Eine Tempustheorie sollte unter anderen erklären, wie Sprecher und Hörer in der (all)täglichen Kommunikation dem Variantenreichtum der Tempora so beherrschen, dass sie sich über die zeitliche Situierung von Ereignissen verständigen können. Es muss folglich etwas geben, das die Varianten aufeinander bezieht. Tempusformen haben überdies die Aufgabe, zwischen Ereignissen oder Handlungen einen zeitlichen Bezug herzustellen. Tempora werden jedoch auch als textuelle Signale interpretiert, so wie in Weinrichs Tempustheorie.
Im Seminar „Das französische Verbalsystem“ haben wir uns fast ausschließlich mit dem Französischen beschäftigt. Untersucht werden soll die „Tempustheorie“ von Harald Weinrich nicht nur in Bezug auf das Französische, sondern das Deutsche soll auch herangezogen werden, um so einen Vergleich der beiden Sprachen zu ermöglichen. Herauszufinden gilt es, ob die verschiedenen Textsorten, die als Materialgrundlage dienen, in beiden Sprachen jeweils das gleiche Register, Perspektive oder Reliefgebung aufweisen. Außerdem ist zu analysieren, ob die Distribution bestimmter Tempora zu den Kategorien, die Weinrich unterscheidet, für beide Sprachen identisch ist, oder ob sich Probleme aufdecken lassen.
Als theoretische Grundlage dienen als erstes seine Textgrammatiken der deutschen und der französischen Sprache, die es für das Französische und das Deutsche zu analysieren gilt. In einem zweiten Schritt werden anhand von Textausschnitten des Korpus' die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede in den drei Grundeinstellungen (Kategorien) Sprechhaltung, Sprechperspektive und Reliefgebung1, die Weinrich unterscheidet, im Französischen und Deutschen erarbeitet. Die dabei herangezogenen Textausschnitte sind Auszüge aus Romanen. Außerdem dienen Bedienungsanleitungen als Grundlage der Untersuchung. Drittens ist es auch Ziel der Arbeit, Möglichkeiten und Grenzen Weinrichs Theorie aufzudecken und auf Verbesserungsvorschläge zu verweisen. Dabei soll das romanische Verbalsystem von Coseriu herangezogen werden.
Zum Schluss werden alle Erkenntnisse und Ergebnisse noch ein Mal gebündelt dargestellt und ein kleiner Ausblick soll die Arbeit abrunden.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Die Tempustheorie von Weinrich
1.1 Das Tempusregister
1.1.1 Besprechen
1.1.2 Erzählen
1.2 Die Tempusperspektive
1.3 Das Tempusrelief
2 Empirische Untersuchung
2.1 Das Korpus
2.2 Das Tempusregister - Besprechen und Erzählen
2.2.1 Erzählen
2.2.2 Besprechen
2.3 Das Tempusrelief
2.4 Die Tempusperspektive
3 Kritik an Weinrichs Tempustheorie - Möglichkeiten und Grenzen
4 Schluss und Ausblick
5 Literaturverzeichnis
6 Anhang
A1 Das Tempusregister- Besprechen und Erzählen, Romanausschnitt
A2 Das Tempusregister- Besprechen und Erzählen, Bedienungsanleitung
A3 Das Tempusrelief, Romanausschnitt
A4 Die Tempusperspektive, Romanausschnitt
- Arbeit zitieren
- Laura Drößler (Autor:in), 2012, Harald Weinrichs Tempustheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272231
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