Die vier bedeutendsten Dichter des augusteischen Roms, Vergil, Horaz, Properz und Ovid, haben unser heutiges Bild vom Prinzipat des Augustus entscheidend geprägt. Sie alle haben auf unterschiedliche Art und verschieden stark ausgeprägt ihre Stimme für den Prinzeps erhoben und somit Augustus dazu verholfen, seine Macht aufzubauen und zu festigen. Diese Arbeit behandelt einen dieser Dichter, nämlich Horaz, und soll beschreiben, auf welche Weise und in welcher Intensität Horaz das Bild des Prinzeps prägte und die Alleinherrschaft des Augustus rechtfertigte. Zunächst soll kurz der Lebensweg des Horaz wiedergegeben werden, bevor dann die Hauptwerke des Dichters kurz zeitlich verortet und vorgestellt werden. Anschließend soll es dann um das Bild des Augustus bzw. Oktavian in der Lyrik des Horaz gehen. Vor allem soll beschrieben werden, inwieweit Horaz seine Dichtkunst in die Dienste Oktavians stellte.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Leben des Horaz
2.1 Kindheit und Jugend
2.2 Horaz im Heer von Cassius und Brutus
2.3 Horaz und der Maecenas - Kreis
3. Das Werk des Horaz
3.1 Die Satiren
3.2 Die Epoden
3.3 Die Oden
3.4 Die Episteln
3.5 Das Carmen Saeculare
4. Dichtung und Prinzipat
8. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die vier bedeutendsten Dichter des augusteischen Roms, Vergil, Horaz, Properz und Ovid, haben unser heutiges Bild vom Prinzipat des Augustus entscheidend geprägt. Sie alle haben auf unterschiedliche Art und verschieden stark ausgeprägt ihre Stimme für den Prinzeps erhoben und somit Augustus dazu verholfen, seine Macht aufzubauen und zu festigen.[1]
Diese Arbeit behandelt einen dieser Dichter, nämlich Horaz, und soll beschreiben, auf welche Weise und in welcher Intensität Horaz das Bild des Prinzeps prägte und die Alleinherrschaft des Augustus rechtfertigte. Zunächst soll kurz der Lebensweg des Horaz wiedergegeben werden, bevor dann die Hauptwerke des Dichters kurz zeitlich verortet und vorgestellt werden. Anschließend soll es dann um das Bild des Augustus bzw. Oktavian in der Lyrik des Horaz gehen. Vor allem soll beschrieben werden, inwieweit Horaz seine Dichtkunst in die Dienste Oktavians stellte.
Von der für diese Arbeit verwendeten Literatur ist zum einen die Arbeit von Lefèvre[2] zu nennen. Sie bietet einen guten Überblick über die Biographie und die Werke des Horaz. Zum anderen ist das Werk von von Albrecht[3] zu nennen, das knappe Erklärungen zum Leben des Horaz und zu dessen Werken liefert und auch Übersetzungen der wichtigsten Dichtungen beinhaltet. Für das Augustus - Bild und die Frage nach der Rechtfertigung des Prinzipats ist vor allem die Arbeit von Kienast[4] wichtig, in der er ein Kapitel der augusteischen Dichtung und ihrer Wirkung sowie dem Verhältnis der Dichter zum Prinzeps widmet.
2. Das Leben des Horaz
2.1 Kindheit und Jugend
Quintus Horatius Flaccus wurde am 8. Dezember 65 v. Chr. in Venusia, dem heutigen Venosa, im Grenzgebiet der süditalienischen Gegenden Lukanien und Apulien geboren, das eine römische Kolonie mit starkem militärischen Charakter war.[5] Sein Vater war ein einheimischer Freigelassener, der wahrscheinlich im Zuge des Bundesgenossenkrieges 88 v. Chr. in den Sklavenstand gekommen war.[6] Über die Mutter des Horaz ist nichts bekannt. Horaz siedelte im schulfähigen Alter mit seinem Vater nach Rom über, der dort als coactor, ein Mittelsmann im Auktionswesen, tätig war. Horaz wurde in Rom von einem der besten Lehrer, L. Orbilius Pupillus, unter anderem in Grammatik, Rhetorik und Griechisch unterrichtet. Mit etwa zwanzig Jahren ging Horaz dem Studium der
Philosophie wegen nach Athen, das zu dieser Zeit noch immer den geistigen Mittelpunkt der Welt darstellte. Hier wandte er sich an der Akademie Platons dem Studium der Ethik und der Erkenntnistheorie zu, wohl aber auch dem der griechischen Lyrik und Poetik.[7]
2.2 Horaz im Heer von Cassius und Brutus
Nach der Ermordung Caesars im Jahre 44 v. Chr. kam Brutus, einer der Verschwörer gegen Caesar, nach Athen, um hier den Widerstand gegen Marcus Antonius zu organisieren. Horaz schloss sich Brutus an und zog mit diesem nach Kleinasien. Er wurde zum Tribunus Militum ernannt, für den Sohn eines Freigelassenen ein ungewöhnlich hoher Rang. Als dieser nahm er schließlich 42 v. Chr. in Thessalien an der Schlacht von Philippi auf Seiten der Caesarmörder teil und kämpfte somit gegen die Caesarerben Antonius und Oktavian. Nach der Niederlage der Caesarmörder musste Horaz zunächst fliehen und kehrte dann mittellos nach Rom zurück. Die Besitzungen seines Vaters verlor Horaz durch die von den Triumvirn angeordneten Enteignungen.[8]
2.3 Horaz und der Maecenas - Kreis
In Rom arbeitete Horaz zunächst als Scriba quaestorius, als Sekretär der Staatskasse und des Staatsarchivs, wobei er sich diese Stelle wahrscheinlich erkauft hatte.[9] Horaz besetzte somit ein hohes und angesehenes Amt. Wie lange er dieses bekleidete ist allerdings nicht bekannt. Wohl spätestens ab dem Jahre 40 v. Chr. begann Horaz mit seinen Dichtungen und so kam es dazu, dass er 38 v. Chr. durch die etwas älteren Dichter Vergil und Varius dem einflussreichen Förderer Gaius Cilnius Maecenas empfohlen wurde. Auch dies war aufgrund der Herkunft des Dichters durchaus ungewöhnlich. Nach etwa neun Monaten wurde Horaz dann schließlich in den Kreis des Maecenas, der ebenfalls an der Schlacht von Philippi, allerdings auf Seiten Oktavians, teilgenommen hatte, aufgenommen. Dem Kreis des Maecenas gehörten außer Tibull und Ovid sämtliche der bedeutendsten Dichter der augusteischen Zeit an, namentlich Varius, Vergil und später auch Properz. Die Freundschaft zu Maecenas bedeutete für Horaz jedoch vor allem auch ein Abhängigkeitsverhältnis. So war er ein C onvictor Maecenas, also ein Begleiter und Gesellschafter, der vor allem für die Bildung und die Unterhaltung des Förderers zuständig war. Unter anderem begleitete Horaz den Maecenas auf einer diplomatischen Mission nach Brundisium, die ihn auch mit den führenden Politikern auf Seiten von Oktavian und Antonius zusammenbrachte. Im Haus des Maecenas trug Horaz seine Dichtungen in der Folgezeit vor allem kleineren Kreisen vor, die unter
anderem aus den oben erwähnten Dichtern bestanden. Etwa 33/32 v. Chr. schenkte Maecenas dem Horaz ein Gut in den Sabinerbergen, das 20 km nordöstlich von Tibur, dem heutigen Tivoli lag. Hierhin zog sich Horaz nun oft zurück, wohl auch aufgrund seiner neu gewonnenen Berühmtheit und der dadurch verbundenen Belästigungen durch die Einwohner Roms.[10] Augustus, der Horaz sehr schätzte, wollte diesen zu seinem Privatsekretär machen, was Horaz jedoch ablehnte. Am 27. November 8 v. Chr. stirbt Horaz, kurz nach dem Tode des Maecenas. Horaz wurde neben diesem auf dem Esquilin in Rom begraben.[11]
[...]
[1] Vgl. Kienast 1999, S. 276
[2] Lefèvre, Eckard, Horaz: Dichter im augusteischen Rom, München 1993
[3] von Albrecht, Michael ( Hrsg. ), Die römische Literatur in Text und Darstellung, Bd. 3: Augusteische Zeit, Stuttgart
1987
[4] Kienast, Dietmar, Augustus: Prinzeps und Monarch, Darmstadt 1999
[5] Vgl. Lefèvre 1993, S. 36
[6] Vgl. Maurach 2001, S. 1 f.
[7] Vgl. Lefèvre 1993, S. 41
[8] Vgl. ebd., S. 42 ff.
[9] Vgl. von Albrecht (Hrsg.) 1987, S. 176
[10] Vgl. Lefèvre 1993, S. 46 ff.
[11] Vgl. von Albrecht (Hrsg.) 1987, S. 176
- Citar trabajo
- M.A. Philip Wagenführ (Autor), 2009, Horaz und das Prinzipat des Augustus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274153
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