„Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur Deutsche und zum Zeugnis dessen, daß sie fest entschlossen sind, ohne Parteiunterschiede, ohne Standes- und Konfessionsunterschiede zusammenzuhalten[…] fordere ich die Vorstände der Parteien auf, vorzutreten und mir dies in die Hand zu geloben.“
Die Thronrede des Kaisers vom 4. August 1914 leitete, kurz nachdem das Deutsche Reich Russland den Krieg erklärt hatte, den Burgfrieden ein. Dies gab den deutschen Juden Hoffnung und Zuversicht endlich Gleichberechtigung zu erhalten. Doch die Begeisterung hielt nicht lange an. Mit der zunehmend schlechteren Kriegslage kam der latent vorhandene Antisemitismus wieder zum Vorschein.
Die zentrale Fragestellung der Hausarbeit bezieht sich auf die Folgen des zunehmenden Antisemitismus, die in der Judenzählung ihren Höhepunkt findet. Zu Beginn werden zwei wesentliche jüdische Verbände vorgestellt. Zum einem „Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ und zum anderen die „Zionistische Vereinigung“. Welche Unterschiede gab es zwischen den Verbänden und wie machten sie auf sich aufmerksam?
Danach erfolgt die Abhandlung über den Beginn des Ersten Weltkriegs. Zunächst wird dabei auf den Burgfrieden eingegangen. Wie kam dieser zustande und was löste er bei den jüdischen Verbänden und Kriegsfreiwilligen aus? Um dies herauszufinden wurde die Zeitung des Centralverbandes „im deutschen Reich“ sowie die Zeitschrift der Zionisten die „Jüdische Rundschau“ genutzt. Darin kann man deutlich nachvollziehen, wie die jüdische Bevölkerung zu dieser Zeit gedacht und gefühlt hat. Die Euphorie der Kriegsfreiwilligen wird mit Hilfe der „Kriegsbriefe gefallener deutscher Juden“ aufgezeigt.
Im jüdischen Volk wurde angenommen, dass man durch die militärische Leistungen Anerkennung im deutschen Reich erhalten werde. Ob dies wirklich der Fall war, wird in der Arbeit dargelegt.
Mit zunehmender Kriegsdauer nahm der Antisemitismus wieder zu. Dies führte zum Höhepunkt der judenfeindlichen Hetze, der Judenzählung. Dieser Aspekt bildet den Hauptpunkt der Hausarbeit. Es werden der Erlass und die Gründe für die Judenstatistik dargelegt. Weshalb handelte das Kriegsministerium auf diese Weise und schmälerte damit die Leistung der jüdischen Soldaten? Wer steckte hinter der Judenzählung?
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
2. Vorstellung zweier wesentlicher jüdischer Verbände
2.1. Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens
2.2. Deutsch-Jüdische Zionisten
3. Beginn des Ersten Weltkriegs: Euphorie und Hoffnung
3.1. Der Burgfrieden
3.2. Euphorie bei den jüdischen Verbänden und Kriegsfreiwilligen
3.2.1. Aufrufe der jüdischen Verbände
3.2.2. Begeisterung bei den jüdischen Kriegsfreiwilligen
3.2.3. Gleichstellung durch militärische Leistungen?
4. Zäsur: Judenzählung als Ausdruck des zunehmenden Antisemitismus
4.1. Aufleben des Antisemitismus
4.2. Judenzählung
4.2.1. Erlass und Rechtfertigungen
4.2.2. Reaktion der jüdischen Soldaten
4.2.3. Antisemitismus am Ausgang des Ersten Weltkriegs
5. Nach der Judenzählung: Reaktionen der jüdischen Verbände
5.1. Der Centralverein
5.2. Die Zionisten
5.3. Der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten
6. Die Auswertung der Judenzählung in verschiedenen Quellen
Bibliographie
- Citar trabajo
- Kristina Tarcal (Autor), 2012, Deutsche Juden im Ersten Weltkrieg. Zwischen Euphorie und Enttäuschung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276667
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