[...] Das Resultat daheraus kann man heute vermehrt wahrnehmen, Beratungsbedarf in Sachen Erziehung wächst und Kinder und Jugendliche zeigen sich immer mehr delinquent und sind für ihre Erziehungsverantwortlichen oft nicht mehr erreichbar, wobei hier das Problem nicht die Kinder bilden, sondern ihre Umwelt! [...]
Was können wir nun in Anbetracht obiger Argumentation schlussfolgern? Wie kommt es dazu, dass Kinder und Jugendliche sich unserem Einfluss scheinbar immer weiter entziehen?
Der Graben päd. Einflussnahme gegenüber dem Kind wird breiter, dafür verantwortlich zeigen sich mir vor allem der Zeitfaktor (Eltern haben aufgrund ihrer Arbeit immer weniger Zeit für ihre Kinder, um eine Beziehung aufbauen zu können, es fehlen Rituale, gemeinsame Erlebnisse), der Trennungsfaktor (das Kind wächst mit nur einem Elternteil auf und ist hin- und hergerissen, dabei erlebt es ständig Streitigkeiten, es herrscht keine vertrauenswürdige Atmosphäre zu Hause, was wiederum zu Verschlossenheit führen kann, das Kind fühlt sich wie ein Spielball und ist oft außen vor – will heißen, das Kind wird an Entscheidungen nicht beteiligt), der Erziehungsfaktor (Erziehungsstile werden unreflektiert weitergegeben und alte Denkmuster auf „die neue Welt“ angewendet.). Dazu tritt der Wissensfaktor (Eltern halten nicht mit der Entwicklung der Kinder und der Welt/Technik mit, es herrschen unterschiedliche Interessen vor: Konservativ vs. Modern –> Konfliktpotential) [...] Die Problematik betreffend, ob Zwang sein müsse, so sage ich: Ja! Wobei Zwang mehr oder minder zusammen mit der Strafe einhergeht. Habe ich kein „Gegenmittel“, womit soll ich dann Zwang ausüben? Ja deshalb, weil das Vorgehen der Kinderläden (antiautoritäre Erziehung) als völliger Irrweg in der Geschichte enttarnt wurde. Hier wollte man gar nicht ins Leben der Kinder eingreifen (sie taten dort wonach ihnen war ohne Anleitung und Zwänge). So wollte man die Fehler aus der Zeit der Schwarzen Pädagogik (Bestrafung durch Schläge, Formung des Kindes, Untersagung seiner Natur) nicht wiederholen [...]
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Vorstellung der Einrichtung Wellenbrecher e.V.
3 Der Naturhochseilgarten und das Tipi-Hotel
4 Die intensiv-pädagogische Betreuung auf einem Ponyhof
4.1 Vorwort
4.2 Der erste Tag(esablauf)
4.3 Vorkommnis 1: Abwesenheit der Pflegemutter
4.4 Vorkommnis 2: Das Baumhaus
4.4.1 Reflexion
4.5 Vorkommnis 3: Die Fabrik und der Fahrradausflug
4.5.1 Reflexion: Warum soll das Kind auf den Erwachsenen „hören“?
4.5.1.1 Päd. Handeln über die Spiegelung
4.5.1.2 Die Erzieher-Zögling Beziehung
4.5.1.3 Ja zur Strafe?
4.5.1.4 Soll der Erwachsene auf das Kind hören?
4.6 Vorkommnis 4: Die Schulaufgaben
4.7 Vorkommnis 5: Der letzte Tag – ein bischen Wehmut
5 Erweiterte Reflexion der Vorkommnisse durch die kant'sche Lektüre
6 Neurobiologische Untermalung meiner bisherigen Erkenntnisse
7 Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- B.A. Manuel Berg (Auteur), 2011, Paradoxon der Pädagogik: Denken und Gehorsam, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274643
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