Die Europäische Union, im Besonderen die Europäische Währungsunion, wurde in den letzten Jahren immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, bei den Bestrebungen ihr Ziel einen stabilen und weltweit führenden Wirtschaftsraum zu gestalten und zu erhalten. Auch wenn die Staatsschulden- und Finanzkrise eines der größeren Probleme darstellt, so gab es schon vor 2007 systematische Verstöße gegen die kooperativen Bestrebungen der Gemeinschaft, gemeinsam Wohlfahrt für alle EU-Bürger zu schaffen. In dieser Arbeit soll darum ein kurzer historischer Abriss über die Entwicklung der Wirtschafts- und Währungsunion wiedergegeben, die Struktur und Instrumente der wirtschaftspolitischen Koordination auf europäischer Ebene, dabei im besonderen Fokus die Reformbemühungen ab 2010, aufgezeigt und die neuen geltenden
stabilitätsrelevanten Faktoren in aller kürze vorgestellt und evaluiert werden. Ein wesentlicher Teil dieser Arbeit beschäftigt sich auch mit der Fragestellung, warum überhaupt eine Koordinierung der Wirtschaftspolitik in Europa notwendig ist und ob nicht die vorhandenen Mechanismen eben dies bereits in ausreichenden Maße gewährleisteten und die durchgeführten Reformen nicht als obsolet zu betrachten sind. Dabei wird nur unwesentlich auf die Arbeitsweise der Europäischen Institutionen eingegangen. Der Fokus der Ausführungen liegt, abgesehen von der essentiellen Bedeutung der Europäischen Kommission, vielmehr auf den vertraglichen Übereinkommen der Mitgliedstaaten und deren Auswirkungen. Dies liegt darin begründet, das die europäische Exekutive in weiten Teilen auf die Bereitschaft der Mitgliedstaaten angewiesen ist, da sie ohne diese nur schwer ihre Arbeit verrichten kann. Ebenfalls war und ist die Europäische Union immer auf das Wohlwollen fast aller Mitgliedstaaten angewiesen, wenn sie Versuche einer Reform oder Anpassung an die wirtschaftspolitischen Realitäten, dabei ist es unerheblich ob dies Bestrebungen zu mehr Integration generell oder mehr Macht- und Befugniskonzentration führen sollten, unternehmen wollte oder will. Die besondere Relevanz der Thematik, welche die treibende Kraft dieser Betrachtung und Analyse war, liegt in der allumfassenden Bedeutung für mehr als 500 Millionen Menschen. Europa befindet sich, abgesehen von einzelnen Rückschlägen bei den Integrationsbemühungen1 sowie unterschiedlichen Vorstellungen einiger Partner auf dem Weg zu einer supranationalen Institution für die bisher keine Referenzgrößen vorhanden sind, an welchen man .....
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung und Aufbau der Arbeit
2. Europäische koordinierte Wirtschaftspolitik
2.1. Die Notwendigkeit einer integralen Wirtschaftspolitik
2.2. Der Weg zur WWU
2.3. Stabilitäts- und Wachstumspakt von 1999 bis 2010
2.3.1. Der Waigel-Plan und der Stabilitäts- und Wachstumspakt von Dublin
2.3.2. Konzeptionelle Alternativvorstellungen zum Stabilitäts- und Wachstumspakt
2.3.2.1. Abschaffung der Paktes ganzheitlich
2.3.2.2. Geldpolitischer Stabilitätspakt
2.3.2.3. Steuern für Kredite
3. Beispiele systematischen Versagens des SWP
3.1. Beispiel: Griechenland
3.2. Beispiel: Deutschland
3.3. Konsequenzen des Systemversagens
4. Entwicklungen und Reformen ab 2010
4.1. Das Europäische Semester
4.2. Economic Governance-Paket
4.2.1. Neue sanktionsauslösende Verfehlungen
4.2.2. Neue Sanktionsmöglichkeiten
4.2.3. Quasi-Automatismus in der Verfolgung von Verletzungen
4.2.4. Monitoring durch Scoreboard
4.3. Kritik am Six Pack
4.4. Two-Pack
4.5. Fiscal Compact
4.6. Kritik am Fiskalpakt
4.7. Euro-Plus-Pakt
4.8. Kritik am Euro-Plus-Pakt
5. Grenzen der Integration
6. Schlussbetrachtung
Anhang
Literaturverzeichnis
Websiteverzeichnis
- Citation du texte
- Bastian Eiszeit (Auteur), 2013, Notwendigkeit, Instrumente und Grenzen einer wirtschaftspolitischen Koordinierung in der Europäischen Union, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274058
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