„Gebt den Kindern Gelegenheit, sich selbst zu entdecken…La(ß)t sie Triumph und Niederlage erleben…Weist ihnen verantwortliche Aufgaben zu, bei denen zu versagen, den kleinen Staat gefährden heißt...Übt die Phantasie.“ (Reiners, 1991, S.1)
Das ist die Aufforderung von Kurt Hahn, dem Urvater der Erlebnispädagogik. Man mag sich vielleicht die Frage stellen, warum Kinder Niederlagen erleben sollen - leben wir doch in einer Gesellschaft, die stark durch das „Motto“ der
Enkulturationspädagogik „kannst du was, dann bist du was“ (Callo, 2002, S.108) beeinflusst ist. Doch ist es möglich, dass gerade Herausforderungen, die zunächst unmöglich zu bewältigen scheinen und ein hohes Maß an Kreativität, Flexibilität und Spontanität fordern, Jugendlichen in ihrer Entwicklung
entscheidend beeinflussen können?
Immer häufiger werben Reiseunternehmen mit erlebnispädagogischen Angeboten, es gibt kaum noch eine Bildungsstätte, die sich nicht dem erlebnispädagogischen Lernen zugewandt hat. In der vorliegenden Arbeit möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, in wieweit Erlebnisse und Abenteuer in der Erlebnispädagogik die Identitätsbildung Jugendlicher beeinflussen können. Zunächst werde ich kurz die Geschichte und die Ursprünge der Erlebnispädagogik darstellen, anschließend wird die Erlebnispädagogik mit ihren Zielen und Prinzipien aufgezeigt. Im dritten Teil möchte ich dann auf den Begriff der Identität
eingehen, während ich im vierten und wichtigsten Teil Schlüsse auf die Auswirkungen der Erlebnispädagogik auf die Identitätsbildung ziehen werde.
Abschließend werde ich ein Fazit ziehen, sowie einen Ausblick auf die Rolle der Erlebnispädagogik in der Sozialen Arbeit geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Kurt Hahn als Begründer der Erlebnispädagogik
- Kurzbiographie
- Die Erlebnistherapie
- Erlebnispädagogik
- Definition
- Ziele und Prinzipien
- Pädagogik als Identitätshilfe
- Definition
- Pädagogik als Hilfe zur Identitätsbildung
- Erlebnispädagogik und ihre Wirkung in der Identitätsstiftung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Erlebnisse und Abenteuer in der Erlebnispädagogik die Identitätsbildung Jugendlicher beeinflussen können. Sie untersucht den Ursprung und die Geschichte der Erlebnispädagogik und analysiert deren Ziele und Prinzipien. Darüber hinaus wird der Begriff der Identität definiert und die Auswirkungen der Erlebnispädagogik auf die Identitätsbildung von Jugendlichen beleuchtet.
- Ursprung und Geschichte der Erlebnispädagogik
- Ziele und Prinzipien der Erlebnispädagogik
- Der Begriff der Identität
- Auswirkungen der Erlebnispädagogik auf die Identitätsbildung von Jugendlichen
- Rolle der Erlebnispädagogik in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Einführung stellt die Kernaussage der Arbeit vor und beschreibt das Ziel der Analyse: die Auswirkungen von Erlebnissen und Abenteuern in der Erlebnispädagogik auf die Identitätsbildung von Jugendlichen. Sie beleuchtet die Relevanz des Themas, verweist auf aktuelle Entwicklungen im Bereich der Erlebnispädagogik und gibt einen Überblick über die Gliederung der Arbeit.
Kurt Hahn als Begründer der Erlebnispädagogik
Dieses Kapitel zeichnet ein Bild von Kurt Hahn, dem Begründer der Erlebnispädagogik. Es beleuchtet seine Biografie, seine pädagogischen Ansätze und die Entwicklung seiner Erlebnistherapie, die er zunächst als therapeutisches Konzept für Jugendliche mit „Verfallserscheinungen“ konzipierte. Hahn entwickelte vier Elemente der Erlebnistherapie: körperliches Training, Expeditionen, Projekte und „Dienst am Nächsten“.
Erlebnispädagogik heute
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Erlebnispädagogik und erklärt ihre Prinzipien und Ziele. Es beschreibt, wie die Erlebnispädagogik ganzheitliches Erleben im Vordergrund stellt und kognitive, emotionale und aktionale Lernebenen berücksichtigt. Die Erlebnispädagogik setzt auf Problemlösungen, die Strategie, Flexibilität, Entscheidungskompetenz und Konfliktfähigkeit fordern. Die Bedeutung von Teamarbeit und dem Einsatz individueller Stärken wird hervorgehoben. Der Text stellt außerdem dar, wie die Erlebnispädagogik auf die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft reagieren kann, in der Leistung und Wachstum im Vordergrund stehen und soziale Werte oft vernachlässigt werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen Erlebnispädagogik, Identitätsbildung, Jugend, Kurt Hahn, Erlebnistherapie, Handlungsorientierung, Ganzheitlichkeit, Lernen durch Erleben, soziale Kompetenzen, Gruppenarbeit, und Entwicklung von Persönlichkeitsmerkmalen. Sie fokussiert auf die Rolle von Erlebnissen und Abenteuern in der Förderung von Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein, Selbstvertrauen und der Gestaltung einer verantwortungsvollen Lebenswelt.
- Arbeit zitieren
- Babs Maier (Autor:in), 2013, Erlebnispädagogik im Rahmen der Identitätsstiftung von Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276033