Mit Afrika verbindet die westliche Bevölkerung nicht unbedingt als erstes Demokratie oder Parlamentarismus, vielmehr einen Kontinent mit unüberschaubaren Konfliktherden, viel Armut und Hunger. Auch mit Blick auf die Geschichte zeigt sich, dass der Westen den afrikanischen Ländern oft nicht sonderlich viel zutraut und sie lieber unter westlicher Kontrolle wüsste.
Doch auch Afrika hat eine vielschichtige kulturelle und politische Geschichte und gerade durch die stark differenzierten Regionen sollte dieser Kontinent nicht als gesamt afrikanisches Problem gesehen werden. In dieser Seminararbeit soll es speziell um das Land Ghana gehen, welches, als damals erstes unabhängiges Land Afrikas viel Ansehen erreichte und als ein Positivbeispiel für den afrikanischen Parlamentarismus gesehen werden kann. Der Demokratisierungsprozess Ghanas galt für viele andere afrikanische Staaten als Vorbild, doch gilt es weiterhin als Entwicklungsland und steht auch in Zukunft noch vor einigen Problemen und Aufgaben die gelöst werden müssen.
Als erstes soll ein kurzer historischer Abriss der politischen Entwicklung Ghanas gegeben werden, da dieser für die weitere Analyse notwendig sein wird und die politische Entwicklung eng verbunden ist mit der geschichtlichen. Anhand des theoretischen Konzepts des Evolutorischen Institutionalismus soll die institutionelle Struktur Ghanas dargestellt werden. Dabei wird speziell darauf eingegangen, wie der Aufbau des Parlaments aussieht, welche Antriebskräfte vorherrschen und welche Umweltfaktoren und Nischenakteure Einfluss auf die Entwicklung des Parlaments nehmen. Nach der Darstellung der speziellen Parlamentsfunktionen soll versucht werden weitere Handlungsempfehlungen für den ghanaischen Parlamentarismus zu geben. Weitere Betrachtung erfährt die Frage: Inwieweit ist die starke Exekutive gut bzw. schlecht für die junge Demokratie und den Parlamentarismus?
Die Parlamentarismusforschung über afrikanische Länder müsste weiter ausgebaut werden, denn gerade unvollkommene Demokratien bieten interessante Herausforderungen für Konzepte wie zum Beispiel dem Evolutorischen Institutionalismus. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Länderinformationen
- Historische Einblicke
- Analyse des ghanaischen Parlamentarismus anhand des theoretischen Konzepts des Evolutorischen Institutionalismus
- Institutionelle Architektur
- Nische
- Parlamentsfunktionen
- Wahlfunktion
- Gesetzgebungsfunktion
- Kontrollfunktion
- Repräsentationsfunktion
- Allgemeine Handlungsempfehlungen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert den ghanaischen Parlamentarismus im Kontext der afrikanischen Demokratieentwicklung. Sie untersucht die institutionelle Architektur, die Umweltfaktoren und die Funktionen des Parlaments im Lichte des Evolutorischen Institutionalismus. Ziel ist es, die Besonderheiten des ghanaischen Parlamentarismus zu beleuchten und Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung der Demokratie in Ghana abzuleiten.
- Die geschichtliche Entwicklung Ghanas als prägender Faktor für die aktuelle politische Landschaft
- Die institutionelle Architektur des ghanaischen Parlamentarismus im Kontext des Evolutorischen Institutionalismus
- Die Rolle der Nischenakteure (Bevölkerung, Regierung, internationale Gemeinschaft) für die Stabilität des ghanaischen Parlamentarismus
- Die Funktionsweise des ghanaischen Parlaments, insbesondere in Bezug auf die Repräsentations-, Kontroll- und Gesetzgebungsfunktion
- Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung des ghanaischen Parlamentarismus und der Demokratie in Ghana
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas "Parlamentarismus in Afrika" dar und führt den Leser in die Thematik des ghanaischen Parlamentarismus ein. Das Kapitel "Länderinformationen" liefert einen Überblick über die geografischen, demografischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Ghanas. Der Abschnitt "Historische Einblicke" beleuchtet die geschichtliche Entwicklung Ghanas, insbesondere die Kolonialzeit und die Phase der Unabhängigkeit, und zeigt die Herausforderungen der politischen Stabilisierung auf.
Das Kapitel "Analyse des ghanaischen Parlamentarismus anhand des theoretischen Konzepts des Evolutorischen Institutionalismus" stellt die Theorie des Evolutorischen Institutionalismus als analytisches Werkzeug vor. Die institutionelle Architektur des ghanaischen Parlamentarismus wird im Kontext der kulturellen Muster und der historischen Entwicklung beleuchtet. Die Nischen des Parlaments werden analysiert, wobei die Bevölkerung, die Regierung und die internationale Gemeinschaft als wichtige Nischenakteure identifiziert werden. Die Funktionen des Parlaments werden im Detail betrachtet, wobei die Wahlfunktion, die Gesetzgebungsfunktion, die Kontrollfunktion und die Repräsentationsfunktion im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den ghanaischen Parlamentarismus, die afrikanische Demokratieentwicklung, den Evolutorischen Institutionalismus, die institutionelle Architektur, die Nischenakteure, die Parlamentsfunktionen, die Wahlfunktion, die Gesetzgebungsfunktion, die Kontrollfunktion, die Repräsentationsfunktion, die Handlungsempfehlungen und die Herausforderungen der Demokratie in Ghana.
- Citation du texte
- Friederike Selle (Auteur), 2014, Ghana als afrikanischer Musterstaat des Parlamentarismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275354
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