„Öffentlichkeit“ und „privater Raum“ sind Begriffe, die in unserem Leben allgegenwärtig sind und unzählige Lebensbereiche deutlich beeinflussen. Unser ganzes Verhalten wird heutzutage von unserem Bewusstsein gesteuert, einer gewissen Öffentlichkeit ausgesetzt zu sein und tritt man aus selbiger heraus, zieht man sich zumeist in den privaten Raum zurück, um dort unbeobachtet sein Verhalten ungefiltert auszuleben. So haben sich zwei
verschiedene Verhaltensweisen nebeneinader entwickelt, die in den jeweiligen sozialen Räumen ihre Anwendung finden. Einmal in der „Öffentlichkeit“ und einmal im „privaten Raum“, in dem auch der Platz für „heimliche“ Handlungen ist, die vorsätzlich möglichst vor der Öffentlichkeit verborgen werden sollen. Dieser resultierende Widerspruch zwischen öffentlichem Schein und privatem Sein ist somit in nahezu allen Lebensbereichen zu
finden.
Bei diesem Phänomen handelt es sich allerdings keineswegs nur um ein gegenwärtiges. Tatsächlich spielte dieses unterschiedliche Verhalten wohl schon seit Menschengedenken eine Rolle für die verschiedensten Gesellschaften. Doch nähert man sich allein schon der Begriffsgeschichte der beiden Wörter ‚öffentlich‘ und ‚privat‘, so stellt man fest, dass es für diese beiden Begriffe zu Zeiten des Mittelalters noch keine Wörter mit identischer
Bedeutung gab. Ein Zeugnis dafür liefern einige Mären eines gewissen Märendichters Heinrich Kaufringer, der sich unter anderem auch mit dem Verhalten seiner Protagonisten in öffentlichen Situationen gegenüber dem Verhalten im privaten Raum beschäftigt. Am deutlichsten setzt er sich damit im Märe „Die Suche nach dem glücklichen Ehepaar“ auseinander, in dem er anhand von Ehepaaren und deren ehelichen Konflikten aufzeigt,
wie es zu dem Widerspruch zwischen der Darstellung dieser Probleme für ihr Umfeld und dem Konfliktbewältigungsprozess innerhalb ihres privaten Raums kommt. Im Folgenden soll nun zuerst dieses Märe textnah genau auf die Darstellung dieses Problems untersucht werden und anhand von Textbelegen veranschaulicht werden. An diesem Arbeitsschritt soll dann anschließend der Konflikt von Öffentlichkeit und Privatheit im Verhalten Kaufringers Protagonisten noch in einem weiteren Märe, „Bürgermeister und Königssohn“, untersucht werden um schließlich zu einem Fazit in der Zusammenfassung der Ergebnisse
aus der Analyse der Widersprüche zwischen öffentlichem Schein und privatem Sein zu kommen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Analyse der Mären auf öffentlichen und privaten Raum
2.1. Die Suche nach dem glücklichen Ehepaar
2.1.1. Der Prolog
2.1.2. Die Rahmenhandlung
2.1.3. Die erste Binnenhandlung
2.1.4. Die zweite Binnenhandlung
2.1.5. Abschluss der Rahmenhandlung und Epilog
2.2. Bürgermeister und Königssohn
3. Zusammenfassung der Ergebnisse
4. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Johannes Dentler (Autor:in), 2012, Öffentlicher Schein und privates Sein im Märe bei Heinrich Kaufringer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275671
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