Karl Raymund Popper, geboren am 28.07.1902 in Wien, war ein sehr bedeutender Philosoph des 20.Jahrhunderts. Seine Denkansätze haben bis heute einen nachhaltigen Einfluss auf die Philosophie.
Popper favorisiert die „offene Gesellschaft“ als zielführende für die Zukunft. Für ihn ist die Entwicklung des Menschen nur dann gesichert, wenn demokratische Verhältnisse in der Gesellschaft herrschen und jeder gleiche Chancen zur Selbstverwirklichung eingeräumt bekommt. Andererseits ist der Mensch im Gegensatz zur „geschlossenen Gesellschaft“ für seine Lebensgestaltung selbstverantwortlich. Diese neue Verantwortung für sich und andere bringt jedoch auch Probleme mit sich. Nicht jeder ist diesen Ansprüchen gewachsen, sodass soziale und rechtliche Instrumente greifen müssen.
Für die Verwirklichung der ethischen Ziele der Gegenwart ist die „offene Gesellschaft“ unbestritten notwendig. Es darf auch keine Trennung von Moral und Politik geben, utilitaristische Theorien oder die Ideen von Machiavelli in Bezug auf die Machtausübung schließen sich von vornherein aus. Jede Veränderung der Gesellschaft ist möglich, es dürfen jedoch keine Gesetze zur Anwendung kommen, die die Demokratie in Frage stellen.
Mit der Überwindung der Teilung Deutschlands sahen sich die Menschen im Gebiet der ehemaligen DDR der „offenen Gesellschaft“ ausgesetzt. Aus einem vom Staat organisierten Leben wurden sie mit einer grundsätzlich neuen Lebensweise konfrontiert. Sie waren für ihre Entwicklung, für ihr Handeln selbst verantwortlich. Aus der geschlossenen wurde von einem Tag auf den anderen eine offene Gesellschaft, wie sie Karl Raimund Popper in seinen Arbeiten beschrieb. Am freien Fall von der geschlossenen zur offenen Gesellschaftsform sollen damit verbundene Probleme verdeutlicht werden, die bis heute die gesellschaftliche Wirklichkeit nicht unerheblich prägen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Poppers Lehre von Vermutung und Irrtum
2.1. Subjektive Erkenntnis versus objektiver Wahrheit
2.2. Zuerst ist die Verwunderung
3. Kritikverbot in der geschlossenen Gesellschaft
3.1. Orakelphilosophie, Holismus und andere Ideologien
3.2. Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Karl Marx – überzeugte Historizisten
4. Tyrannei oder Demokratie
4.1. Institutionen für Rechtssicherheit
4.2. Minimallösungen unzureichend?
5. Der Weg zur Wahrheit
5.1. Zyklus der Fehlersuche und Fehlereliminierung
5.2. Auf Ideensuche
6. Selbstverwirklichung durch Erkenntnisgewinnung
6.1. Selbstkritik empfohlen
6.2. Selbstverwirklichung in demokratischen Verhältnissen
6.3. Demokratie darf Gericht halten
6.4. Voraussetzungen für die Freiheit des Individuums
7. Grundideen der geschlossenen Gesellschaft
7.1. Platons Ideen
7.2. Die Lehren des Historizismus
7.3. Wichtiges Machtinstrument des Sozialismus
8. Über die Verwirklichung der „sozialistischen Ideen“ in der Deutschen Demokratischen Republik
9. Die Möglichkeiten der offenen Gesellschaft
10. Fazit
- Arbeit zitieren
- Birgit Halm (Autor:in), 2013, Zu Karl R. Poppers Theorie vom Fortschritt durch Falsifikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275063
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