Die Gruppenarbeit gilt in der heutigen Arbeitswelt, die von einem immer größer werdenden Erfolgsdruck geprägt ist, als das innovative Modell der Arbeitsgestaltung. Die Gruppe, als psychologisch und soziologisch komplexe, aber zerbrechliche Gemeinschaft, soll dabei ihr Fundament bilden. Thema dieser Arbeit ist es, die grundsätzlichen Aspekte der Gruppe und der Gruppenarbeit darzulegen. Vorgestellt und beschrieben wird die teilautonome Arbeitsgruppe, die in vielen Unternehmen seit den 90er Jahren gebildet wurde und als Arbeitseigenschaftsform weitere Verbreitung finden wird. Aufgrund der Komplexität des vorgegebenen Themas können die wichtigsten Punkte nur sehr oberflächlich gezeigt werden.
Gliederung
Literaturverzeichnis
Einleitung
1. Teil Die Gruppe
1.1 Was ist eine Gruppe ? – Versuch einer einfachen Definition
1.2 Die Gruppe im Detail:
1.2.1 Die Wissenschaft der Gruppenforschung
1.2.2 Was macht die Gruppe zur Gruppe ?
1.2.3 Leistung der Gruppe
1.2.4 Probleme innerhalb der Gruppe
1.2.5 Wie bildet sich die Gruppe
2. Teil: Gruppenarbeit
2.1 Geschichte der Gruppenarbeit:
2.1.1 Historische Ansätze
2.1.2 Moderne Ansätze
2.2 Heutige Konzepte der Gruppenarbeit
2.3. Merkmale der teilautonomen Gruppenarbeit
Fazit:
Anhang
Abbildungen:
Abbildung 1: Merkmale von Gruppenarbeit
Abbildung 2: Selbstregulierte Bereiche bei Gruppenarbeit
Literaturverzeichnis
Monographien / Lehrbücher:
& Boos, Margarete: Entscheidungsfindung in Gruppen: eine Prozessanalyse,
1. Aufl. 1996
- Boos, Entscheidungsfindung in Gruppen)
& Breisig, Thomas: Gruppenarbeit und ihre Regelung durch
Betriebsvereinbarungen – Handbuch für Praktiker, 1997
- Breisig, Gruppenarbeit)
& Bubb, Heiner / von Eiff, Wilfried (Hrsg.), Autoreun u.a. Henseler, Helmut:
Innovative Arbeitssystemgestaltung: Mensch, Organisation, Information
Und Technik in der Wertschöpfungskette, 1992
- Bubb / von Eiff (Hrsg.), Innovative Arbeitssystemgestaltung)
& Bullinger, Hans-Jörg unter Mitarbeit von Matthias Gommel u.a.:
Arbeitsgestaltung: personalorientierte Gestaltung marktgerechter
Arbeitssysteme, 1995
- Bullinger, Ergonomie)
& Bullinger, Hans-Jörg unter Mitarbeit von Rolf Ilg und Martin Schmauder:
Ergonomie: Produkt- und Arbeitsplatzgestaltung, 1994
- Bullinger, Ergonomie)
& Elert, Nicole: Gruppenarbeit: Individual- und kollektivarbeitsrechtliche
Fragen moderner Arbeitsformen, 2001
- Elert, Gruppenarbeit)
& Hartung, Johanna: Sozialpsychologie, 2000
- Hartung, Sozialpsychologie)
& König, Oliver (Hrsg.) mit Beiträgen von Oliver König, Wolfgang Rechtien
u.a.: Gruppendynamik: Geschichte, Theorien, Methoden, Anwendungen,
Ausbildung, 2. Aufl. 1997
- König (Hrsg.), Gruppendynamik)
& Langmaack, Barbara / Braune-Krickau, Michael: Wie die Gruppe laufen
lernt: Anregungen zum Planen und Leiten von Gruppen; ein praktisches
Lehrbuch, 3. Aufl. 1989
- Langmaack / Braune-Krickau, Wie die Gruppe laufen lernt)
& Martin, Hans: Grundlagen der menschengerechten Arbeitsgestaltung:
Handbuch für die betriebliche Praxis, 1994
- Martin, Grundlagen der menschengerechten Arbeitsgestaltung)
& Sader, Manfred: Psychologie der Gruppe, 6. Aufl. 1998
- Sader, Psychologie der Gruppe)
Einleitung:
Die Gruppenarbeit gilt in der heutigen Arbeitswelt, die von einem immer größer werdenden Erfolgsdruck geprägt ist, als das innovative Modell der Arbeitsgestaltung. Die Gruppe, als psychologisch und soziologisch komplexe, aber zerbrechliche Gemeinschaft, soll dabei ihr Fundament bilden. Thema dieser Arbeit ist es, die grundsätzlichen Aspekte der Gruppe und der Gruppenarbeit darzulegen. Vorgestellt und beschrieben wird die teilautonome Arbeitsgruppe, die in vielen Unternehmen seit den 90er Jahren gebildet wurde und als Arbeitseigenschaftsform weitere Verbreitung finden wird. Aufgrund der Komplexität des vorgegebenen Themas können die wichtigsten Punkte nur sehr oberflächlich gezeigt werden.
1. Teil: Die Gruppe
1.1. Was ist eine Gruppe? – Versuch einer einfachen Definition
Der Begriff der Gruppe wird in der Literatur im Hinblick auf seine Aussagekraft weitgehend verschieden ausgelegt, so dass eine allumfassende Definition nicht existiert. Eine Definition ist nur unter Berücksichtigung des zu leistenden Informationsgehaltes möglich[1]. Für das vorliegende Thema könnte daher folgende grundsätzliche Definition gelten: Eine Gruppe ist ein Zusammenschluss von Personen, die regelmäßig zusammenkommen. Sie bilden die Gruppe, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, Aufgaben zu erfüllen oder Probleme zu lösen. Die Gruppe besitzt eine eigene Soziologie und Psychologie und wird von ihrem Inneren, wie auch von außen definiert. Durch ihre eigenen Merkmale hebt sie sich von anderen soziologischen Formationen ab.
1.2. Die Gruppe im Detail
1.2.1. Die Wissenschaft der Gruppenforschung
Der Wissenschaftszweig, der sich mit der Erforschung von Struktur und Funktionsmechanismen, den sog. „sozio- und psychodynamischen Prozessen“[2] sozialer Gruppen beschäftigt, ist die Gruppendynamik. Sie vereinigt in sich einen großen Teil der Sozialwissenschaften, wie auch der Psychologie. Im Mittelpunkt dieser Forschung steht das Verhalten in Gruppen, insbesondere der Interaktionen zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern. Die Ursprünge gehen auf den deutsch-amerikanischen Psychologen Kurt Lewin zurück, der 1945 in den USA das erste gruppendynamische Forschungszentrum gründete.[3]
1.2.2. Was macht die Gruppe zur Gruppe?
Nach den Erkenntnissen der Gruppendynamik besitzen Gruppen ganz spezifische Eigenschaften, die sie als Gruppen definieren. Wichtigstes Merkmal ist das gemeinsame Ziel, aufgrund dessen sich die Gruppe überhaupt erst bildet. Durch gemeinsames, von der Gruppe geplantes, bewusstes, auf dieses Ziel ausgerichtetes Handeln wird der Gruppenwillen gestärkt. Dadurch entsteht das sogenannte „ Wir-Erlebnis“. Im Laufe der Zeit entsteht daraus ein Gefühl der Zusammengehörigkeit innerhalb der Gruppe. Es entsteht eine eigene Gruppenidentität, das sog. „Wir-Gefühl“ [4]. Durch häufige Treffen der Gruppe findet mehr Kommunikation und Interaktion zwischen ihren Mitgliedern, als zu Personen außerhalb der Gruppe statt. Dadurch entstehen auch starke emotionale Bindungen der Gruppenmitglieder untereinander, die sich z.B. in gegenseitiger Hilfsbereitschaft ausdrückt, da nach dem Gruppenprinzip der stärkere immer dem schwächeren hilft[5]. Daher gilt in einer Gruppe der Leitsatz, dass die Gruppe immer nur so stark ist, wie ihr schwächstes Mitglied.
Dabei ist aber jedes einzelne Mitglied der Gruppe genauso wichtig, wie die Gruppe selbst. Jeder einzelne greift durch sein Handeln, seine Erfahrung und seine Gedanken in die Entwicklung der Gruppe ein. Im Gegenzug dazu wird aber genauso jeder einzelne durch die Dynamik und die Prozesse innerhalb der Gruppe in Eigenschaften und Handeln beeinflusst. Obwohl eigentlich alle Mitglieder gleichgestellt sind, gibt es doch hierarchische Strukturen innerhalb der Gruppe. Jeder einzelne bekommt seine eigene soziale und funktionale Rolle innerhalb der Gruppe, muss aber auch lernen, sich dem Willen der Gruppe unterzuordnen. Er ist der Experte in seinem ihm zugewiesenen Bereich und erfüllt seine Aufgabe nach seinem Status, seiner Rolle und gemäß den Erwartungen und Normen der Gruppe [6]. Die Rolle des Individuums bezieht sich aber nicht nur auf seine Aufgabe, sondern auch auf den sozialen Zusammenhang der Gruppe. Die Regeln und Normen, die sich die Gruppe selbst gibt, bildet nicht nur eine Bestimmung für die Gruppenmitglieder, sie bietet vielmehr den Ansatz für eine Orientierungshilfe innerhalb der Gemeinschaft und stärkt dabei noch zusätzlich ihren Zusammenhalt. Die Gruppe muss sich jedoch nicht nur an ihre eigenen Normen halten, vielmehr muss sie sich als Untereinheit der Gesamtgesellschaft, wie das Individuum innerhalb der Gruppe, unter deren Normen unterordnen können[7].
[...]
[1] (Sader, Psychologie der Gruppe, S. 37 ff.)
[2] (König, Oliver (=Autor) in: König (Hrsg.), Gruppendynamik, S. 11)
[3] (Rechtien, Wolfgang (=Autor) in: König (Hrsg.), Gruppendynamik, S. 43 ff.)
[4] (Hartung, Sozialpsychologie, S.97)
[5] (Hartung, Sozialpsychologie, S.97 f.)
[6] (Boos, Entscheidungsfindung in Gruppen, S. 14)
[7] (Hartung, Sozialpsychologie, S. 97 f:; Sader, Psychologie der Gruppen, S. 37 ff.)
- Quote paper
- Marco Kunze (Author), 2002, Aspekte und Konzepte von Gruppenarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27308
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