Kaum etwas hat den Charakter von Klang in der letzten Dekade so stark geprägt wie der Einsatz elektronischer Produktionsmittel: die elektronische Produktion von Musik mit Hilfe von Synthesizern oder digitalem Sampling eröffnete neue Möglichkeiten der klanglichen Gestaltung, aus der sich neue Musikstile mit einer speziellen Rhythmusstruktur entwickelt haben. Rhythmus bestimmt die Struktur von kontemporärer Musik wie dem Techno und bewirkt eine aktive Rezeption, die mit dem ganzen Körper wahrgenommen werden kann:
„The reason why rhythm is particularly significant for popular music its steady tempo and an interesting patterned beat offer the easiest ways into a musical event; they enable listeners without instrumental expertise to respond ‘actively’, to experience music as a bodily as well as a mental matter.”
Mit der Wahrnehmung von Klängen und Rhythmen in elektronischer Musik durch den Körper, wie insbesondere Dubstep und Techno haben sich in der Vergangenheit diverse Forschungsarbeiten beschäftigt. Dies ist nicht verwunderlich, da gerade diese Musikstile Bässe in Frequenzbereichen beinhalten, die außerhalb des vom Menschen hörbaren Frequenzspektrums liegen, wie der Infraschall und nur durch den Körper wahrnehmbar sind. Durch die entstehenden Vibrationen im Körper sind sie daher in der Lage eine affekthafte Verbindung zur Musik herstellen. Gerade durch die Verwendung von Infraschall unterscheiden sich elektronische Musikstile wie Techno, House, Dubstep, etc. von anderen Musikrichtung. Sie bilden nicht nur einen Musikstil, sondern stellen bei ganzheitlicher Betrachtung ein eigenes kulturelles Phänomen dar; eine Musikkultur, die als konstitutives Element durch den Bass, bzw. dessen affekthafte, körperliche Wahrnehmung, verbunden wird:
„Mit Techno beginnt ein komplett anderes Körperbewusstsein beim Tanzen, diesem Tanzen als Ritual, stundenlang, weit über den Punkt hinaus, wo der Körper beginnt, die körpereigenen Drogen auszuschütten, und du deinen Körper nicht mehr spürst (...).“
Diese Hausarbeit möchte Techno als kulturelles Phänomen oder in Anlehnung an Brunner (2013) als „affective sonic sociality“ begreifen, das in seinem spezifischen Kontexten der Urbanität bzw. ebenso sozialen und politischen Dimensionen gesehen werden muss. Die Affektivität von Technomusik mit ihrem repetitiven, niederfrequenten Bassrhythmus löst Momente der Immersion und synästhetischen Erfahrungen aus. [...]
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Die Entwicklungsgeschichte des Techno
2.1 Begriffsbestimmung von Technomusik
2.2 Musikalische Vorläufer des Techno: Die „musique concrète"
2.3 Pioniere der elektronischen Musik: Karlheinz Stockhausen und John Cage
2.4 Der Moog-Synthesizer und die erste vollsynthetisch hergestellte Musik
2.5 Detroit-Techno
2.6 Chicago-House
2.7 Die Technoszene in Frankfurt
2.8 DieTechnoszene in Berlin
2.9 Die Technoszene in Köln
2.10 Zusammenfassende Betrachtung
3 Die Affekthaftigkeit des Basses als verbindendes Element derTechnogesellschaft
3.1 Die Wirkung von Rhythmus
3.2 Die Wirkung des Frequenzbereichs des Basses
3.3 Die „virtuelle Kraft" des Basses als konstitutives Element der Technosgesellschaft als „affective sonic sociality"
4 Fazit
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2012, Affective Sonic Sociality. Zur Affekthaftigkeit des Basses in der Technomusik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273441
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