Das Politikfeld der internationalen Klimapolitik ist u.a. durch seinen globalen sowie seinen Querschnittscharakter gekennzeichnet. Global, da sich der Klimawandel nicht an nationalstaatliche Grenzen hält und auch nicht allein durch nationale oder regionale Maßnahmen in den Griff zu bekommen ist, der Querschnittscharakter ist ihm eigen, da Klimaschutzaspekte in verschiedenen Politikfeldern und politischen Ressorts diskutiert werden (Böcher/Töller 2012: 49). Ein weiteres Kennzeichen ist der Bedarf an wissenschaftlicher Beratung, denn die gestiegene Komplexität sowie Unsicherheiten politischer Entscheidungen führen zu einem wachsenden Bedarf an wissenschaftlicher Politikberatung (Böcher/Tröller 2012: 143). Dies trifft im besonderen Maße auf die Klimapolitik zu, denn „zur Herstellung von Problemlösungskonzepten und Legitimation“ (Fleischer/ Veit/Hustedt 2010: 3) sind die politischen Entscheidungsträger immer stärker auf wissenschaftliche Politikberatung angewiesen.
Das IPCC (Intergouvernmental Panel on Climate Change) trägt diesem Umstand Rechnung. Es „wurde 1988 von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Kooperation mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ins Leben gerufen. Seine Aufgabe ist es, den Stand der Forschung zum Treibhauseffekt, zu dessen beobachteten und projizierten Auswirkungen sowie zu den politischen Reaktionsmöglichkeiten (Anpassungs- und Minderungsoptionen) umfassend, objektiv, offen und transparent zusammenzutragen und zu bewerten“ (Beck 2012: 47).
Sein Modell blieb allerdings „weder in der Forschung noch in der Politik unumstritten“ (Beck 2009: 19). Kritisiert wurden beispielsweise eine Verwischung der Grenze zwischen Wissenschaft und Politik (z.B. Grundmann 2007: 415ff), sein uneinheitlicher Einfluss auf nationalen Policy-Wandel (ebenda, 415), seine Strategie (Goodwin 2009) oder seine Intransparenz (Hulme/Ravetz 2009). Diese Arbeit geht der Frage nach, welche Rahmenbedingungen die Arbeit des IPCC als Beratungsgremium der internationalen Klimapolitik herausfordern (abhängige Variable). Hier geht es explizit nicht um die Erörterung der einzelnen Kritikpunkte und Vorwürfe. Es soll vielmehr in einem analytischen Prozess darum gehen, Variablen zu entdecken, welche eine angebliche Verwischung der GrenzGrenzen zwischen Wissenschaft und Politik begünstigen. Darüber hinaus geht es um die Frage, ob es ein Modell der Politikberatung gibt, anhand welchem der IPCC in adäquater Weise analysiert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Politikberatung
2.1 Traditionelle Modelle wissenschaftlicher Politikberatung nach Habermas
2.2 Neuere Modelle wissenschaftlicher Politikberatung
3. ANALYTISCHER RAHMEN
3.1 Paradigmen der Internationalen Beziehungen
3.2 Das Vetospieler-Theorem nach Tsebelis
3.3 Der Akteurzentrierte Institutionalismus
4. Analyse: die drei fenster
4.1 Erstes Fenster: Genese und internationales System
4.2 Zweites Fenster: Institutionelle Regeln und Vetospieler
4.3 Drittes Fenster: Akteurskonstellation und“ Kampf um die Köpfe“
4.4 Fazit
5. ein neues Modell der politikberatung?
5.1 Das Modell der Ressortforschung als wissensbasierte Politikberatung
5.2 Anwendung des Modells auf den IPCC
6. schlussbetrachtung
Literatur
- Arbeit zitieren
- Nikolaus Dick (Autor:in), 2013, Der IPCC als Beratungsgremium der internationalen Klimapolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273427
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