In dieser Erörterung vergleiche ich die Stimmungen des lyrischen Ichs in Goethes Gedicht „An den Mond“ mit denjenigen, die die Figur Faust im Eingangsmonolog des gleichnamigen Dramas bzw. in der Entwicklung der Szene „Nacht“ erlebt.
Ihr Ziel besteht darin nachzuweisen, dass die im Titel hypothetisch angesprochene Macht der Melodien darin liegt, zu Tode betrübte Melancholiker vor psychischer oder auch physischer Selbstzerstörung zu bewahren. Musik, so lautet die komplette Hypothese, wirkt in ihrer euphonischen Form dem Trübsinn entgegen, indem sie ausgleichend bis stimmungsaufhellend auf die Gemütsverfassung wirken kann.
Anhand einschlägiger Textstellen werden das lyrische Ich des Gedichtes und die Figur des Faust bezüglich ihrer Stimmungen und des Einflusses der Musik auf diese untersucht. Es wird erkennbar, dass die - modern gesprochen - antidepressive Wirkung der Musik auf depressive Individuen ein sublimes und wiederkehrendes Motiv in Goethes Werk ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Melancholie und Melodie: Das Naturgenie im Spiegel der Natur
- Zum Hauptmotiv des Melodischen
- Zwischen Manie und Depression: Faust im Eingangsmonolog „Nacht"
- Schlussbemerkung
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Erörterung analysiert die Stimmungen des lyrischen Ichs in Goethes Gedicht „An den Mond" und vergleicht diese mit den Emotionen der Figur Faust im Eingangsmonolog des Dramas „Faust I". Ziel ist es, die im Titel angesprochene Macht der Melodien aufzuzeigen, die melancholische Individuen vor psychischer und physischer Selbstzerstörung bewahrt. Die Hypothese untersucht, wie Musik in ihrer euphonischen Form dem Trübsinn entgegenwirkt und ausgleichend bis stimmungsaufhellend auf die Gemütsverfassung wirkt.
- Die Rolle der Musik in der Bewältigung von Melancholie
- Das Naturgenie als Spiegelbild der Natur und der eigenen Gefühle
- Die Verbindung von Musik und Natur als Quelle schöpferischer Inspiration
- Die ambivalenten Kräfte der Seele und ihre Darstellung in Goethes Werk
- Die Bedeutung des Melodischen für die Selbsterkenntnis und Selbstbekenntnis
Zusammenfassung der Kapitel
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Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Erörterung vor und beschreibt den Vergleich zwischen Goethes Gedicht „An den Mond" und der Eingangsszene „Nacht" des „Urfaust". Die Hypothese besagt, dass die im Titel angesprochene Macht der Melodien darin liegt, melancholische Individuen vor psychischer oder physischer Selbstzerstörung zu bewahren. Musik soll in ihrer euphonischen Form dem Trübsinn entgegenwirken und ausgleichend bis stimmungsaufhellend auf die Gemütsverfassung wirken.
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Dieses Kapitel analysiert die Stimmung des lyrischen Ichs in Goethes Gedicht „An den Mond". Das Gedicht, das aus neun Strophen à vier Versen besteht, thematisiert ein für die Epoche des Sturm und Drang typisches Empfinden eines Naturgenies. Das lyrische Ich erkennt sich im Spiegel der Natur und erlebt Gefühle von Zugehörigkeit, Freundschaft, Freude und Leiden des Einsamen. Die vorherrschende Stimmung ist melancholisch und geht mit der nächtlichen Einsamkeit in der Natur einher. Sie kann als charakteristisch für das literarische Naturgenie des Sturm und Drang bezeichnet werden, insbesondere weil sie konträr zur durch Vernunft und Verstandesgebrauch gekennzeichneten Strömung des Rationalismus steht.
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Das Hauptmotiv des Gedichtes „An den Mond" ist das Melodische. Die Geräusche der Natur werden als erregend oder beruhigend empfunden und verwandeln sich im Vorstellungsraum des Naturgenies zu euphonischen Harmonien. Die äußere Natur wandelt sich zur Quelle schöpferischer Inspiration. Die Melodien bedeuten für das lyrische Ich Halt und beschützen es vor dem endgültigen Fall ins Wellental der Melancholie. Sie entwickeln sich sogar zu einer Art Ouvertüre für die anhebenden, erhebenden, schöpferischen Kräfte des Einklangs in der äußeren mit der inneren Natur.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Goethes Gedicht „An den Mond", die Eingangsszene „Nacht" des „Urfaust", Melancholie, Melodien, Naturgenie, Sturm und Drang, Musik und ihre Wirkung auf die menschliche Psyche, Selbsterkenntnis, Selbstbekenntnis, Dualität der menschlichen Natur, Renaissancemensch, wissenschaftlicher Forschungsgeist, Transzendenz, Todessehnsucht, Klangtherapie.
- Arbeit zitieren
- Jan Kersting (Autor:in), 2012, Macht des Melodischen? Melancholie in "An den Mond", "Faust" und "Urfaust" von Johann Wolfgang von Goethe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275260
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