Die Projektgruppe dieses Projektes „Fantasie in Pappmaschee“ sollte nicht mehr als ca. 10 Schüler und Schülerinnen umfassen. Diese sollten sich für die Künstlerin Niki de Saint Phalle und ihre Werke interessieren bzw. wollen sie kennen lernen.
Weiterhin sollten sie sich für das Material Pappmaschee und die Gestaltung von plastischen Figuren begeistern, aber auch für die farbliche Gestaltung, da für eine abschließende Ausstellung Plakate und Einladungen hergestellt werden sollen.
Die Projektgruppe wird von einem Lehrer oder einer Lehrerin geleitet. Aufgrund der Größe der Gruppe, sollte dies kein Problem sein. Hat man jedoch eine sehr lebendige Gruppe, empfiehlt es sich während der Arbeitsphase einen zweiten Lehrer oder einen Studenten zur Hilfe hinzuzuziehen.
Die Arbeitsstunden sind sehr offen gehalten. Sie können, bei frühzeitiger Beendigung der Arbeitsphase früher beendet, aber auch mal etwas in die Länge gezogen werden, wenn einige Kinder mit der Arbeit nicht so schnell vorankommen.
Am Ende des Projektes soll eine kleine Ausstellung stattfinden, zu der die SchülerInnen Mitschüler, Lehrer, Eltern, Verwandte und Bekannte einladen können.
Inhalt
1. Einleitung
2. Sachanalyse zu Nici de Saint Phalle und Plastiken
3. Didaktische Überlegung
4. Methodische Überlegung
5. Projektverlauf
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Die Projektgruppe dieses Projektes „Fantasie in Pappmaschee“ sollte nicht mehr als ca. 10 Schüler und Schülerinnen umfassen. Diese sollten sich für die Künstlerin Niki de Saint Phalle und ihre Werke interessieren bzw. wollen sie kennen lernen. Weiterhin sollten sie sich für das Material Pappmaschee und die Gestaltung von plastischen Figuren begeistern, aber auch für die farbliche Gestaltung, da für eine abschließende Ausstellung Plakate und Einladungen hergestellt werden sollen.
Die Projektgruppe wird von einem Lehrer oder einer Lehrerin geleitet. Aufgrund der Größe der Gruppe, sollte dies kein Problem sein. Hat man jedoch eine sehr lebendige Gruppe, empfiehlt es sich während der Arbeitsphase einen zweiten Lehrer oder einen Studenten zur Hilfe hinzuzuziehen.
Die Arbeitsstunden sind sehr offen gehalten. Sie können, bei frühzeitiger Beendigung der Arbeitsphase früher beendet, aber auch mal etwas in die Länge gezogen werden, wenn einige Kinder mit der Arbeit nicht so schnell vorankommen.
Am Ende des Projektes soll eine kleine Ausstellung stattfinden, zu der die SchülerInnen Mitschüler, Lehrer, Eltern, Verwandte und Bekannte einladen können.
2. Sachanalyse
Niki de Saint Phalle
Niki de Saint Phalle zählt heute zu einer der berühmtesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre vielen Werke haben sie dort hingeführt, wo sie heute steht. Ihre Nanas findet man an vielen Orten auf der Welt, der Tarrot- Garten in der Toskana und die Grotte in den Herrenhäuser Gärten in Hannover werden täglich von vielen Menschen besucht. Sie hat ihr eigenes Parfum entwickelt und ein Aids- Aufklärungsbuch gestaltet.
Sie kam am 29. Oktober 1930 unter dem Namen Catherine Marie- Agnes Fal de Saint Phalle in der Nähe von Paris auf die Welt. Ihr Vater verlor im gleichen Jahr sein Vermögen durch einen New Yorker Börsenkrach. Infolge dessen ging ihre Mutter 1933 in ihre Heimat Greenwich zurück und besuchte Mann und Tochter nur noch in den Sommerferien. Bis 1941 besuchte Niki eine strenge Klosterschule in New York und anschließend die Public School in Princeton. Sie legte in der Schule ein auffälliges Verhalten an den Tag und so wurde ihr eine Psychotherapie empfohlen. Niemand ahnte zu der Zeit, dass Niki von ihrem eigenen Vater sexuell missbraucht wurde.
Nach mehrmaligem Schulwechsel machte Niki schließlich in Maryland ihr Abitur und arbeitete anschließend als Fotomodell. 1950 heiratete sie Harry Mathews. 1951 kam Nikis Tochter Laura zur Welt und die Familie siedelt nach Europa um. Da sie das Kindheitstrauma des sexuellen Missbrauchs immer noch nicht verarbeitet hatte, erlitt sie 1553 einen schweren Nervenzusammenbruch und wurde stationär behandelt. Malen und Zeichnen ist von da an ihre selbsternannte Therapie. Durch ihre Bilder hatte sie die Möglichkeit ihre Wut und den Hass auf ihren Vater auszudrücken.
1955, nach der Geburt des Sohnes Philippe, zieht die Familie nach Paris. Dort macht Niki Bekanntschaft mit der dortigen Künstlerszene und lernt Werke von Pollok, Dubuffet, Yves Klein, Rauschenberg und Jean Tinguely kennen. Niki verliebte sich in Tinguely und verließ 1960 ihre Familie, um mit ihm zu leben und zu arbeiten.
1961 erregt sie durch ihre Schießbilder, Farbbeutel in Gips modelliert, das erste Mal Aufsehen. Das Schießen hatte für Niki etwas Befreiendes und war „Akt der kreativen Herstellung eines Kunstwerkes“ (1961 ®Sankt Sebastian oder Portrait meines Liebhabers).
1964 entsteht die erste Nana unter Mithilfe ihrer Tochter Laura und Jean Tinguelys. Die „Hon“ („Sie“) wurde für das Moderna Museet in Stockholm hergestellt und war 28 Meter lang, neun Meter breit und sechs Meter hoch. Die Besucher des Museums wurden durch die Vagina in die Nana eingelassen und fanden in ihr unter anderem eine Milchbar, ein Kino, ein Planetarium, eine beschallte Liebesbank, einen Flaschenzerkleinerer, ein Aquarium und eine Galerie falscher Kunstwerke.
1971 heirateten Jean Tinguely und Niki. Im gleichen Jahr brachte Laura eine Tochter zur Welt. Ein Anstoß für Niki einen Kindergarten in Jerusalem („Golem“) und ein Spielhaus in Belgien („Le Dragon“) zu bauen. Weiterhin baute sie ein Schwimmbad und errichtete einige Nanas im Zentrum von Hannover.
Als Tinguely dann mit einer anderen Frau einen Sohn bekam, stürzte sie dies wieder in eine tiefe Krise, die beinahe mit einem Selbstmord geendet hätte.
Durch eine Freundin fand sie wieder Mut und begann 1980 mit dem Bau des Tarrot- Gartens in der Toskana (Fertigstellung 1997). In diesem garten findet man riesige begeh- und bewohnbare Nanas, die an die Figuren auf den Tarrotkarten erinnern.
Ende der achtziger Jahre hätten sich Niki und Tinguely aufgrund einer neuen Affäre beinahe getrennt. Gemeinsame Projekte verhinderten dies aber.
Mit dem Tod Jean Tinguelys 1991 endete diese erfolgreiche Künstlerbeziehung. Niki eröffnete ein Tinguely- Museum in Basel und zog sich dann nach La Jolla in Südkalifornien zurück. Das Klima half ihr, mit ihrer zeitweise schweren Atemnot, die sie sich durch die Arbeit mit Polyester zugezogen hatte, auszukommen.
Am 21.05.2002 stirbt Niki de Saint Phalle in San Diego an den Folgen einer Lungenentzündung.[1]
Plastiken
Plastiken oder auch Skulpturen sind Objekte, die dreidimensional dargestellt sind. Man kann sie anfassen und greifen. Plastiken können aus Stein, Bronze, Ton, Holz, Gips oder anderen Materialien hergestellt werden. Niki de Saint Phalle hat die meisten ihrer Plastiken aus Draht, Pappmasche, Zement oder Metall hergestellt. Sie stehen frei im Raum und sind teilweise sogar begehbar.
3. Didaktische Überlegung
Niki de Saint Phalles Plastiken sind allgemeinverständlich, populär und sprechen, durch die kräftigen Farben und Formen auch die jüngsten Kunstbetrachter an. Spätestens ab der vierten Klasse beschäftigen sich die SchülerInnen mit der Entwicklung ihres eigenen Körpers. Durch den Bau der üppigen, ausgeprägt geschlechtlich geformten Figuren werden die Heranwachsenden in einer offenen und freien Entwicklung ihrer eigenen Sexualität unterstützt. Vorurteile gegenüber Dicken können abgebaut werden.
Die Kunstobjekte von Niki de Saint Phalle haben einen hohen Wiedererkennungseffekt, da die farbigen Muster auf allen ihren Kunstwerken auftauchen und unverkennbar zu ihrem persönlichen Stil gehören. Auch Kinder und Jugendliche die noch keine Werke der Künstlerin gesehen, wohl aber davon gehört haben, können ihre Werke an ihrem Malstil, aber auch an skulpturalen Elementen, erkennen.[2]
Oftmals fangen die Kinder schon im Kindergarten an, Dinge mit Pappmaschee zu gestalten (Mappen, Laternen). Diesen sind jedoch oftmals nicht so plastisch wie die Figuren die in diesem Projekt bearbeitet werden sollen.
Es bietet sich an, ein Drahtgestell als Grundgerüst zu verwenden, da Pappmasche oder in Kleister getränktes Zeitungspapier geknüllt oder gerollt viel Zeit zum Trocknen benötigt. Oftmals wird es gar nicht richtig trocken. Auf dem Drahtgestell hat das Papier Zeit und Luft um richtig zu trocknen, damit die Konstruktion nicht irgendwann zu schimmeln beginnt.
Die Rahmenrichtlinien Kunst für die Grundschule sehen vor, dass den SchülerInnen Inhalte in den Bereichen „räumliches, farbiges und grafisches Gestalten“ vermittelt werden sollen. Außerdem besagen sie, dass für SchülerInnen nicht der Inhalt im Vordergrund steht, sondern der Gestaltungsanlass. Um nicht immer wieder auf Weihnachten, Ostern oder Muttertag zurückgreifen zu müssen, wurde für dieses Projekt eine Ausstellung zum Anlass gemacht.
„Räumliches Gestalten“ umfasst alle Gestaltungsformen, die dreidimensionalen Charakter haben. Die SchülerInnen im ersten Schuljahr haben Zugang zu formbaren Materialien, es sollen einfache Formen gestaltet und so die Feinmotorik geschult werden. Hier treten die Verbindungen zu den beiden anderen Bereichen „Grafisches Gestalten“ und „Farbliches Gestalten“ hinzu. Der Schüler lernt verschiedene Gestaltungsmaterialien kennen und stellt durch Einbuchten, Ausbuchten, Wölben, Höhlen und Aneinanderfügen verschiedene Gebilde her. Oberflächen werden durch Ritzen, Falten, Drücken, Aufsetzen von Wülsten, Bemalen etc gestaltet.
„Der Unterricht soll so angelegt werden, dass die Schüler zu einem abgeschlossenen Ergebnis gelangen und das gestaltete Werk nutzen können (z. B. für eine Ausstellung/ als Geschenk).“[3]
[...]
[1] vgl. Pröschel, Susanne, Niki de Saint Phalle, aus Picasso und Co., Auer Verlag, Donauwörth, 2002 und http://www.nikidesaintphalle.de und http://did.mat.uni-bayreuth.de/~GSPEG/Schulleben/NikiWeb/niki.htm
[2] vgl. Pröschel, Susanne, Niki de Saint Phalle, aus Picasso und Co., Auer Verlag, Donauwörth, 2002 und www.pps.cidsnet.de/stolper2.htm
[3] Der niedersächsische Kultusminister: Rahmenrichtlinien für die Grundschule Kunst, Schroedel Verlag, Hannover 1985
- Citar trabajo
- Siena Jahn (Autor), 2004, Fantasie in Pappmaschee. Ein Unterrichtsprojekt zur Künstlerin Nici de saint Phalle, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27317
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