Gibt es einen nationalen Geschmack? Nation und Geschmack haben eine wichtige Gemeinsamkeit: beides sind soziale Konstrukte, die von Menschen erschaffen wurden. Zum Leben bzw. Überleben des Menschen gehören Essen und Trinken. Jeder Mensch muss sich ernähren und tut dies in einem bestimmten soziokulturellen und nationalen Rahmen. Zunächst werden die Begriffe Geschmack und Nation definiert und erläutert. Im Anschluss wird ein kleiner Einblick in die Ernährungsgeschichte gegeben, um zu zeigen, wie sich die Esskultur, hauptsächlich die Europäische, entwickelt hat. Im darauf folgenden Abschnitt wird die Verbindung von Nation, Geschmack und Ernährung erklärt. Es wird erklärt, warum sich verschiedene regionale bzw. nationale Esskulturen herausbildeten. Hierbei spielen auch die Tabuisierungen und Nahrungsmeidungen eine wichtige Rolle. Zudem lassen sich Esskulturen über die Betrachtung der Verbindung von Essen und Sexualität beschreiben. Durch die Globalisierung und Europäisierung ist die industrielle Produktion von Lebensmitteln und die Normierung der Produkte gestiegen. Hierbei stellt sich die Frage, ob ein Einheitsgeschmack entsteht und welche „Maßnahmen“ entwickelt werden, um diesen Einheitsgeschmack abzuwenden. Die Slow Food Bewegung und das Konzept der Ursprungsbezeichnung werden hierzu im letzten Abschnitt vorgestellt. Die vorliegende Arbeit basiert auf Literaturrecherche.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Vorgehensweise
- Geschmack
- Nation
- Geschichte der Esskultur
- Nationale Esskultur
- Globalisierung und Europäisierung- entsteht ein Einheitsgeschmack?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit dem komplexen Verhältnis zwischen Geschmack, Küche und Nation. Ziel ist es, zu untersuchen, ob es einen nationalen Geschmack gibt und wie dieser durch die Globalisierung und Europäisierung beeinflusst wird. Dabei werden die historischen Entwicklungen der Esskultur sowie die Bedeutung von Tabuisierung und Nahrungsmeidungen für die Entstehung nationaler Geschmacksvorlieben beleuchtet.
- Soziale Konstruktion von Geschmack und Nation
- Entwicklung nationaler Esskulturen
- Einfluss von Globalisierung und Europäisierung auf den Geschmack
- Geschlechterunterschiede in der Esskultur
- Slow Food Bewegung und Ursprungsbezeichnung als Gegenbewegung zur Vereinheitlichung des Geschmacks
Zusammenfassung der Kapitel
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Die Einleitung stellt das Thema „Geschmack-Küche-Nation" vor und erläutert die Vorgehensweise der Ausarbeitung. Es werden die Begriffe Geschmack und Nation definiert und ein kurzer Einblick in die Ernährungsgeschichte gegeben. Die Ausarbeitung basiert auf Literaturrecherche.
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Das Kapitel „Geschmack" beschäftigt sich mit der Definition und Wahrnehmung von Geschmack. Es wird zwischen physiologischen, individuellen und sozialen Funktionen von Geschmack unterschieden. Der Geschmack wird als erlerntes Konstrukt dargestellt, wobei der Süßgeschmack als instinktiv nachgewiesen wurde. Die Bedeutung von Geschmack für die Unterscheidung und Definition von sozialen Gruppen, wie zum Beispiel Nationen, wird hervorgehoben.
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Das Kapitel „Nation" beleuchtet den Begriff der Nation aus verschiedenen Perspektiven. Es werden die Definitionen von Nation als ethnische Gemeinschaft und als Zugehörigkeitsgemeinschaft vorgestellt. Anderson definiert Nation als eine „vorgestellte politische Gemeinschaft", die sich durch Grenzen und den Gedanken der Souveränität auszeichnet. Nationale Unterschiede können sich auch im Bereich der Ernährung zeigen.
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Das Kapitel „Geschichte der Esskultur" zeichnet die Entwicklung der Esskultur von der Ur- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart nach. Es werden wichtige Stationen, wie das Symposion in der griechischen Antike, das Gastmahl im römischen Zeitalter, die Bedeutung des Fastens im frühen Mittelalter und die Veränderungen durch die Industrialisierung und die beiden Weltkriege, vorgestellt. Die Geschichte zeigt, dass die Esskultur dynamisch ist und sich im Laufe der Zeit durch neue Lebensmittel, Zubereitungsarten und gesellschaftliche Entwicklungen verändert hat.
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Das Kapitel „Nationale Esskultur" beleuchtet die Bedeutung von Essen und Trinken für die kulturelle Identität. Es wird argumentiert, dass die Nahrungswahl nicht zufällig erfolgt, sondern innerhalb von kulturellen Vorgaben geschieht. In jeder Nation haben sich „Geschmacksprofile" entwickelt, die durch den Austausch innerhalb und außerhalb der Grenzen geprägt sind. Die Esskultur dient der normativen Gestaltung der Speisenwahl und -zubereitung und vermittelt soziale Geborgenheit, Vertrautheit und die Einbindung in eine bestimmte ethnische und soziale Gruppierung.
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Das Kapitel „Globalisierung und Europäisierung- entsteht ein Einheitsgeschmack?" beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Globalisierung und Europäisierung auf die Esskultur. Die industrielle und weltweit standardisierte Produktion von Lebensmitteln führt zur Entstehung eines einheitlichen Geschmacks. Die Flavourindustrie spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie natürliche, naturidentische und künstliche Aromastoffe entwickelt und verwendet. Die Gefahr der Vereinheitlichung des Geschmacks führt zur Entwicklung von Gegenbewegungen, wie der Slow Food Bewegung und dem Konzept der Ursprungsbezeichnung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Geschmack, die Küche, die Nation, die Esskultur, die Globalisierung, die Europäisierung, die Tabuisierung, die Nahrungsmeidungen, die Slow Food Bewegung, die Ursprungsbezeichnung, die Geschmacksentwicklung, die Identität und die soziale Konstruktion.
- Quote paper
- Laura Zimmer (Author), 2012, Geschmack - Küche - Nation. Globalisierung und nationale Esskultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272744
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