In dieser Studie werden die computerunterstützten Korpusanalysen mit der zu diesem Zweck erstellten und frei zugänglichen Webapplikation „plivac.net/linguistik“ behandelt. Der Schwerpunkt liegt in den quantitativen Untersuchungen eines über 3 Millionen Zeichen großen Textkorpus, der gleichmäßig bosnische, kroatische und serbische Texte umfasst. Mithilfe der Webapplikation wurden verschiedene quantitative Untersuchungen durchgeführt und ausgewertet.
Die Arbeit umfasst fünf Hauptkapitel. Im ersten wird die Webapplikation vorgestellt und ihre Funktionsweise anhand eines konkreten Beispiels unter die Lupe genommen. Im Kapitel Phonetik werden die Phoneme des Gesamtkorpus nach akustischen und artikulatorischen Merkmalen untersucht und die Ergebnisse graphisch dargestellt und erläutert. Drei weitere Kapitel die Phonemhäufigkeit, die Wortlänge und die Satzlänge befassen sich mit den Verteilungen nach verschiedenen Textarten und nach dem Jat-Reflex, wonach die ijekawischen und ekawischen Texte untereinander verglichen werden.
Die gewonnenen Erkenntnisse bekräftigen die These über die Existenz einer Sprache der serbokroatischen oder der kroatoserbischen, die infolge der Staatsbildungsprozesse nach dem Zerfall Jugoslawiens und der Dominanz der politischen gegenüber linguistischen Kriterien zur Spaltung dieser in vier nationale Sprachen Bosnisch, Kroatisch, Serbisch und zuletzt auch Montenegrinisch führte. Anhand der Untersuchungsergebnisse lässt sich eine Schlussfolgerung ziehen, dass die sprachlichen Unterschiede der Textkorpora vielmehr von der Textsorte abhängen als von der geographischen Lage ihres Ursprungs.
INHALTSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
TABELLENVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG
1.1. Die Welt des Internets und Computers
1.2. Quantitative Untersuchungen der Textkorpora
1.3. Verwendete Textkorpora
2. COMPUTERUNTERSTÜTZTE KORPUSANALYSE MIT DER SELBSTERSTELLTEN WEBAPPLIKATION
2.1. Funktionalitäten der Applikation:
2.2. Funktionsweise der Applikation
2.2.1. Text vorbereiten
2.2.2. Das Einfügen des vorbereiteten Textes
2.2.3. Die Textuntersuchungsoption auswählen
2.2.4. Text bearbeiten
2.3. Das Resultat der Textuntersuchung
3. PHONETIK UND PHONOLOGIE
3.1. Begriffe
3.2. Entstehung von Lauten
3.3. Phonemeinteilung nach akustischen Merkmalen
3.3.1. Vokalische Phoneme
3.3.2. Konsonantische Phoneme
3.3.3. Kompakte Phoneme
3.3.4. Diffuse Phoneme
3.3.5. Gravide Phoneme
3.3.6. Akute Phoneme
3.3.7. Nasale Phoneme
3.3.8. Kontinuierliche und unterbrochene Phoneme
3.3.9. Stimmhafte und stimmlose Konsonanten
3.3.10. Gleitlaute (Stridente)
3.3.11. Gespannte Phoneme
3.4. Einteilung der Phoneme nach artikulatorischen Merkmalen
3.4.1. Vokale
3.4.2. Konsonanten
4. PHONEMHÄUFIGKEIT
4.1. Phonemhäufigkeit im Gesamtkorpus
4.2. Phonemhäufigkeit in den literarischen Texten
4.3. Phonemhäufigkeit in journalistischen Texten
4.4. Phonemhäufigkeit in den Interviewtranskripten
4.5. Phonemhäufigkeit in den Sachtexten
5. WORTLÄNGE
5.1. Wortlänge im Gesamtkorpus
5.2. Wortlänge in den literarischen Korpora
5.3. Wortlänge in den journalistischen Texten
5.4. Wortlänge in den Interviewtranskripten
5.5. Wortlänge in den Sachtexten
6. SATZLÄNGE
6.1. Satzlänge in den literarischen Texten
6.2. Satzlänge in den journalistischen Texten
6.3. Satzlänge in den Interviewtranskripten
6.4. Satzlänge aller Korpora im Überblick
7. ZUSAMMENFASSUNG
7.1. Phonemhäufigkeit
7.2. Wortlänge
7.3. Satzlänge
8. SAŽETAK
8.1. Frekventnost fonema
8.2. Dužina riječi
8.3. Dužina rečenice
9. LITERATURVERZEICHNIS
9.1. Literatur aus dem Internet
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLENVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. EINLEITUNG
1.1. Die Welt des Internets und Computers
In der heutigen Welt des Internets und Computers begegnen wir uns fast jeden Tag mit neuen Ideen und neuen Möglichkeiten, die uns diese Zeit bietet. Noch gestern wäre diese Arbeit nicht möglich zu schreiben - vielleicht nicht in diesem Ausmaß.
Die anthropologischen Untersuchungen und viele andere die sich mit dem Menschen als einem weisen Wesen auseinander gesetzt haben, beweisen uns, dass wir heute ohne unsere Sprache als Kommunikationsmittel sicherlich nicht das wären, was wir heutzutage sind.
Wie schon vorher erwähnt, bieten uns die neuesten Technologien viele Möglichkeiten zur Forschung verschiedenster Phänomene, die unser Leben bestimmen. Diese Arbeit nutzt sie um manche Geheimnisse des Phänomens der menschlichen Sprache aufzuklären.
1.2. Quantitative Untersuchungen der Textkorpora
Quantitative Untersuchungen quantifizieren ein beliebiges Textkorpus einer Sprache nach verschiedenen Aspekten. Solche Analysen erfassen einzelne Merkmale von Texten, in dem sie Korpusstellen nach bestimmten Eigenschaften in Kategorien klassifiziert und die daraus resultierenden Ergebnisse darstellt.
Die Häufigkeiten in den einzelnen Kategorien bringen uns Erkenntnis über den bestimmten Merkmalen der untersuchten Textkorpora.
1.3. Verwendete Textkorpora
Bei der Selektion der Textkorpora, an denen die quantitativen Textanalysen durchgeführt wurden, war es besonders wichtig dass sie sich voneinander in ihrer Größe nicht viel unterscheiden. Bis auf den Roman von Andrić „Die Brücke über die Drina“, der in seinem vollen Umfang bearbeitet wurde, entsprechen alle anderen Textkorpora der Zeichenanzahl von Selimovićs „Der Derwisch und der Tod“.
Quantitative Untersuchungen wurden an folgenden Korpora durchgeführt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Verwendete Korpora
Danach wurden sie nach der Textsorte und dem JAT Reflex klassifiziert und nach ihren Texteigenschaften analysiert:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Klassifikation der verwendeten Korpora
2. COMPUTERUNTERSTÜTZTE KORPUSANALYSE MIT DER SELBSTERSTELLTEN WEBAPPLIKATION
2.1. Funktionalitäten der Applikation:
- Häufigkeit der Zeichen, angeordnet nach Frequenz
- Verteilung der Wortlänge, ausgedrückt in Buchstaben
- Verteilung der Satzlängen, ausgedrückt in Wörtern und Buchstaben
Die Eingabemaske der Applikation sieht folgendermaßen aus:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2. Funktionsweise der Applikation
Um eine computerunterstützte Untersuchung mit der Korpuslinguistik - Webapplikation vorzunehmen, sollten Sie die vier unten angeführten Schritte befolgen:
2.2.1. Text vorbereiten
Das tun Sie etwa so. Sie finden einen Text im Internet, markieren ihn und durch die Tastenkombination strg_C bringen den Text in die Zwischenablage. Derselbe Vorgang gilt auch bei den Texten aus den anderen Applikation z.B. Textverarbeitungssoftware (Word, Word Perfect, Lotus Notes.. . )
( In diesem Beispiel wird folgender Text verwendet : IvoAndrić, „Pismo iz 1920“)[1]
2.2.2. Das Einfügen des vorbereiteten Textes
Nachdem Sie den ersten Schritt gemacht haben, rufen Sie das Korpuslingustik – Webapplikation auf, die unter der Webadresse: http://plivac.net/linguistik zu finden ist. Bevor Sie irgendetwas tun, wählen Sie zuerst die richtige Codierung aus! Das tun Sie so, in dem Sie einfach auf eine der zwei Optionen klicken.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Danach fahren Sie mit der Maus in das große Textfeld hinein und durch die Tastenkombination Shift- Einfg holen den Text aus der Zwischenablage heraus. Zur genaueren Textanalyse ist es ratsam die Textüberschriften zu entfernen.
Die Anzeige sollte dann etwa so aussehen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2.3. Die Textuntersuchungsoption auswählen
Bevor Sie aber zum letzten Schritt kommen, sollten Sie nur noch die gewünschte Textuntersuchungsoption wählen!
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2.4. Text bearbeiten
Und am Schluss klicken Sie einfach auf den Button "Text bearbeiten".
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nach einer kurzen Bearbeitungszeit werden die Ergebnisse der Untersuchung angezeigt.
2.3. Das Resultat der Textuntersuchung
Bei dieser Auswahl
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 4: Verteilung der Satzlängen, ausgedrückt in Wörtern und Buchstaben als Beispiel
[...]
[1] ANDRIĆ Ivo: Zadužbina Ive Andrića, Iz Andrićeve riznice.Online im Internet: WWW: http://www.ivoandric.org.yu/html/body_andriceva_riznica_ii.html#Pismoiz1920 (04-06-21)
- Arbeit zitieren
- Ernest Plivac (Autor:in), 2004, Quantitative Untersuchungen zu den bosnischen, kroatischen und serbischen Texten mit Hilfe der Computerlinguistik und der Texttechnologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272858
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