Gibt es einen Zusammenhang zwischen Gewaltmedienkonsum und real ausgelebter Gewalt? Diese Arbeit sucht eine Antwort auf diese Frage rund bedient sich verschiedenster Forschungsansätze. Sie gibt einen Überblick über verschiedene Bereiche der Medienwirkungsforschung und liefert Ergebnisse, die der Suche Kausalität dienlich seien sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medien und Gewalt
- Medien
- Aggression
- Gewalt
- Strukturelle Gewalt
- Personale Gewalt
- Abgrenzung von Aggression und Gewalt
- Klassische Wirkungstheorien
- Lerntheoretische Ansätze
- Behavioristische Ansätze
- Beobachtungslernen und Behaviorismus
- Instrumentelles Modelllernen
- Beobachtungslernen und stellvertretende Verstärkung
- Beobachtungslernen als kognitiver Prozess
- Aufmerksamkeitsprozesse
- Behaltensprozesse
- Motorische Reproduktionsprozesse
- Verstärkungs- und Motivationsprozesse
- Exkurs: Die sozial-kognitive Persönlichkeitstheorie
- Reziproker Determinismus
- Das kognitiv-affektive Verarbeitungssystem
- Kognitive-affektive Verarbeitungseinheiten
- Kodierungsstrategien (encodings)
- Erwartungen (expectancies and beliefs)
- Emotionen (affects)
- Ziele und Wertesystem (goals and values)
- Kompetenzen und Selbstregulationsfähigkeiten (competencies and self-regulation Skills)
- Beobachtungslernen und Fernsehgewalt
- Die kognitive Neoassoziationstheorie
- Die kognitive Neoassoziationstheorie
- Die Nachweisbarkeit von Primingeffekten
- Primingeffekte non-violenter Inhalte auf aggressives Verhalten
- Skripttheorie
- Was ist ein Skript?
- Eigenschaften von Skripts
- Skripttheorie und aggressives Verhalten
- Exzitation-Transfer-Theorie
- Abhängigkeit der Exzitation von Kognitionen
- Abhängigkeit der Kognitionen von Exzitation
- Das General Aggression Model (GAM)
- Inputfaktoren
- Personale Faktoren
- Situative Faktoren
- Wirkungspfade
- Kognitionen
- Affekte
- Erregung
- Folgen
- Zugehörige Faktoren
- Das Modell und die Realität
- Die Kritik an der Medienwirkungsforschung
- Gegenläufige Ergebnisse
- Die Frage nach den Forschungsmethoden
- Die Frage nach den Rezipienten
- Die Frage nach der Wahrnehmung
- Multikausal- und Multieffektmodell
- Transaktionalität
- Rezeptionsstudie
- Multikausalität: Medienmerkmale
- Multikausalität: Personenmerkmale
- Multiple Effekte: Aversion
- Multiple Effekte: Attraktivität
- Diskussion
- Die Frage nach der Opferrezeption
- Zuwendungsmotive
- Schmutzige vs. Saubere Gewalt
- Dramaturgie und Geschlecht
- Tragikeffekt
- Das dreigliedrige Modell der Opferrezeption
- Medienwirkungsforschung und die Medien
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen Mediengewalt und aggressivem Verhalten zu untersuchen. Sie präsentiert verschiedene klassische Wirkungstheorien und analysiert ihre Stärken und Schwächen. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und wie Mediengewalt zu Aggressionen führen kann und welche Faktoren diesen Prozess beeinflussen.
- Die Rolle von Lerntheorien (Beobachtungslernen, sozial-kognitive Persönlichkeitstheorie) bei der Erklärung der Verbindung zwischen Mediengewalt und Aggression.
- Die Bedeutung kognitiver Prozesse (Priming, Skripttheorie, Exzitation-Transfer-Theorie) für die Entstehung von Aggressionen im Kontext von Mediengewalt.
- Die Kritik an linearen Ansätzen der Medienwirkungsforschung und die Notwendigkeit eines komplexeren Modells, das verschiedene Einflussfaktoren berücksichtigt (z.B. das General Aggression Model).
- Die Relevanz der Rezipientenperspektive und die Frage, wie die Wahrnehmung von Gewaltmedien durch Medienmerkmale, Personenmerkmale und den situativen Kontext beeinflusst wird.
- Die Bedeutung der Opferrezeption und die Rolle von dramaturgischen Faktoren bei der Entstehung von Aggressionen im Kontext von Mediengewalt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Relevanz des Themas Medien und Gewalt und stellt die zentrale Fragestellung der Hausarbeit vor: Wie wirkt mediale Gewaltdarstellung bei Rezipienten, und warum eben nicht? Das zweite Kapitel definiert die in der Arbeit verwendeten Begrifflichkeiten, insbesondere Aggression und Gewalt, und grenzt die betrachteten Medien ein.
Kapitel 3 präsentiert verschiedene klassische Wirkungstheorien, die den Zusammenhang zwischen Mediengewalt und aggressivem Verhalten erklären sollen. Darunter fallen lerntheoretische Ansätze wie das Beobachtungslernen und die sozial-kognitive Persönlichkeitstheorie, sowie kognitive Konzepte wie die Priming-Theorie, die Skripttheorie und die Exzitation-Transfer-Theorie. Abschließend wird das General Aggression Model vorgestellt, welches versucht, die verschiedenen Ansätze in ein umfassendes System zu integrieren.
Kapitel 4 analysiert die Kritik an den klassischen Medienwirkungsforschungen. Es werden gegenläufige Ergebnisse, methodische Schwächen der Forschung und die Relevanz der Rezipientenperspektive diskutiert. Der dynamisch-transaktionale Ansatz von Werner Früh wird vorgestellt, der die Bedeutung der Wahrnehmung von Gewaltmedien durch den Rezipienten in den Vordergrund stellt. Auch die Opferrezeption und ihre Bedeutung für die Entstehung von Aggressionen werden beleuchtet.
Das Fazit fasst die zentralen Erkenntnisse der Hausarbeit zusammen und stellt fest, dass monokausale Zusammenhänge zwischen Mediengewalt und Aggression nicht nachweisbar sind. Die Rezipientenperspektive, die kognitiven Fähigkeiten des Rezipienten, sein Umfeld und seine Biografie spielen eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung von Medieninhalten. Die Hausarbeit plädiert für eine Erweiterung der Forschungsansätze, die die Komplexität des Themas Medien und Gewalt besser widerspiegeln.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Mediengewalt, Aggression, Beobachtungslernen, sozial-kognitive Persönlichkeitstheorie, Priming, Skripttheorie, Exzitation-Transfer-Theorie, General Aggression Model, Rezipientenperspektive, Wahrnehmung, Opferrezeption, Medienwirkungsforschung.
- Quote paper
- Jan Barkholz (Author), 2010, Medien und Gewalt. Auf der Suche nach Kausalität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275452
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