Es sind die Fugenelemente, die die Wortbildung der germanischen Sprachen prägen, weshalb angenommen werden kann, dass Fugenelemente ähnliche Distributionen in dieser Sprachzone besitzen. Weitgehend innerhalb der Literatur (vgl. Fuhrhop u. a. 1996) und Kürschner 2010) wird angenommen, dass Fugenelemente synchron nicht der Kasus- und Numerusmarkierung dienen, aber umstritten sind die Funktionen von Fugen, also ob sie die Artikulation erleichtern, eine optimale Silbenstruktur erzeugen, Konstituenten kompositionsfähig machen, Konstituentengrenzen markieren und so als Interpretationshilfe dienen. Aufgrund der Tatsache, dass sich Fugenelemente innerhalb der germanischen Sprachen stark verbreitet haben, was mit der Entwicklung der Kompositionsfreudigkeit zu tun hat, kann davon ausgegangen werden, dass sich Parallelen im germanischen Sprachbereich finden. Die Arbeit wird sich deshalb mit der Bildung von N+N-Komposita im Deutschen und Schwedischen befassen. Das bedeutet zugleich, die Wortbildung mit adjektivischen und verbalen Erstgliedern bleibt in dieser Arbeit unberücksichtigt. Auch die Komposita mit der Nullfuge bleiben weitgehend außen vor. Für die Bildung, mit Fugenelemente, von N+N-Komposita spielen besonders die Konditionierungsfaktoren, auf die hier näher eingegangen werden soll, eine große Rolle. Außerdem wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich die s-Fuge in den beiden Sprachen etabliert hat, und ob sie im Deutschen als auch im Schwedischen die gleiche(n) Funktion(en) verfolgt, die aufmerksam bei der morphologischen Komplexität aufgezeigt werden soll(en).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I Fugenelemente Allgemein
- 2 Inventar der Fugenelemente im Deutschen und Schwedischen
- 3 Konditionierung der Fugenelemente
- 3.1 Die Deklinationsklasse als Konditionierungsfaktor für Fugenelemente
- 3.2 Semantische Konditionierung
- 3.3 Phonologische Konditionierung
- 3.4 Konditionierung durch morphologische Komplexität
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Bildung von N+N-Komposita im Deutschen und Schwedischen und untersucht die Konditionierungsfaktoren der Fugenelemente, insbesondere die s-Fuge, in beiden Sprachen. Der Fokus liegt auf der Frage, ob die s-Fuge im Deutschen und Schwedischen die gleichen Funktionen erfüllt und wie sie sich in Bezug auf die morphologische Komplexität verhält.
- Inventar der Fugenelemente im Deutschen und Schwedischen
- Konditionierung der Fugenelemente durch Deklinationsklassen
- Semantische Konditionierung der Fugenelemente
- Phonologische Konditionierung der Fugenelemente
- Konditionierung der Fugenelemente durch morphologische Komplexität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Fugenelemente ein und erläutert die Bedeutung dieser Elemente für die Wortbildung in germanischen Sprachen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Bildung von N+N-Komposita im Deutschen und Schwedischen und untersucht die Konditionierungsfaktoren der Fugenelemente, insbesondere die s-Fuge.
Kapitel 2 präsentiert ein Inventar der Fugenelemente im Deutschen und Schwedischen, wobei die s-Fuge als die produktivste Fuge in beiden Sprachen hervorgehoben wird. Die Arbeit beleuchtet auch die Unterschiede in der Häufigkeit und Produktivität verschiedener Fugenelemente in den beiden Sprachen.
Kapitel 3 untersucht die Konditionierungsfaktoren der Fugenelemente, wobei die Deklinationsklassen, die semantische Konditionierung, die phonologische Konditionierung und die morphologische Komplexität als wichtige Faktoren betrachtet werden. Die Arbeit analysiert die Rolle der Deklinationsklassen im Deutschen und Schwedischen und zeigt auf, wie diese die Bildung von Fugenelementen beeinflussen.
Kapitel 3.1 konzentriert sich auf die Deklinationsklassen als Konditionierungsfaktor für Fugenelemente und vergleicht das deutsche und schwedische System. Das Schwedische besitzt im Gegensatz zum Deutschen ein vereinfachtes Kasussystem und nur zwei Genera, während das Deutsche ein komplexeres System mit drei Genera und vier Kasusformen aufweist. Die Arbeit zeigt auf, wie die Unterschiede in den Deklinationssystemen die Bildung von Fugenelementen beeinflussen.
Kapitel 3.2 untersucht die semantische Konditionierung der Fugenelemente und zeigt auf, wie die Bedeutung des Erstglieds die Wahl des Fugenelements beeinflussen kann. Es wird festgestellt, dass die Pluralform im Deutschen häufig als Erstglied auftritt, aber die Fuge nicht immer an einer Kasus-Numerusrelation gebunden ist.
Kapitel 3.3 analysiert die phonologische Konditionierung der Fugenelemente und stellt fest, dass das Schwedische weniger von phonologischen Merkmalen beeinflusst wird als das Deutsche. Im Deutschen spielt die prosodische Motivation der Fugenelemente eine wichtige Rolle, da diese eine Aufeinanderfolge mehrerer betonter Silben verhindern. Die s-Fuge ist jedoch die einzige Fuge, die dies nicht verhindern kann.
Kapitel 3.4 untersucht die Konditionierung der Fugenelemente durch morphologische Komplexität. Die Arbeit zeigt auf, dass die s-Fuge in beiden Sprachen häufig bei morphologisch komplexen Erstgliedern auftritt, insbesondere bei Derivationssuffixen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Fugenelemente, N+N-Komposita, Deklinationsklassen, semantische Konditionierung, phonologische Konditionierung, morphologische Komplexität, s-Fuge, Deutsch, Schwedisch.
- Quote paper
- Marc-André Seemann (Author), 2014, Die Konditionierungsfaktoren der Fugenelemente in N+N-Komposita im Deutschen und Schwedischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275650
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