Religionsfreiheit in Deutschland wird schon im Grundgesetz festgehalten. „Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“, „Die ungestörte Religionsausübung wird
gewährleistet.“ (Art.4 (1, 2), Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vom 23.Mai 1949). Diese Freiheit bringt es mit sich, dass inzwischen sehr viele verschiedene Religionssymbole die Fenster und Zimmer, öffentlicher Einrichtungen und privater
Häuser zieren. Christen kleben sich ein Fischsymbol auf ihre Autos, hängen Kreuze an die Wand und verwenden auch ab und an noch ein Chi-Rho Zeichen (auch Konstantinisches Kreuz genannt) um sich zum christlichen Glauben zu bekennen. Das
wohl bekannteste und am häufigsten verwendete Symbol des Islams ist die Mondsichel, oft kombiniert mit einem fünfzackigen Stern. Ein Stern symbolisiert auch das Judentum, allerdings einer mit sechs Zacken. (...)Atheisten haben ihre Schwierigkeiten damit ihre Ansichten in einem Symbol unter zu bringen. In Amerika,
wird ein von Molekülen bestücktes Ellipsengebilde, das sich um ein „A“ zieht am häufigsten gesehen. In Deutschland ist dieses doch eher weniger bekannt. Das Problem ist, wie man etwas symbolisieren soll, das sich a priori durch Negation definiert.
Durchgestrichene Motive kommen diesem also am nächsten. Ein durchgestrichener Gott zum Beispiel. Dazu müsste man erst einmal ein Symbol für Gott finden. Das Problem ist aber, dass Gott undefinierbar ist und deshalb nicht bildlich darstellbar, außer
vielleicht als Symbol der Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit. Soll man also um ein Symbol für den Atheismus zu finden die Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit negieren?
Wäre das Gegenteil nicht sinnvoller, nämlich ein Symbol, das diese Begriffe gerade nicht negiert, sondern in den Vordergrund stellt? Sind generell humanistische Werte, genau betrachtet, nicht in Wahrheit eine säkularisierte Verehrung von Gott, eine Art des
atheistischen Glaubens an Gott?
Die folgende Arbeit beschäftigt sich zunächst mit der Frage was Atheismus eigentlich ist, um anschließend Richard Dawkins, den wohl bekanntesten Atheisten, vorzustellen .
Das Hauptaugenmerk soll allerdings auf dem Buch „Abschaffung der Religion? Wissenschaftlicher Fanatismus und die Folgen“ von Richard Schröder liegen, vor allem auf die Bezugnahme zu Richard Dawkins „Der Gotteswahn“. Hierfür werde ich mich
vor allem mit den in der Öffentlichkeit breit diskutierten Inhalten des Buches beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorstellung des Themas
2. Atheismus
2.1 Neuer Atheismus
3. Richard Dawkins
4. Richard Schröder
5. "Abschaffung der Religion? Wissenschaftlicher Fanatismus und die Folgen"
6. Literaturverzeichnis
1. Vorstellung des Themas
Religionsfreiheit in Deutschland wird schon im Grundgesetz festgehalten. „Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“, „Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“ (Art.4 (1, 2), Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vom 23.Mai 1949). Diese Freiheit bringt es mit sich, dass inzwischen sehr viele verschiedene Religionssymbole die Fenster und Zimmer, öffentlicher Einrichtungen und privater Häuser zieren. Christen kleben sich ein Fischsymbol auf ihre Autos, hängen Kreuze an die Wand und verwenden auch ab und an noch ein Chi-Rho Zeichen (auch Konstantinisches Kreuz genannt) um sich zum christlichen Glauben zu bekennen. Das wohl bekannteste und am häufigsten verwendete Symbol des Islams ist die Mondsichel, oft kombiniert mit einem fünfzackigen Stern. Ein Stern symbolisiert auch das Judentum, allerdings einer mit sechs Zacken. Das Rad der Lehre (Buddhismus) und das Om-Zeichen (Hinduismus) bekommt man seltener zu Gesicht ist aber durchaus keine Seltenheit mehr. Vor allem in Großstädten ist diese Vielfalt der Religionssymbole zu bestaunen und oft muss man gar nicht erst nach ihnen suchen, denn Gläubige tragen zuhauf ihre Symbole in Form von Ohrringen, Halsketten, Armbändchen und Tattoos am Körper.
Kaum gibt es eine Religion ohne dazugehörige, traditionelle Symbole und Zeichen doch wie steht es um die „Nicht-Religion“, den Atheismus? Atheisten haben ihre Schwierigkeiten damit ihre Ansichten in einem Symbol unter zu bringen. In Amerika, wird ein von Molekülen bestücktes Ellipsengebilde, das sich um ein „A“ zieht am häufigsten gesehen. In Deutschland ist dieses doch eher weniger bekannt. Das Problem ist, wie man etwas symbolisieren soll, das sich a priori durch Negation definiert. Durchgestrichene Motive kommen diesem also am nächsten. Ein durchgestrichener Gott zum Beispiel. Dazu müsste man erst einmal ein Symbol für Gott finden. Das Problem ist aber, dass Gott undefinierbar ist und deshalb nicht bildlich darstellbar, außer vielleicht als Symbol der Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit. Soll man also um ein Symbol für den Atheismus zu finden die Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit negieren? Wäre das Gegenteil nicht sinnvoller, nämlich ein Symbol, das diese Begriffe gerade nicht negiert, sondern in den Vordergrund stellt? Sind generell humanistische Werte, genau betrachtet, nicht in Wahrheit eine säkularisierte Verehrung von Gott, eine Art des atheistischen Glaubens an Gott?
Die folgende Arbeit beschäftigt sich zunächst mit der Frage was Atheismus eigentlich ist, um anschließend Richard Dawkins, den wohl bekanntesten Atheisten, vorzustellen . Das Hauptaugenmerk soll allerdings auf dem Buch „Abschaffung der Religion? Wissenschaftlicher Fanatismus und die Folgen“ von Richard Schröder liegen, vor allem auf die Bezugnahme zu Richard Dawkins „Der Gotteswahn“. Hierfür werde ich mich vor allem mit den in der Öffentlichkeit breit diskutierten Inhalten des Buches beschäftigen.
2. Atheismus
Der Begriff Atheismus kommt aus dem griechischen (átheos = gottlos) und bezeichnet jede Form von weltanschaulichen und philosophischen Annahmen, welche eine Existenz einer oder mehrerer Götter und allgemeiner übernatürlicher Wesen verneinen. Atheismus ist dem Begriff Theismus entgegengesetzt, der den Glauben an Gott bezeichnet.
Die verneinende Weltanschauung, also die Bezeichnung des Atheismus, stammt aus dem 4. bis 3. Jahrhundert vor Christus und ist erst seit dem 19. Jahrhundert in der Bevölkerung etabliert. Der Begriff wurde zuvor als eine abwertende Bezeichnung, als gottlos, verwendet.
Ungeachtet, dass es Religionen gibt, die keine Götter kennen, versteht man häufig fälschlicherweise unter Atheisten die Menschen, die die Existenz von Göttern oder generell von übernatürlichen Wesen, wie beispielsweise von Geistern, Engeln oder Dämonen, für falsch befinden. (vgl. Dittmar, 2005)
2.1. Neuer Atheismus
Der Atheismus hat sich zu einem "neuen" Atheismus verändert, dieser wird auf eine offenen und direkte Art und Weise propagiert, die man von den Religionskritikern aus der Aufklärung kennt. Es äußern sich nicht mehr in erster Linie Philosophen, sondern auch explizit Naturwissenschaftler. Sie betreiben vor allem wissenschaftliche und empirische Religionskritik, die philosophisch und historisch-kritische, die zuvor das Hauptfeld der Kritik war, wird immer mehr vernachlässigt. "Neue" Atheisten definieren sich als eine vernünftige Gesellschaft aus ethischer Herkunft, bestehend aus naturwissenschaftlichen Humanisten, die nicht an übernatürliches Glauben. Sie formulieren ihre Kritik deutlich und klar, sowohl auch polemisch und satirisch. Bei dem "neuen" Atheismus handelt es sich um eine populäre Bewegung, die die Religionskritik einem größeren Publikum nahebringen will. (vgl. Groschopp, 2008)
3. Richard Dawkins
Clinton Richard Dawkins kam am 26. März 1941 in Nairobi, Kenia auf die Welt. Er studierte an der Universität Oxford Biologie bei dem niederländischen Ethologen Nikolaas Tinbergen. Im Jahre 1966 erlangte er den Doktortitel für Zoologie. Er ist weiterhin auch Autor von mehreren wissenschaftlichen Dokumenten. Eines seiner bekanntesten Werke trägt den Titel "Das egoistische Gen", mit dem er 1976 bekannt wurde. Es folgten weitere, wie "Der blinde Uhrmacher" (1987), "Gipfel des Unwahrscheinlichen" (1996), sowie sein bekanntestes Werk "Der Gotteswahn".
Im Folgenden werde ich den Inhalt seiner beiden erfolgreichsten Bücher kurz erläutern, da Richard Schröder diese in seinem Buch "Abschaffung der Religion?" wiederholt zitiert.
3.1 „Das egoistische Gen“
Der Standard Kultur rezitiert „Das egoistische Gen“ am 09.01.2007 wie folgt:
„Das im Jahr 1979 erschienene Buch „The Selfish Gene “ , das als eines der besten wissenschaftlichen Sachbücher gilt, (...) trug wesentlich dazu bei, dass sich sowohl bei den Fachkollegen wie auch bei der interessierten Öffentlichkeit die Vorstellungen über Evolution nachhaltig veränderten. Bis heute wurde es in 27 Sprachen übersetzt (...) und hält bei einer Gesamtauflage von weit mehr als einer Million Exemplaren.“ (Springer Spektrum, 2007)
In dem Buch sagt Dawkins, dass wir Menschen und auch andere Organismen von den Genen ausschließlich ausgenutzt werden. Wir sind nur ihre Produktionsmaschinen, die sie bedienen, um ihre nächste Generation zu sichern. Auch definiert er darin seine Memtheorie, mit der er aussagt, dass jedes geistige und kulturelle Phänomen, von einem Mem (wie von einem Virus) angefallen und in Besitz genommen wird.
[...]
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- Babs Maier (Autor), 2012, Neuer Atheismus bei Richard Schröder, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276031
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