Seit den 1990ern liegt der Frauenanteil bei Bewerbungen um journalistische Ausbildungsplätze in Hochschulen, Journalistenschulen und um Volontariate in Medienunternehmen vielerorts über dem der Männer. Doch worin besteht die Anziehungskraft des Journalistenberufs auf junge Frauen? Welche gesellschaftlichen Veränderungen haben dazu beigetragen, die einstige Männerdomäne des Journalistenberufs für Frauen zu öffnen? Und wie unterscheiden sich heute die Berufswahlmotive von Frauen und Männern? Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede? Welche Rolle spielen Vereinbarkeit von Beruf und Familie, monetäre Anreize, Prestige oder der Wunsch, Einfluss zu nehmen, bei der Berufswahl und inwiefern ist das journalistische Selbstverständnis hierbei von Bedeutung?
Diesen Fragen ging Katalin Valeš in ihrer Diplomarbeit im Studiengang Journalistik am Institut für Journalistik an der Technischen Universität Dortmund nach. Angeregt und gefördert wurde diese Studie von der Aus- und Fortbildungsredaktion des Westdeutschen Rundfunks (WDR), wo sich seit Jahren doppelt soviele Frauen wie Männer um einen Volontariatsplatz bewerben.
Die Untersuchung erfolgte im Wintersemester 2012/2013. Der Onlinefragebogen stand im Januar 2013 für 18 Tage online und erreichte 259 Frauen und Männer. Die Befragen befanden sich in den verschiedensten journalistischen Ausbildungsformen – 67 Prozent waren weiblich, 33 Prozent männlich. Diese Geschlechterverteilung spiegelt die derzeitige Situation in der journalistischen Ausbildung wider. Neben vorgegebenen Antwortmöglichkeiten hatten die Befragten an mehreren Stellen die Möglichkeit zur offenen Texteingabe. Der Hauptstudie war eine Vorstudie vorgeschaltet: Besucher von zwei Berufseinstiegsmessen sowie Studierende des Instituts für Journalistik an der TU Dortmund wurden im Herbst 2012 gebeten, die offenen Fragen des Fragebogens zu beantworten. Auf diese Weise wurden die bereits etwas veralteten Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Literatur zu diesem Thema mit neuen ergänzt, um so blinde Flecken innerhalb der vorgegebenen Fragen im Erhebungsinstrument zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- TEIL A — THEORETISCHE GRUNDLAGEN
- 1 Einleitung
- 1.1 Einführung
- 1.2 Fragestellung und Ziel der Arbeit
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 1.4 Stand der Forschung
- 2 Berufswahl — Konzepte und Begriffsbestimmungen
- 2.1 Beruf als Teil persönlicher Identifikation
- 2.2 Berufswahl als komplexer Prozess
- 2.2.1 Psychologisch-persönlichorientierte Berufswahlkonzepte
- 2.2.2 Soziologisch-ökonomischorientierte Berufswahlkonzepte
- 2.3 Konstrukt von Motiv und Motivation
- 2.4 Intrinsische und extrinsische Motivation
- 2.5 Einfluss des Geschlechts auf die Berufswahl
- 2.6 Folgerungen für die empirische Untersuchung I
- 3 Allgemeines Berufsbild von Journalistinnen
- 3.1 Einführung
- 3.2 Strukturdaten zum Berufsfeld
- 3.3 Berufsausbildung
- 3.4 Tätigkeiten und Aufgabenbereiche
- 3.5 Selbstbilder und journalistisches Selbstverständnis
- 3.6 Das Image von Journalistinnen und Journalisten
- 3.7 Folgerungen für die empirische Untersuchung II
- 4 Frauen im Journalismus
- 4.1 Historischer Rückblick: Der Journalismus als Männerdomäne
- 4.2 Frauenanteil in der journalistischen Ausbildung im Zeitverlauf
- 4.3 Frauen im Journalismus heute
- 4.3.1 Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- 4.3.2 Frauen in Führungspositionen
- 4.3.3 Finanzielle Aspekte
- 4.4 Folgerungen für die empirische Untersuchung III
- 5 Kontext des gestiegenen Frauenanteils im Journalismus
- 5.1 Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit von Frauen in Deutschland
- 5.2 Exkurs: erwerbstätige Frauen in der DDR
- 5.3 Veränderte Arbeitsmarktstrukturen im Journalismus
- 5.4 Gleichstellungsaktivitäten in den Medien
- 5.4.1 Frauengruppen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
- 5.4.2 Frauenförderpläne
- 5.4.3 Der Journalistinnenbund
- 5.4.4 Diskussionen um die Frauenquote
- 5.5 Folgerungen für die empirische Untersuchung IV
- 6 Berufswahlmotive angehender Journalistinnen
- 6.1 Einführung
- 6.2 Sozialisation und Berufswahl
- 6.3 Extrinsische Berufswahlmotivationen
- 6.4 Intrinsische Berufswahlmotivationen
- 6.5 Folgerungen für die empirische Untersuchung V
- TEIL B — EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG
- 7 Forschungsdesign
- 7.1 Forschungsfragen und methodisches Vorgehen
- 7.2 Exkurs: Problematik der Messbarkeit von Motiven und Motivation
- 7.3 Vorstudie zur Erstellung des Untersuchungsinstruments
- 7.4 Instrument und Datenerhebung
- 8 Auswertung und Analyse der Daten
- 8.1 Zum Sample — Beschreibung der Stichprobe
- 8.1.1 Besonderheiten der Stichprobe
- 8.1.2 Altersstruktur und Herkunft
- 8.1.3 Familienstand und Kinder(wunsch)
- 8.1.4 Ausbildung und Dauer bisheriger journalistischen Praxiserfahrungen
- 8.2 Bedeutung von Berufstätigkeit für künftige Journalistinnen
- 8.3 Berufserwartungen der Stichprobe
- 8.4 Ausprägung verschiedener Berufswahlmotive
- 8.4.1 Eroberung der einstigen Männerdomäne
- 8.4.2 Interesse für bestimmte Themen
- 8.4.3 Journalistisches Selbstverständnis in Bezug auf Macht und Einfluss
- 8.4.4 Journalistisches Selbstverständnis in Bezug auf Rezipienten
- 8.4.5 Eigene Fähigkeiten und Charaktereigenschaften
- 8.4.6 Journalistische Tätigkeiten — Die Liebe zum Schreiben
- 8.4.7 Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten
- 8.4.8 Finanzielle Anreize und Arbeitsmarktchancen
- 8.4.9 Eitelkeit und Sendungsbewusstsein
- 8.4.10 Ansehen und Prestige
- 8.4.11 Erwartete Privilegien
- 8.4.12 Vorbilder und Ermutigung von Außen
- 8.4.13 Romantische Berufsvorstellungen
- 8.4.14 Anschlussorientierte Motive
- 8.4.15 Wunsch nach Abwechslung
- 8.4.16 Wunsch nach Selbstverwirklichung
- 8.4.17 Wissenserweiterung, Neugier und lebenslanges Lernen
- 8.4.18 Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- 8.5 Rangfolge I der Berufswahlmotive — gebildet durch die Befragten
- 8.6 Rangfolge II der Berufswahlmotive — nach häufigsten Nennungen
- 8.7 Rangfolge III der Berufswahlmotive — nach Clustern
- 9 Schlussfolgerungen
- 9.1 Die wichtigsten Berufswahlmotive angehender Journalistinnen
- 9.2 Unterschiedliche Berufswahlmotive von Frauen und Männern
- 9.3 Mögliche Gründe des Frauenüberschusses bei Bewerbungen
- 10 Fazit und Ausblick
- LITERATURVERZEICHNIS
- ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit den Berufswahlmotiven angehender Journalistinnen. Seit Jahren liegt der Frauenanteil bei Bewerbungen um journalistische Ausbildungsplätze in Hochschulen und Medienunternehmen über dem der Männer. Die Arbeit untersucht, ob dieses Ungleichgewicht im Zusammenhang mit geschlechterspezifischen Motiven steht. Der Journalismus galt einst als Domäne der Männer, heute sind Frauen in diesem Berufsfeld eine Selbstverständlichkeit und ihre Eignung und Qualifikation werden nicht mehr in Frage gestellt. Die Arbeit geht den Fragen nach, worin die Anziehungskraft des Journalistenberufs auf junge Frauen besteht, welche gesellschaftlichen Veränderungen dazu beigetragen haben, die einstige Männerdomäne für Frauen zu öffnen, und wie sich die Berufswahlmotive von Frauen und Männern heute unterscheiden.
- Berufswahlmotive angehender Journalistinnen
- Die Rolle des Geschlechts bei der Berufswahl
- Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit von Frauen im Journalismus
- Gleichstellungsaktivitäten in den Medien
- Die Bedeutung von Selbstverwirklichung, Neugier und Abwechslung für die Berufswahl
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Forschungsfrage und das Ziel der Arbeit vorgestellt werden. Anschließend werden im Theorieteil die relevanten Berufswahltheorien und das journalistische Berufsbild beleuchtet, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Situation von Frauen im Journalismus in der Vergangenheit und Gegenwart gelegt wird. Es werden auch bereits bekannte Berufswahlmotive von Frauen vorgestellt.
Im empirischen Teil der Arbeit werden die wichtigsten Berufswahlmotive angehender Journalistinnen anhand einer Online-Befragung von 259 Frauen und Männern eruiert. Die Untersuchung zeigt, dass angehende Journalistinnen bei ihrer Berufswahl vor allem intrinsisch motiviert sind. Selbstverwirklichung, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sowie Neugier und der Wunsch nach Abwechslung stehen in Verbindung mit der Aussicht, journalistische Tätigkeiten ausführen zu können, an oberster Stelle der Berufswahlmotive. Berufsethos, finanzielle Anreize, feministische Beweggründe sowie der Wunsch, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren haben eher keinen Einfluss auf die Berufswahl angehender Journalistinnen. Geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Frauen und Männern lassen sich nur bedingt nachweisen. Meist sind die Abweichungen marginal. Dort, wo Unterschiede dennoch dokumentiert werden können, bewegten sich diese im Bereich extrinsischer Motive. Diese sind bei Frauen weniger stark ausgeprägt als bei Männern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Journalistenberuf, Berufswahlmotive, Journalistinnen, Frauen im Journalismus, Geschlechterrollen, Gleichstellung, Selbstverwirklichung, Neugier, Abwechslung, Berufsethos, finanzielle Anreize, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Arbeitsmarktchancen, Medienlandschaft, und die Entwicklung der Erwerbstätigkeit von Frauen. Die Arbeit analysiert die Berufswahlmotive von Frauen, die sich für den Journalismus entscheiden, und untersucht, ob sich diese von den Motiven der Männer unterscheiden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle des Geschlechts bei der Berufswahl und den gesellschaftlichen Veränderungen, die den Journalismus für Frauen geöffnet haben.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Soz.-Wiss. Katalin Valeš (Autor:in), 2013, Unwiderstehlich?!? Die Anziehungskraft des Journalistenberufs auf Frauen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274862
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