Zwei sehr interessante, unterschiedliche sozialpädagogische Medienprojekte werden vorgestellt. Zum einen geht es um das Radioprojekt "Hertz Junior", bei dem Kinder Wissenschaft für Kinder und Jugendliche verständlich im Radio präsentieren (z.B. "Was ist Genetik?", "Was macht ein Astronom?", "Was ist Neuroinformatik?"). Dadurch soll Wissenschaft einer breiten Öffentlichkeit von jungen aber auch erwachsenen Hörern zugänglich gemacht und Neugier geweckt werden. Der Transfer gelingt vor allem dadurch, dass die Kinder selbst die wissenschaftlichen Themen aufbereiten.
Schülerinnen und Schüler der Laborschule Bielefeld gestalten alle zwei Wochen eine eineinhalbstündige Live-Sendung. Das Radioprojekt ist Teil ihres frei wählbaren Projektunterrichts an der Bielefelder Laborschule Die Sendung wird Mittwoch nachmittag von den Kindern in den Räumen des CampusRadio Bielefeld produziert. Zwei medienpädagogisch geschulte Teams von Studierenden und Festangestellten betreuen die Sendung.
Das zweite Projekt ist das Medienprojekt "What's up?" ein Internetmagazin aus dem Münchner Westen.
Entwicklung einer stadtteilbezogenen Internetplatform für den Münchner Westen unter weitgehender Miteinbeziehung von Kindern und Jugendlichen - als Teil einer lokalen Kinderöffentlichkeit.
Wie informieren sich Kinder? Woher wissen sie, was in ihrer Stadt oder in ihrem Viertel passiert? Wie kommen Kinder an für sie relevante Informationen und ihre Altersgruppe betreffende Nachrichten?
Nur etwa ein Drittel der in einer Münchner Studie im vergangenen Jahr befragten 1200 Kinder kennt die spezifischen Kinder-Veranstaltungskalender oder Broschüren.
Das Internetmagazin "What's Up?" bietet kostenlose Information von Kindern für Kinder per Internet. Meinungsbildung, Information, Austausch und Öffentlichkeit der Kinderwelt "Münchner Westen" sollen auf diese Weise hergestellt werden.
Inhalt
1. Inhalt des Projektes
2. Zielgruppe
3. Träger und Institutionen
4. Besonderheiten des Projektes
5. Medienpädagogische Ansätze
6. Ziel des Projektes "Hertz Junior"
7. Probleme und Grenzen bei der Durchführung
8. Empfohlene technische Voraussetzungen
9. Erfolge des Projektes "Hertz Junior"
10. Didaktische Materialien
11. Links und weitere Informationsmöglichkeiten
12. Quellen
13. Anhang
14. Datum und Unterschrift
1. Inhalt des Projektes
Ziel des Projektes "Hertz Junior" ist es, dass Kinder Wissenschaft für Kinder und Jugendliche verständlich im Radio präsentieren (z.B. "Was ist Genetik?", "Was macht ein Astronom?", "Was ist Neuroinformatik?"). Dadurch soll Wissenschaft einer breiten Öffentlichkeit von jungen aber auch erwachsenen Hörern zugänglich gemacht und Neugier geweckt werden. Der Transfer gelingt vor allem dadurch, dass die Kinder selbst die wissenschaftlichen Themen aufbereiten.
Schülerinnen und Schüler der Laborschule Bielefeld (z.Zt. neun Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren) gestalten alle zwei Wochen Donnerstag nachmittag von 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr eine eineinhalbstündige Live-Sendung mit dem Titel "Hertz Junior". Das Radioprojekt ist Teil ihres frei wählbaren Projektunterrichts an der Bielefelder Laborschule (Die Laborschule, eine an die Universität Bielefeld angegliederte Versuchsschule, existiert seit den 70er Jahren und unterscheidet sich von "Regelschulen" z.B. dadurch, dass es keine festen Klassenräume und bis zur 10. Klasse keine Zensuren gibt). Die Sendung wird Mittwoch nachmittag von den Kindern in den Räumen des CampusRadio Bielefeld produziert.
Ursprünglich richtet sich das Projekt auch an andere Partnerschulklassen weiterführender Schulen (6. bis 9. Klasse). Die jeweilige Klasse bestimmt das Thema der Sendung. Die Schulklasse setzt sich schon im Vorfeld der Sendung mit dem jeweiligen Thema auseinander. Die Schülerinnen und Schüler widmen sich ganz verschiedenen Themen, denen sie dann wissenschaftlich auf den Grund gehen.
In der Live-Sendung ist der Höhepunkt ein Live-Studiogespräch mit einem bzw. einer WissenschaftlerIn aus der Uni. Verwendet der Wissenschaftler oder die Wissenschaftlerin ein Wort, das die Kinder nicht verstehen, drücken sie auf den „Buzzer“ und ein lautes „HÄ?“ ertönt. Der Wissenschaftler bzw. die Wissenschaftlerin muss das Wort dann verständlich erklären.
Die Schulklasse setzt sich schon im Vorfeld der Sendung mit der Arbeit der Wissenschaftlerin auseinander.
Für jede Sendung werden von den SchülerInnen der Partnerschulklassen drei Beitragsformen vorproduziert:
1. eine Umfrage unter den Studierenden als Meinungsüberblick und Einstieg in das Thema;
2. eine Reportage;
3. die Nachrichten "Infakt Junior", die Zahlen und Fakten zum Thema liefern ("Infakt Junior" als Anlehnung an den Namen der Hochschulnachrichten "Infakt" im täglichen Magazinprogramm des Senders Hertz 87,9)
In der Live-Sendung werden die vorproduzierten Beiträge eingespielt. Höhepunkt der Sendung ist das Studiogespräch mit der Wissenschaftlerin bzw. dem Wissenschaftler. Zum Schluss der Sendung wird eine Quizfrage zum Thema gestellt. Die HörerInnen können im Sender anrufen und bei richtiger Antwort einen kleinen Preis gewinnen.
Zwei medienpädagogisch geschulte Teams von Studierenden und Festangestellten betreuen die Sendung. Jeweils zwei Teamer betreuen die Produktion einer Sendung. Der Umgang mit den Medien wie z.B. dem Schnittplatz wird "Learning by doing" erlernt. Die Kinder sind über die Dauer des gesamten Schuljahres kontinuierlich in die unterschiedlichen Prozesse der Sendeproduktion eingebunden.
Der Empfang des Radiosenders ist möglich im Bielefelder Stadtgebiet und im nahen Umland. Der Sender ist leider noch nicht im Kabelnetz, aber im Internet unter www.radiohertz.de .
2. Zielgruppe
- Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse der Laborschule Bielefeld (als Produzenten)
- Kinder und Schulklassen (ab 12-13 Jahren/ 6. Klasse) aus dem Großraum Bielefeld (als Produzenten)
- Kinder und Jugendliche sowie Studierende aus Bielefeld und Umgebung (sowie bundesweit über das Internet), die durch "Hertz Junior", über die Schule hinaus, Zugang zu wissenschaftlichen Fragestellungen bekommen (als Hörer)
- alle deutschsprachigen Radiohörer, die an gut verständlich aufbereiteten wissenschaftlichen Zusammenhängen interessiert sind
3. Träger und Institutionen
"Hertz Junior" ist eine ca. eineinhalbstündige Radiosendung (genau 87,9 Minuten), die alle zwei Wochen donnerstags von 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr im Programm von Hertz 87,9 gesendet wird. "Hertz Junior" wird in den Räumen von Hertz 87,9, dem Campus Radio der Universität Bielefeld, produziert. Das Campus Radio wird rund um die Uhr von Studierenden betreut.
Das Campus Radio ist ein Radio von Studierenden für Studierende. Es ist der Universität Bielefeld angegliedert und hat fünf bezahlte Stellen:
- die Redaktionsleitung und die Ausbildungsleitung, jeweils mit 19 Stunden/ Woche, von der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft und der Fakultät für Pädagogik;
- die Projektleitung mit 19 Stunden/ Woche, vom Rektorat finanziert;
- die Leitung der Wissenschafts-Redaktion mit 10 Stunden/ Woche, von der Fakultät für Soziologie;
- die Koordinatorenstelle für das Projekt "Hertz Junior", z.Zt. finanziert vom Preisgeld "Goldene Göre 2003", steht mit der Robert Bosch-Stiftung in Verhandlung.
Hinzu kommen ca. 40 Redaktionsmitglieder (darunter ca. 15 studentische Redakteure als "fester Kern"). Neue MitarbeiterInnen werden nicht automatisch Redaktionsmitglieder, sondern müssen erst einige Zeit in der Redaktion mitarbeiten. Dann wird ihnen die Mitgliedschaft im Verein nahe gelegt. Durch den Vereinsbeitritt werden sie zu ordentlichen Redaktionsmitgliedern.
Hertz 87,9 hat regelmäßig Praktikanten. Schüler können ihr Betriebspraktikum beim Campus Radio absolvieren. Studierende können ein von den Fakultäten für Soziologie und Pädagogik anerkanntes Praktikum machen.
Als Ausbildungsradio im Bereich "Radiojournalismus" bietet Hertz 87,9 regelmäßig Wochenend-Seminare, die von Profi-Journalisten geleitet werden (Moderationstraining, Reportageworkshops, Kommentare- und Glossen-Seminare usw.)
Kooperationen mit Lehrenden der Hochschule gibt es ebenfalls. So erhalten die Studierenden die Möglichkeit, für ihre Arbeit beim Campusradio Leistungsnachweise zu bekommen (bisherige Kooperationen mit den Fakultäten für Linguistik und Literaturwissenschaft, Pädagogik, Soziologie).
Das Campus Radio Hertz 87,9 wird durch einen gemeinnützigen Verein getragen. Die Hochschule Bielefelds unterstützt Hertz 87,9 und hat Mitglieder in den Verein und den Programmbeirat entsandt. Weitere finanzielle Unterstützung erhält Hertz 87,9 vom Studentenwerk Bielefeld und der Westfälisch Lippischen Universitätsgesellschaft.
Außerdem zahlt jeder Studierende 0,50 € des Sozialbeitrags pro Semester an das Universitätsradio. Vor ca. vier Jahren wurde das Campus Radio mit Hilfe von Geldern aus einer Stiftung ins Leben gerufen. Am 6. Dezember 2000 ging das Campus Radio Bielefeld auf Sendung. Der Sender berichtet über das Neueste aus Forschung, Lehre und Hochschulpolitik sowie über studentisches Leben. Dazu gehören Hochschulnachrichten, Live-Reportagen, Comedy, Forschungsberichte, Interviews mit Professoren und Mitschnitte aus dem Hörsaal.
Seit etwa drei Jahren gibt es das Medienprojekt "Hertz Junior". Dieses Projekt ist im Jahr 2001 durch den "Stifterverband für die deutsche Wissenschaft" im Rahmen des bundesweit ausgeschriebenen Aktionsprogramms "PUSH - Public Understanding of Science & Humanities" gefördert worden. Von August 2002 bis August 2003 unterstützte die ROBERT BOSCH - Stiftung die Arbeit des Projektes. Im November 2003 hat das Deutsche Kinderhilfswerk das Projekt "Hertz Junior" preisgekrönt. Zur Zeit wird das Projekt noch vom diesem Geld weitergeführt. Voraussichtlich wird das Projekt, insbesondere die Stelle der Koordinatorin, ab diesem Jahr wieder durch die ROBERT BOSCH-Stiftung gefördert.
4. Besonderheiten des Projektes
Das Kinderradio hat in Bielefeld Tradition. Durch den Bielefelder Jugendring gibt es seit vielen Jahren das Projekt "Kinder-Radio Kurzwelle", bei dem Kinder im Bürgerfunk ein Radioprogramm gestalten. "Hertz Junior" hebt sich von anderen Kinderradioprojekten dadurch ab, dass der thematische Schwerpunkt auf der Wissenschaft liegt, und dass es sich bei "Hertz Junior" um eine Live-Sendung handelt.
5. Medienpädagogische Ansätze
Das Anliegen von "Hertz Junior" ist es, Medienkompetenz zu vermitteln. Medien sind zu einem festen Bestandteil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen geworden. Somit sind Kompetenzen gefragt, um Medien selbstbestimmt zu nutzen und sie in das Kommunikations- und Handlungsrepertoire zu integrieren.
- Perspektivwechsel vom Konsumenten zum Produzenten (erweitert bei den Kindern und Jugendlichen das Spektrum ihres Medienhandelns)
- Nutzen des Radios als Mittel zur Auseinandersetzung mit Wissenschaft
- Einblicke in journalistische Arbeitsweisen
6. Ziel des Projektes "Hertz Junior"
- Wissenschaft aus der Isolation der Universität zu lösen
- Wissenschaft durch die Aufarbeitung der Themen von Kindern einem breiten Publikum zugänglich machen
- Öffnung der Hochschule nach außen
- Kindern dem Umgang mit radiospezifischen Medien per "Learning by doing" vermitteln
- journalistisches Interesse bei Kindern wecken
7. Probleme und Grenzen bei der Durchführung
- geringe Geldmittel (um das Projekt in seinen Möglichkeiten voll auszuschöpfen, müssten der Redaktion des CampusRadios Hertz 87,9 mehr bezahlte Stellen in größerem Umfang zur Verfügung stehen)
- Ehrenamtlich Tätige mit knappen Zeitressourcen (erheblicher zeitlicher Aufwand, um eine "Hertz Junior" - Sendung zu produzieren, jedoch immerhin kleines "Gehalt" von 100,00 Euro pro Sendung und Teamer)
- Mangelnde Selbstständigkeit und Aktivität der Partnerschulen (oft passives Verhalten der SchülerInnen und LehrerInnen bei Themenwahl und schwieriger Kontakt zu Schulen, Lehrer zeigen sich unflexibel: "Keine Zeit, Lehrplan ist voll!")
8. Empfohlene technische Voraussetzungen
- ein Aufnahmegerät (für Reportagen und Umfragen)
- zwei PCs (um Moderationen und die Nachrichten "Infakt Junior" zu produzieren, Beiträge zu recherchieren, zu schneiden, sowie die Wiederholung vorzubereiten)
[...]
- Citation du texte
- Britta Daniel (Auteur), Hans-Peter Tonn (Auteur), 2004, "Hertz Junior" - Kinder-Wissenschafts-Radio und "WhatsUp" - Internet-Stadtteilmagazin für Jugendliche aus dem Münchener Westen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27662
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