Wie wird wissenschaftliches Wissen in Darstellung gebracht? Wie ist dies
möglich? Welche Faktoren spielen im Vermittlungsprozess mit ein? Wie findet
Darstellung statt?
Apel versucht sich dieser Problematik anzunehmen und bezieht sich dabei auf
das Beispiel der Vorlesung.
Er untersucht dabei die Realität der Vorlesung als akademisch-rhetorische
Lehrform und geht davon aus, dass die Vorlesung eine anregend gestaltete
Lehr-Lern-Situation darstellen sollte.
Er differenziert zwischen verschiedenen Aspekten, die eine gute Vorlesung
ausmachen, bewertet diese und versucht letztendlich, eine Art Systematik
herzustellen.
Im Folgenden werde ich auf seine Erkenntnisse seiner Beobachtungen aus der
Praxis eingehen und diese kritisch beleuchten. Apel beschäftigt sich mit dem Phänomen der Vorlesung. Dabei geht er von
seinen eigenen Beobachtungen, die er in der Praxis gemacht hat, aus. Diese
Beobachtungen versucht er systematisch zu gliedern. Er zergliedert die
Vorlesung in unterschiedliche Teilbereiche und fertigt dann ein Analyseraster
an, um eine gute Vorlesung definieren zu können.
Bei seiner Erhebung unterscheidet er zwischen mehreren Gesichtspunkten, auf
die ich im Kommenden zu sprechen kommen werde. Er versucht, die Vorlesung
differenziert zu betrachten und im Einzelnen auf bestimmte Gesichtspunkte
einzugehen. Das impliziert, dass er die Vorlesung nicht als Ganzes in seinen
Blickpunkt nimmt, sondern lediglich partiell behandelt. Inwieweit diese
Herangehensweise die Darstellung wissenschaftlichen Wissens unterstützt, ist
zu prüfen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Das Phänomen der Vorlesung
3. Merkmale einer „guten Vorlesung“
3.1. Die Eröffnung der Vorlesung als Strategie zur Gewinnung der Zuhörer
3.2. Die Gliederung: Klarheit und Übersicht
3.3. Die Sprache und das Auftreten
3.4. Darstellen und Entwickeln- Grundformen des Lehrvortrags
4. Die rhetorische Seite der Vorlesung
4.1. Darstellen und Argumentieren
5. Die didaktische Seite der Vorlesung
5.1. Strukturieren und Präsentieren
6. Überzeugende Darstellung wissenschaftlichen Wissens und deren Verwirklichung
6.1. Überzeugende Rede und akademische Bildung
6.2. Die Mittel des Lehrvortrags
6.3. Die Vorlesung als Lehr-Lern-Situation
6.4. Die Vorlesung als gestaltbare Lehrform
6.5. Die Gestaltungsformen des Lehrvortrags
7. Kritik
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Wie wird wissenschaftliches Wissen in Darstellung gebracht? Wie ist dies möglich? Welche Faktoren spielen im Vermittlungsprozess mit ein? Wie findet Darstellung statt?
Apel versucht sich dieser Problematik anzunehmen und bezieht sich dabei auf das Beispiel der Vorlesung.
Er untersucht dabei die Realität der Vorlesung als akademisch-rhetorische Lehrform und geht davon aus, dass die Vorlesung eine anregend gestaltete Lehr-Lern-Situation darstellen sollte.
Er differenziert zwischen verschiedenen Aspekten, die eine gute Vorlesung ausmachen, bewertet diese und versucht letztendlich, eine Art Systematik herzustellen.
Im Folgenden werde ich auf seine Erkenntnisse seiner Beobachtungen aus der Praxis eingehen und diese kritisch beleuchten.
2. Das Phänomen der Vorlesung
Apel beschäftigt sich mit dem Phänomen der Vorlesung. Dabei geht er von seinen eigenen Beobachtungen, die er in der Praxis gemacht hat, aus. Diese Beobachtungen versucht er systematisch zu gliedern. Er zergliedert die Vorlesung in unterschiedliche Teilbereiche und fertigt dann ein Analyseraster an, um eine gute Vorlesung definieren zu können.
Bei seiner Erhebung unterscheidet er zwischen mehreren Gesichtspunkten, auf die ich im Kommenden zu sprechen kommen werde. Er versucht, die Vorlesung differenziert zu betrachten und im Einzelnen auf bestimmte Gesichtspunkte einzugehen. Das impliziert, dass er die Vorlesung nicht als Ganzes in seinen Blickpunkt nimmt, sondern lediglich partiell behandelt. Inwieweit diese Herangehensweise die Darstellung wissenschaftlichen Wissens unterstützt, ist zu prüfen.
3. Merkmale einer „guten Vorlesung“
Apel widmet sich der Vorlesung. Dabei versucht er, bestimmte Merkmale zu bestimmen, die eine gute Vorlesung ausmachen. Er betrachtet diese Art der Vermittlung aber nur teilweise und wenig differenziert. Er vermischt häufig unterschiedliche Ebenen miteinander, wie die rhetorische, die didaktische und die methodische Ebene.
Merkmale einer guten Vorlesung sind für ihn beispielsweise eine eindeutige Gliederung, Sprache und Auftreten des Dozierenden.
Inwieweit diese Faktoren für die Wissensvermittlung wichtig sind, ist zu diskutieren.
3.1. Die Eröffnung der Vorlesung als Strategie zur Gewinnung der Zuhörer
Apel geht grundsätzlich davon aus, dass der Einstieg einer Vorlesung wichtig für den fortwährenden Verlauf der Veranstaltung ist.
Somit sollte für ihn der Beginn des Vortrags mit einer allgemeinen Anregung, einer Ankündigung oder mit Angaben zum Thema der Vorlesung erfolgen.
Die Einführung sollte sachlich oder humorvoll sein und sollte als Glied zwischen Gerede und ernsthafter Lehr-Lern-Situation dienen.
Dabei stellt sich dann die Frage, welche Rolle der Vortragende spielt.
Ist er Wissensvermittler oder bloßer Unterhalter?
Indem Apel behauptet, die Einführung solle humorvoll sein und es solle eine gewisse Abwechslung zwischen Wissensdarstellung und Unterhaltung stattfinden, stellt sich unweigerlich die Frage, inwieweit dann eine Verfälschung des zu vermittelnden Wissens tatsächlich erfolgt.
Die Einführung dient nach Apel der Auflockerung. Dies hat aber im Grunde nichts mit der Vermittlung wissenschaftlichen Wissens zu tun. Eine Auflockerung, ein humorvoller Kommentar zu Anfang der Vorlesung mag zwar vielleicht die Lehr-Lern-Atmosphäre ein wenig entkrampfen und möglicherweise sogar erleichtern, hat aber keine Bedeutung für die Gedankenordnung bzw. den Gedankenkreis der Zuhörenden.
3.2. Die Gliederung: Klarheit und Übersicht
Eine Vorlesung sollte eine gewisse Ordnung beinhalten. Somit sollte diese eine inhaltliche Orientierungshilfe durch eine grobe Übersicht beinhalten, um die kognitiven Verarbeitungsprozesse zu erleichtern. Apel behauptet, die Vorlesung als Lehrform sollte eine Einführung, Thesen, Darstellungen und Argumentationen sowie einen Schluss beinhalten.
Das vorrangige Ziel der Vorlesung ist seiner Ansicht nach Information und Überzeugung, gelegentlich auch Provokation.
Diese Zielsetzung greift ebenfalls die reine Darstellung wissenschaftlichen Wissens an.
Einerseits behauptet Apel, der Vortragende solle informieren, andererseits überzeugen. Dies ist aber ein Widerspruch in sich.
In der Darstellung wissenschaftlichen Wissens geht es lediglich um die Information und keineswegs um eine Art von Überzeugung, also Willensbeeinflussung. Die Darstellung wissenschaftlichen Wissens ist absolut objektiviert und keine persönliche Stellungnahme, die man einer weiteren Person bzw. Personenkreis darlegen möchte, um diese zu überzeugen, dass die eigene Einstellung zu einem bestimmten Thema die einzig richtige ist.
In der Darstellung wissenschaftlichen Wissens geht es um die Darstellung von bisher geltenden Fakten. Diese dargestellten Fakten sollen nicht überzeugen, sondern den Zuhörer zum Denken anregen, so dass möglicherweise die Fakten angezweifelt werden, und sich vielleicht sogar als falsch erweisen und somit falsifiziert werden können.
Wissenschaft befindet sich in stetiger Prüfung ihrer Fakten, und nur so ist ein Fortschritt bzw. eine Weiterentwicklung von Wissenschaft möglich.
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- Arbeit zitieren
- Sabrina Prinzen (Autor:in), 2004, Die Darstellung wissenschaftlichen Wissens- ein kritischer Diskurs-, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27529
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