Es wird manchmal behauptet, der Weltraum sei leer, was vermutlich heißen soll, dass zwischen zwei Sternen nichts ist. Wenn aber zwischen zwei Sternen nichts ist, dann sind sie durch nichts voneinander getrennt und folglich müssen sie unmittelbar nebeneinander sein. Vielleicht bilden sie eine merkwürdige Art Doppelstern?
Aufgabe:
Es wird manchmal behauptet, der Weltraum sei leer, was vermutlich heißen soll, dass zwischen zwei Sternen nichts ist. Wenn aber zwischen zwei Sternen nichts ist, dann sind sie durch nichts voneinander getrennt und folglich müssen sie unmittelbar nebeneinander sein. Vielleicht bilden sie eine merkwürdige Art Doppelstern.
Einleitung
Liebe Leserinnen und Leser, philosophische Rätsel sind willkommene Hilfsmittel in der Philosophie. Spielerisch fordern sie uns heraus, unser Gehirn kreativ zu nutzen. Doch geht es nicht nur um den Zeitvertreib: Wir vermuten mit Recht eine ernste Absicht. Was der Zweck des Ganzen ist? Unser menschliches Wissen auf heitere Weise zu erweitern.
Der obige Text ist ein einfaches Gedankenspiel. Ich möchte es auf seinen Wahrheitswert prüfen und beurteilen. Warum? Weil es spannend ist! Begleiten Sie mich bei meiner Arbeit!
Wie gehe ich vor? Zuerst sichte ich den Text genau und prüfe die Argumente, Schlussfolgerungen und Begriffe. Interessante Einzelfragen werden sich ergeben. Fachwissen aus unterschiedlichen Disziplinen hilft bei der Klärung wissenschaftlicher Fragen. Dann stelle ich erste Ergebnisse vor. Ein Gedankenexperiment mit zwei gegensätzlichen Szenarien führt uns tiefer in die Materie. Anschließend stelle ich Ihnen meinen eigenen Lösungsansatz vor. Gedanken zur Zukunft runden diese Arbeit ab.
Erörterung
Was lässt sich über obigen Text mit Sicherheit aussagen?
Unser Rätsel beginnt mit einer bestimmten These und einer aus ihr abgeleiteten Folgerung. Aus dieser Schlussfolgerung entsteht eine neue Ableitung mit einer aktuellen Folgerung. Auch diese Folgerung führt zu einer weiteren These. Zuletzt wird etwas vermutet.
Der Text ist geprägt durch bestimmte Fachbegriffe aus der Astrophysik wie Weltraum, Stern und Doppelstern. Der Sinn dieser Fachausdrücke wurde nicht definiert. Hinzu kommt, dass bestimmte Ausdrücke im Text besonders wichtig sind. Es sind die Begriffe es, manchmal, leer und nichts. Ich nenne sie Schlüsselworte. Eine eindeutige und für alle verbindliche Begriffsbestimmung ist auch hier erforderlich.
Von Astrophysikern und Astronomen erhalten wir erste interessante Informationen zum Thema Weltraum.
Was ist der Weltraum?
Nach der Definition der NASA und US Air Force ist der Weltraum der Raum außerhalb der Erdatmosphäre. Er beginnt in einer Höhe von etwa achtzig Kilometern über dem Boden. Nicht verwechselt werden darf er mit dem Weltall (Universum). Das Universum umfasst alles, was existiert (Scientific American (Hg.) 2005: 36).
Für die Internationale Aeronautische Vereinigung beginnt der Weltraum in einer Höhe von etwa einhundert Kilometern über dem Boden (Kármán-Linie). Diese Definition ist international am gebräuchlichsten. Im Weltraum gibt es keine Luft. Wenn jemand schreit, hört ihn niemand, denn Schall kann sich nicht durch einen luftleeren Raum fortpflanzen. Der Weltraum ist nicht blau wie unser Himmel, sondern gleicht einer schwarzen Decke mit kleinen, leuchtenden Sternpunkten. Das liegt daran, dass ohne Luft das Sonnenlicht nicht gestreut wird. (Eingefügt aus http://de.wikipedia.org/wiki/Universum. Abgerufen am 16.08.2013).
Jetzt kommen wir zu den Sternen und Doppelsternen. Was ist das denn?
Astronomen bezeichnen Sterne als riesige, rotierende Bälle aus heißem, leuchtendem Gas. Doppelsterne sind zwei einzelne Sterne, die durch Schwerkraft zusammengehalten werden (Taschenlexikon Weltraum 2006 :130).
Aus dem Duden entnehmen wir die Begriffsbestimmungen zu den Schlüsselwörtern.
Das Wort es hat mehrere Bedeutungen. Im Duden lediglich als unpersönlich gebrauchtes Wort erwähnt (Duden 2002: 344), erhält es in der analytischen Psychologie eine besondere Bedeutung. Dort steht es für den gesamten unbewußten Wissensschatz der Menschheit (Jung 1995: §§ 161, 281 ,762 , 842). Das Wort manchmal wird im Duden mit den Vokabeln gelegentlich, ab und z u gleichgesetzt (Duden 2002 : 602). Die Vokabel leer wird definiert als ein Zustand, der nicht im Geringsten den Zustand von Nichtleere erfüllt. Einfach ausgedrückt: Es ist absolut nichts da (Duden 2002: 579). Aus der Mathematik kennen wir den Zustand des Nicht-Da-Seins. Dort spricht man von der leeren Menge. Das ist die Menge, die keinerlei Elemente enthält. Fehlt noch das Wort nichts. In der Umgangssprache finden wir die Umschreibung kein Ding, keine Sache, nicht das Mindeste (Duden 2002: 654). Auch die formale Logik kennt dieses Wort. Sie nennt es den verneinenden Existenzquantor. Dieses mathematische Symbol aus der Aussagenlogik hat die Form eines umgedrehten E. Die Bedeutung ist: Es ist nicht der Fall, dass etwas existiert.
Diese Definitionen genügen und ich kehre zur Aufgabe zurück. Jetzt zerlege ich den Text in einzel-ne Abschnitte und beginne mit einer kritischen Prüfung des Inhaltes.
These 1: Es wird manchmal behauptet, der Weltraum sei leer...
Kritik: Beim Lesen des Textes fällt auf dass wir nicht wissen, was das Wort es bedeutet. Ist mit die
sem Wort das kollektive Unbewusste gemeint oder handelt es sich schlicht um einen oder mehrere uns unbekannter Personen? Wenn es sich um Menschen handelt, sind sie der Allgemeinheit bekannt und anerkannte Fachleute auf dem Gebiet der Raumfahrt? Diese Fragen bleiben unbeantwortet. Sicher ableiten lässt sich nur, dass mindestens eine Person oder das kollektive Unbewusste unserer gemeinsamen Psyche obige These vertritt.
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- Monika Wobbe (Author), 2013, Wie leer ist der Weltraum?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273466
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