Problem des Anfangens und Qual des ersten Wortes soll wohl jedem Autor bekannt sein. So begehrenswert ist es, alles Wundervolle gleich in den ersten Satz zu drängen. Schon mit erstem Wort beginnt das Spiel zwischen Leser und Autor. Der Leser wird auf den jeweiligen Modus des Erzählens eingestellt, Sender und Empfänger werden praktisch gleichgestellt in dem sie auf einem unbeschriebenen Blatt die allgemeine Idee, Mosaiksteine einer Handlung in den verflochtenen Fäden der Gedanken zusammensetzen. Die wohl wichtigste Frage für einen Autor: wie gelangt der Leser in den Roman hinein, wie betritt er die Welt der Fiktion?
Bei deutschen Autoren des Realismus geht es aber nicht nur darum schon mit ersten Zeilen Interesse des Lesers zu wecken oder Poetik des ganzen Werkes bereits im Anfang sichtbar zu machen, sondern vielmehr ist das Ziel schon mit erstem Satz ein festes Gefühl der Realität zu gewinnen, sogenannten Realitätseffekt hervorzurufen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Funktionen, Formen und Struktur und des Romaneingangs
- Funktionen
- Struktur
- Formen
- Titel
- Invocatio
- Ab avo
- In medias res
- In ultimas res
- Zwischenfazit
- Realitätseffekt
- „Irrungen, Wirrungen“. Theodor Fontane
- ,,Die Akten des Vogelsangs“. Wilhelm Raabe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Funktion des Romananfangs im deutschen Realismus. Dabei liegt der Fokus auf der Schaffung eines "Realitätseffekts" in den Anfangskapiteln ausgewählter Romane. Die Arbeit analysiert, wie Autoren des Realismus mithilfe unterschiedlicher narrativer Strategien und sprachlicher Mittel ein Gefühl der Authentizität und Glaubwürdigkeit erzeugen.
- Die Bedeutung des Romananfangs als Türöffner zur fiktiven Welt
- Die verschiedenen Formen und Funktionen von Romananfängen
- Die Rolle des "Realitätseffekts" in der Darstellung der Realität im Roman
- Die Analyse von spezifischen Romananfängen aus dem deutschen Realismus
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Darstellung von Realität in der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des Romananfangs ein und beleuchtet dessen Bedeutung als Ausgangspunkt für die erzählte Welt. Das zweite Kapitel analysiert die Funktionen, Formen und Strukturen von Romananfängen und beleuchtet die vielfältigen narrativen Strategien, die zur Hinführung in die Geschichte eingesetzt werden. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die Erzeugung des "Realitätseffekts" in der deutschen Realismusliteratur. Es analysiert zwei exemplarische Beispiele aus dem Werk von Theodor Fontane und Wilhelm Raabe, um zu zeigen, wie Autoren dieses Gefühl der Authentizität und Glaubwürdigkeit erreichen.
Schlüsselwörter
Romananfang, Realismus, Realitätseffekt, Erzählperspektive, Narration, deutsche Literatur, Theodor Fontane, Wilhelm Raabe, Authentizität, Glaubwürdigkeit, fiktive Welt, narrative Strategien, sprachliche Mittel
- Citar trabajo
- Julia Basakina (Autor), 2013, Romananfänge. Illusion der Realität in Anfangskapiteln ausgewählter deutscher Romane des Realismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275903