Der atlantische Sklavenhandel brachte bereits im Jahre 1619 die ersten afrikanischen Sklaven nach Nordamerika. Im Zuge der steigenden Herstellung hochseetauglicher Schiffe, der Expansion der Europäer in Nordamerika und der enormen Ausbreitung der Plantagenwirtschaft in den besetzten Gebieten nahm der Handel mit dem Gut „Mensch“, das den weißen Besetzern Reichtum und Wohlstand versprach, exorbitante Ausmaße an. Durch die große Nachfrage an billigen Arbeitskräften für die explodierende Wirtschaft in Amerika wurde der atlantische Dreieckshandel zum profitträchtigsten Geschäft des 18.Jh.
Dem Sklavenhandelsverbot von England im Jahr 1807 schloss sich auch die USA an. Dies hatte moralisch-humanitäre, religiöse sowie wirtschaftliche Beweggründe. Menschenrechtler und Missionare forderten zunehmend auch die Abschaffung der Sklavenhaltung, woraufhin vor allem in den weniger agrarwirtschaftlich geprägten Nordstaaten viele Sklaven freigelassen oder befreit wurden. Zu Beginn des 19.Jh. waren schätzungsweise 10% der 2 Millionen in den USA ansässigen Sklaven befreit. Viele von ihnen waren Nachkommen einer Reihe von Sklavengenerationen, die sich bereits anteilig mit Amerikanern vermischten, und erhielten teilweise sogar Bildung und Förderung durch ihre Herren und Väter.
Die Vorstellung einer Massenbefreiung der Sklaven erweckte nicht nur bei den Plantagenbesitzern in den Südstaaten große Bedenken um ihre wirtschaftliche Lage, sondern beunruhigte auch (ehemalige) Sklavenhändler. Einig waren sich die Amerikaner in dem Punkt, dass sich die Schwarzen niemals in die weiße Bevölkerung integrieren ließen.
Was macht man nun mit dem „Gut“, das man anfangs so sehr begehrte und nun nicht mehr gebrauchen konnte, bzw. wollte? Wohin mit den Menschen aus der fremden Welt? Ganz einfach: dorthin zurück!
Die Migration
Inhaltsverzeichnis
- Geschichtlicher Hintergrund
- Die Migration
- Eine gespaltene Gesellschaft
- Integrationspolitik
- Assimilation durch Bildung
- Assimilation in Wirtschaft
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Geschichte Liberias im 19. Jahrhundert und analysiert die Integrationsprozesse einer gespaltenen Gesellschaft, die durch die Ansiedlung von ehemaligen Sklaven aus den USA entstanden sind. Die Arbeit untersucht die Motive und Folgen der amerikanischen Mission, die befreiten Sklaven in Afrika anzusiedeln, und analysiert die Herausforderungen und Auswirkungen der Integrationspolitik der Americo-Liberianer auf die einheimische Bevölkerung.
- Die Geschichte der amerikanischen Sklaverei und die Entstehung der American Colonization Society (ACS)
- Die Motive und Ziele der Migration von ehemaligen Sklaven nach Liberia
- Die Herausforderungen der Integrationsprozesse zwischen Americo-Liberianern und der einheimischen Bevölkerung
- Die Rolle von Bildung und Wirtschaft in der Integrationspolitik
- Die Folgen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Missstände für Liberia
Zusammenfassung der Kapitel
Geschichtlicher Hintergrund
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der Geschichte des atlantischen Sklavenhandels und der Folgen der Sklaverei in den USA. Sie beleuchtet die Entstehung der American Colonization Society (ACS) und ihre Ziele, die befreiten Sklaven nach Afrika umzusiedeln. Die Arbeit zeigt die verschiedenen Motive für die Gründung der ACS auf, darunter moralisch-humanitäre, religiöse und wirtschaftliche Gründe. Sie beschreibt die unterschiedlichen Perspektiven der Sklaven auf die Idee ihrer „Abschiebung" nach Afrika.
Die Migration
Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung der ersten Siedlungen von ehemaligen Sklaven in Liberia, die von der ACS organisiert wurden. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Erwartungen der Migranten an ihr neues Leben in Afrika und analysiert die Auswirkungen der Ansiedlung auf die einheimische Bevölkerung. Sie beschreibt die Herausforderungen, denen sich die Migranten gegenüber sahen, und die Konflikte, die durch die Begegnung mit den einheimischen Kulturen entstanden.
Eine gespaltene Gesellschaft
Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung einer gespaltenen Gesellschaft in Liberia, die durch die unterschiedlichen Lebensweisen und Interessen der Americo-Liberianer und der einheimischen Bevölkerung geprägt wurde. Die Arbeit beleuchtet die Machtkämpfe zwischen den verschiedenen Gruppen und die Herausforderungen der Integration. Sie analysiert die Entwicklung des Klassensystems und der politischen Strukturen in Liberia.
Integrationspolitik
Dieses Kapitel analysiert die Integrationspolitik der Americo-Liberianer, die sich auf Bildung und Wirtschaft konzentrierte. Die Arbeit beschreibt die Ziele der Integrationspolitik und die Herausforderungen, denen sich die Regierung gegenüber sah. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf die Integration und die Folgen der Integrationspolitik für die einheimische Bevölkerung.
Assimilation durch Bildung
Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle von Bildung in der Integrationspolitik. Die Arbeit beschreibt die Entwicklung des Bildungssystems in Liberia und die Auswirkungen der Bildung auf die einheimische Bevölkerung. Sie analysiert die unterschiedlichen Ansätze der Americo-Liberianer in der Bildung und die Folgen der Bildung für die Integrationsprozesse.
Assimilation in Wirtschaft
Dieses Kapitel analysiert die wirtschaftlichen Folgen der Ansiedlung der Americo-Liberianer in Liberia. Die Arbeit beschreibt die Entwicklung des Wirtschaftssystems und die Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklung auf die einheimische Bevölkerung. Sie beleuchtet die Rolle von Handel und Plantagenwirtschaft in der Integrationsprozesse und die Folgen der wirtschaftlichen Ungleichheit für die Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die amerikanische Mission, die Integrationsprozesse, die gespaltene Gesellschaft, die Americo-Liberianer, die einheimische Bevölkerung, die Integrationspolitik, die Assimilation, Bildung und Wirtschaft. Die Arbeit beleuchtet die Folgen der amerikanischen Sklaverei für Liberia und analysiert die Herausforderungen und Auswirkungen der Integrationsprozesse auf die Entwicklung des Landes.
- Citation du texte
- Sabine Forkel (Auteur), 2010, Liberia. Eine amerikanische Mission, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273556
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