovid, die Rezeption des Mythos in der Gegenwart und das Potenzial des Mythos als Identitätsstifter.
- Arbeit zitieren
- Annika Mödl (Autor:in), 2012, Der Mythos "Europa" bei Ovid und Herodot. Ein Mädchenraub als Bezugspunkt kultureller Identität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276750
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