Die Gaweinfigur spielt in den meisten Artusromanen – sei es in den französischen Romanen des Chrétien des Troyes oder in den deutschsprachigen Übersetzungen des Hartmann von Aue oder Wirnt von Grafenberg – eine Rolle. Dabei ist Gawein im klassischen Artusroman ein Ritter am Hofe des Königs Artus wie es auch der Protagonist des jeweiligen Artusromanes ist. Im Gegensatz zum Protagonisten, der seine ritterliche Würde und Tugend im Laufe des Romans erst unter Beweis stellen muss, ist Gawein bereits zu Beginn der Handlung ein „gestandener“ Ritter, dem Tugendhaftigkeit, Würde und der Respekt von Anderen zukommt. Er gilt als Vergleichsmaßstab und vorbildliches Beispiel für andere Ritter1.
Im Folgenden soll die Rolle Gaweins im klassischen und im nachklassischen Artusroman herausgearbeitet werden. Es soll dabei untersucht werden, ob und inwiefern sich die Rolle des Ritters Gawein vom klassischen zum nachklassischen Roman verändert. Dabei dienen als klassischer Artusroman der „Iwein“ des Hartmann von Aue, sowie zunächst dessen französische Vorlage, der „Chevalier au Lion“ des Chrétien des Troyes, und als nachklassischer Artusroman der „Wigalois“ des Wirnt von Grafenberg als Untersuchungsgrundlage und Beispiel.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Gawein bei Chrétien des Troyes
2.1 Gauvain im Chevalier au Lion (‚Yvain‘)
3. Gawein bei Hartmann von Aue
3.1 Gawein im Iwein
3.2 Exkurs: Gawein im Erec
4. Gawein im Wigalois
5. Vergleich
6. Fazit
Literaturverzeichnis
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