Innerhalb der linguistischen Forschung wurde der Terminus „Synonymie“ zum ausführlichen Diskussionsgegenstand. Trotzdem bereitet er noch immer Schwierigkeiten, was sich vor allem auf die Komplexität der mit dem Begriff „synonym“ verbundenen Probleme zurückführen lässt. Was bei der Recherche zum Thema sofort auffällt, ist, dass das Grundproblem der Gleichheit oder Ähnlichkeit der Bedeutung nach wie vor besteht.
Ich möchte mich in dieser Arbeit dem Begriff aber weniger aus linguistischer Sicht nähern, sondern ihn vielmehr sprachphilosophisch untersuchen.
Zunächst beschäftige ich mich daher mit dem Ursprung der Synonymie, der lange vor Vaugelas’ Betrachtungen liegt.
Im 17. Jahrhundert nimmt die Synonymie-Debatte in Frankreich ihren Anfang, was mich dazu veranlasst, in Kapitel 3 dieser Arbeit auf die Entwicklung des Synonymie-Begriffs einzugehen.
Damals versuchten zahlreiche Sprachtheoretiker sich dem Phänomen wissenschaftlich zu nähern und schrieben erste theoretische Ansätze zum Thema nieder, die später zum Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen wurden. Unter ihnen war auch Vaugelas, mit dessen Arbeit ich mich in Kapitel 4 dieses Berichts befassen werde.
Bouhours, der in Vaugelas’ Tradition steht, und sein Verständnis von Synonymie werden im fünften Kapitel dargestellt, bevor das Kapitel über Girard den Reigen der Synonymiker beschließt.
In der Schlussbetrachtung sollen die gewonnen Erkenntnisse in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursprung der Synonymie
- Die Entwicklung des Synonymie-Begriffs im 17. Jahrhundert
- Claude Favre de Vaugelas
- Synonymie in den Remarques
- Zusammenhang von Stil und Synonymie
- Grundsätze für den Gebrauch von Synonymen
- Père Dominique Bouhours
- Bouhours als Erbe von Vaugelas
- Bouhours' Verständnis von Synonymie
- Abbé Gabriel Girard
- Synonymie bei Girard
- Didaktische Zielsetzung des Werkes
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Synonymie-Debatte in Frankreich, insbesondere im 17. Jahrhundert. Sie verfolgt das Ziel, die Entwicklung des Synonymie-Begriffs und die Ansätze von Vaugelas, Bouhours und Girard zu untersuchen, um ein tieferes Verständnis für die sprachphilosophischen Implikationen dieser Debatte zu gewinnen. Dabei werden die sprachwissenschaftlichen und rhetorischen Dimensionen der Synonymie berücksichtigt.
- Ursprünge der Synonymie in der antiken Rhetorik
- Entwicklung des Synonymie-Begriffs im 17. Jahrhundert
- Vaugelas' Ansätze zur Synonymie und ihre Bedeutung für die Sprachnormierung
- Bouhours' Verständnis von Synonymie im Kontext der Vaugelasianischen Tradition
- Girard's Beiträge zur Synonymik und seine didaktische Zielsetzung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung präsentiert die Thematik der Synonymie-Debatte, betont deren Relevanz für die Linguistik und Sprachphilosophie und gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit.
- Ursprung der Synonymie: Dieses Kapitel beleuchtet die Anfänge der Synonymik in der antiken Rhetorik, insbesondere die Arbeit des Sophisten Prodikos von Keos, der sich mit der Bedeutungsunterscheidung von Wörtern befasste.
- Die Entwicklung des Synonymie-Begriffs im 17. Jahrhundert: Dieses Kapitel untersucht die Veränderungen in der Wahrnehmung der Synonymie im 17. Jahrhundert, die von einer positiven Bewertung hin zu einer kritischen Betrachtung wechselten. Die Entwicklung der Synonymik im Kontext der Sprachnormierung wird beleuchtet.
- Claude Favre de Vaugelas: Dieses Kapitel befasst sich mit Vaugelas' Ansätzen zur Synonymie in seinen „Remarques sur la Langue française“ und analysiert dessen Bedeutung für die Entwicklung des Synonymie-Begriffs. Der Zusammenhang zwischen Stil und Synonymie sowie Vaugelas' Prinzipien für den Gebrauch von Synonymen werden diskutiert.
- Père Dominique Bouhours: Dieses Kapitel untersucht Bouhours' Verständnis von Synonymie und seine Positionierung in der Tradition von Vaugelas. Es beleuchtet Bouhours' Beiträge zur Synonymik und analysiert dessen Einfluss auf die Sprachnormierung.
- Abbé Gabriel Girard: Dieses Kapitel widmet sich Girards Ansätzen zur Synonymie, analysiert dessen didaktische Zielsetzung und untersucht die Bedeutung seiner Arbeit für die Entwicklung der Synonymik.
Schlüsselwörter
Synonymie, Sprachphilosophie, Rhetorik, Sprachnormierung, Sprachgeschichte, Frankreich, 17. Jahrhundert, Vaugelas, Bouhours, Girard, Prodikos von Keos, Remarques, Bedeutungsunterscheidung, Wortwahl, Stil, Didaktik.
- Citar trabajo
- Patrizia Scamarcio (Autor), 2013, Die Synonymie-Debatte in Frankreich. Vaugelas, Bouhours, Girard, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275767