Laut Daten des Statistischen Bundesamtes verfügten in 2009 3,9 % der Deutschen über keinen
allgemeinen Schulabschluss (Statistisches Bundesamt, 2010). Geschichtet nach dem Alter
der befragten Personen liegt der prozentuale Anteil der 15 -20 Jährigen ohne allgemeinen
Schulabschluss sogar bei 5,3 %, womit diese Altersgruppe hier den Negativrekord hält.
Die Gründe, warum Jugendliche die Schule vorzeitig ohne Bildungsabschluss verlassen sind
dabei vielschichtig. Oftmals spielen Entwicklungs-& Lernstörungen oder Probleme der persönlichen
Entwicklung (oftmals hervorgerufen durch familial oder biografisch bedingte Benachteiligungsfaktoren)
eine Rolle. Aber auch negative Lernerfahrungen aus der früheren
Schulzeit können mitverantwortlich dafür sein, dass Jugendliche resignieren und die Schule
ohne Abschluss verlassen. Die Motivation für weiterführende Bildungsangebote hat sich zu
diesem Zeitpunkt meist bereits gegen Null genähert. Doch es ist schwer ohne einen Schulabschluss
eine Lehrstelle zu finden- das Schicksal der betroffenen Jugendlichen scheint besiegelt:
Arbeitslosigkeit, Hartz IV, ein Leben am unteren Rand der Gesellschaft. Meist kommt
diese bittere Erkenntnis erst spät- zu spät. Gerade die Jugendphase birgt schnell die Gefahr
Schule und Lernen zu vernachlässigen, zu verlockend erscheinen andere Dinge. Auch aus
dieser „Null- Bock- auf- Schule“- Einstellung kann sich sehr schnell ein schulisches Scheitern
ergeben. Es gibt also viele Faktoren, die dazu führen können, dass Jugendliche keinen oder
einen nur sehr schlechten Hauptschulabschluss besitzen. Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)
bietet diesen jungen Menschen mit Lernschwierigkeiten die Möglichkeit, den verpassten Abschluss
durch einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss zu kompensieren,
ihn zu verbessern und in einigen wenigen Fällen sogar die mittlere Reife nachzuholen.
Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, ob das Berufsvorbereitungsjahr als eine
zweite Chance für Jugendliche mit Lernschwierigkeiten, den Berufseinstieg zu meistern, angesehen
werden kann.
Dazu wird das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) zunächst vorgestellt, anschließend folgt eine
Betrachtung des Stellenwertes des Berufsvorbereitungsjahres, sowie die Vorstellung der
Lernumgebung und Organisation und letztlich wird die Notwendigkeit einer BVJ- begleitenden
Sozialarbeit, sowie deren Aufgaben beleuchtet.
Inhalt
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
I. Allgemeine Informationen zum Berufsvorbereitungsjahr
1.1 Definition
1.2 Einordnung im Bildungssystem
1.3 Zielgruppen
1.4 Ziele und Aufgaben
II. Stellenwert des Berufsvorbereitungsjahrs
2.1 Entwicklungsstationen
2.2 Tendenzen und Trends der letzten Jahre
2.3 Aktuelle Bedeutung
III Lernumgebung und Organisation
3.1 Übergeordnete Lernziele
3.2 Organisation
3.3 Unterrichtsplanung
3.4 Curricula
3.5 Fächerstruktur
3.6 Betriebspraktika
IV Begleitende Sozialarbeit im Berufsvorbereitungsjahr
4.1 Notwendigkeit einer BVJ- begleitenden Sozialarbeit
4.2 Aufgaben der BVJ- begleitenden Sozialarbeit
Reflexion und „Ausblick“
Literatur
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