Zu den Alpträumen jedes Zuhörers gehören wirr vorgetragene und unstrukturierte Vorträge, bei denen das Ziel unklar und das Endergebnis, wenn es eins gibt, nicht klar formuliert ist. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Strukturierung von Vorträgen. Dabei werden verschiedene Vorgehensweisen zur Strukturierung und Bildung einer Storyline, wie das AHA-Prinzip, die AIDA-Formel, das Minto Pyramiden Prinzip, das SMART-Prinzip oder das Issue Based Consulting Vorgehen, vorgestellt sowie ein Tool zur Bewertung von der Qualität der Strukturierung vorgeschlagen.
Zu den Alpträumen jedes Zuhörers gehören wirr vorgetragene und unstrukturierte Vorträge, bei denen das Ziel unklar und das Endergebnis, wenn es eins gibt, nicht klar formuliert ist. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Strukturierung von Vorträgen. Dabei werden verschiedene Vorgehensweisen zur Strukturierung und Bildung einer Storyline, wie das AHA-Prinzip, die AIDA-Formel, das Minto Pyramiden Prinzip, das SMART-Prinzip oder das Issue Based Consulting Vorgehen, vorgestellt sowie ein Tool zur Bewertung von der Qualität der Strukturierung vorgeschlagen.
1. Struktur – wozu eigentlich?
Ob bei Kundenpräsentationen, Vorträgen, Präsentationen vor der Geschäftsleitung oder internen Meetings – das öffentliche Sprechen vor Publikum gehört zu den wichtigsten Disziplinen im Job und nur, wer Informationen interessant und wohlstrukturiert vermitteln kann, kann andere auch von seinem Standpunkt überzeugen (1).
„Eine Präsentation steht und fällt mit ihrem Aufbau.“ (2) Die Struktur bildet das Skelett einer Präsentation, ohne die die Inhalte formlos bleiben. Ein einziger Informationsblock, in dem die einzelnen Teile nicht identifizierbar, und noch schlimmer die eigentliche Botschaft nicht erkennbar ist, sind für die Zuhörer eine Qual und bringen weder dem Redner näher an sein Ziel, noch trägt zum Sachverhaltsverständnis bei den Zuhörern bei. Gerade da die Aufmerksamkeitsspanne eines Menschen relativ kurz ist, erlaubt es ein gut gegliederter Vortrag, den Zuhörern immer wieder in den Vortrag einzusteigen und immer noch den gesamten Überblick zu behalten als auch gewährleistet, dass der Zuhörer die für ihn wichtigen Informationen mitnimmt, da er aufgrund der vorhandenen Gliederung, weiß wann er sich besonders konzentrieren soll (2).
Die Struktur hat einen wesentlichen Einfluss auf die Verständlichkeit und Aufnahme der vorgestellten Inhalte.
"Eine gute Ordnung ist gleichsam die Seele einer Rede." (Friedrich A. Hallbauer) (3)
Nur eine wohldurchdachte und entsprechend strukturierte Präsentation fesselt die Zuhörer. Die Strukturierung ist eine Organisationsaufgabe – insbesondere die Organisation der eigenen Arbeit und der Ergebnisse dieser. Da Vorträge auch eine Art Arbeitsprobe darstellen und das eigene Vorgehen den Zuhörern näher bringen, werden die Fähigkeiten in Bezug auf komplexe Denkweise, Organisationsgeschick, Priorisierung von Informationen, Konsequenz und vieles mehr, einer Person oftmals an deren Präsentation bzw. Vortrag, gemessen. Die Fähigkeit Präsentationen ansprechend zu gestalten und sinnvoll zu strukturieren gehört zu den Schlüsselkompetenzen von Führungskräften aber auch von Mitarbeitern in den meisten Berufen.
Bereits Cicero sah die Fähigkeit zur richtigen Gliederung der eigenen Gedanken als einen wichtigen Teil der Rhetorik, die als überzeugende Sprache definiert werden kann:
"Rhetoric is one great art comprised of five lesser arts: inventio, dispositio, elocutio, memoria, and pronunciatio." Rhetoric is "speech designed to persuade." (Cicero) (4)
Demnach setzt sich Rhetorik aus der Erfindung (inventio), die als Argumentationsfindung verstanden werden kann, aus der Gliederung (dispositio), der Einkleidung der Gedanken (elocution), also der Ausformulierung, der Einprägung der Präsentation (memoria) und schließlich der Präsentation (pronuntiatio, actio). (5)
Diese Struktur von Ansprachen und Vorträgen ist bis heute erhalten geblieben. Im nächsten Abschnitt werden weitere Strukturen einer Rede angeboten.
2. Strukturierung von Vorträgen
Für die Strukturierung von Vorträgen gibt es verschiedene Ansätze. Grundsätzlich gibt es immer eine Metastruktur, die auch unter dem Kürzel AHA zusammengefasst werden kann. AHA steht dabei für Anfang, Hauptteil und Abschluss (6). Dabei sollte der Anfang und der Abschluss jeweils ca. 10% der Präsentation einnehmen, der Hauptteil damit ca. 80%. Da die Einleitung einen wichtigen Teil der Präsentation einnimmt, kann diese bis auf 15% der Gesamtpräsentation, auf Lasten des Hauptteils, jedoch nicht des Schlussteils, ausgedeht werden (7 S. 24).
„A good speech has a good beginning and a good end - and both should lie as closely as possible together.“ (Mark Twain) (8)
In Abbildung 1 wird deutlich, wie aus dem gesammelten Material eine Präsentation durch Strukturierung entsteht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Von Information zur Präsentation
Grundsätzlich beginnt die Strukturierung schon bei der Analyse der vorliegenden Informationen und Daten zum Thema. Hier müssen die für die Zielgruppe relevanten Informationen herausgesucht werden und deren Umfang auf den vorliegenden Zeitrahmen angepasst werden. Dabei müssen die Kernaussagen von Hintergrundinformationen getrennt werden. Somit werden Informationen und vorliegende Dokumente, also das vorliegende Material, durch z.B. die Metaplan-Methode, ein MindMap oder ein Ishikawa-Diagramm zuerst strukturiert und in eine Gliederung gepresst. Wenn die Hauptgliederung nach AHA steht, werden durch weitere Strukturierung einzelne Abschnitte herausgebildet und Überleitungen geschaffen.
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- Arbeit zitieren
- Monika Sadowska (Autor:in), 2011, Vorträge und Präsentationen effizient und effektiv strukturieren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272408
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