Mit der „Charta von Paris für ein neues Europa“ war der Kalte Krieg auch formal beendet. Der Warschauer Pakt hatte sich kurz vorher aufgelöst und die einst so mächtige und hochgerüstete Supermacht Sowjetunion war im Begriff, Selbiges zu tun. Die bis dahin gängigsten Theorien der Internationalen Beziehungen hatten diese mehr oder minder friedliche Beilegung der beinahe ein halbes Jahrhundert andauernden Spannung bis zuletzt nicht vorhersagen können. Weder der pessimistische Realismus noch der optimistische Liberalismus hatten eine solch rasche Wende erwartet. Beide Theorien betonten bis zuletzt, dass das materielle Patt, die „Balance of Power“, beider Blöcke sowohl militärisch als auch in gewissem Sinne wirtschaftlich. Einigen Wirtschaftswissenschaftlern kamen in den späten 80er Jahren bereits Zweifel an der wirklichen Lage und Stabilität der Sowjetunion in der Zukunft. Wenige konnten sich allerdings vorstellen, wie sehr die Sowjets den Bogen der Rüstungsindustrie überspannt, und damit der zivilen Wirtschaft die Mittel abgenommen hatten.
Auf der Suche nach Erklärungsansätzen für den scheinbar plötzlichen Kollaps erfährt seitdem der Konstruktivismus einen wissenschaftlichen Aufschwung, der mit dem besagten Abklingen des Ost-West Gegensatzes einsetzte. Oftmals vergessen wird hierbei die historische Verwurzelung der metatheoretischen Herangehensweise, die ohne Frage schon vor den 90ern die Bühne der Internationalen Beziehungen (im Folgenden als IB abgekürzt) durchwirkt hatte: „Der Konstruktivismus ist nicht so revolutionär, wie er sich gibt [...!“. (Krell 2009:381) Seine Didaktik gründet auf der Frankfurter Schule des frühen Zwanzigsten Jahrhunderts bis hin zu den aktuelleren Werken nach Peter Berg und Thomas Luckmann um 1967 (Krell 2009:357) .
Inhaltsverzeichnis
- Als UdSSR und USA beschlossen, keine Klassenfeinde mehr zu sein
- Der Konstruktivismus und der Ost-West-Gegensatz
- Der Konstruktivismus als Interpretationsrahmen
- Der Ost-West-Gegensatz als Fallbeispiel
- Die Kubakrise als Wendepunkt
- Das Ende des Kalten Krieges
- Kritik am Konstruktivismus
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit dem Konstruktivismus als theoretischem Ansatz in der Internationalen Beziehungen (IB) und beleuchtet dessen Bedeutung für die Erklärung des Ost-West-Gegensatzes, insbesondere im Kontext des Kalten Krieges. Der Essay analysiert, wie sich die Identitäten und Wahrnehmungen der beteiligten Akteure auf die Entwicklung und Beendigung des Kalten Krieges ausgewirkt haben.
- Die Rolle des Konstruktivismus in der Internationalen Beziehungen
- Die Bedeutung von Identitäten und Wahrnehmungen im Ost-West-Gegensatz
- Die Auswirkungen der Kubakrise auf die internationalen Beziehungen
- Der Einfluss von Michail Gorbatschow auf das Ende des Kalten Krieges
- Kritikpunkte am Konstruktivismus
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Einführung in den Konstruktivismus als theoretischen Ansatz in der IB. Er erläutert, dass der Konstruktivismus die Bedeutung von sozialen Konstruktionen und Identitäten für die Gestaltung internationaler Beziehungen betont.
Der Essay analysiert dann den Ost-West-Gegensatz im Kalten Krieg als Fallbeispiel für den Einfluss des Konstruktivismus. Er zeigt auf, wie die gegenseitigen Wahrnehmungen und Identitäten der USA und der UdSSR die Eskalation des Konflikts und die Entwicklung der „Balance of Power" beeinflusst haben.
Der Essay widmet sich anschließend der Kubakrise als Wendepunkt im Kalten Krieg. Er argumentiert, dass die existenzielle Krise die Akteure dazu veranlasst hat, ihre bisherigen Denkweisen zu überdenken und neue Formen der Zusammenarbeit zu suchen.
Abschließend behandelt der Essay das Ende des Kalten Krieges und die Rolle von Michail Gorbatschow als Schlüsselperson. Er erklärt, wie Gorbatschows „Neues Denken" und seine Politik der „Glasnost und Perestroika" die internationalen Beziehungen fundamental veränderten und zum Ende des Ost-West-Gegensatzes führten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Konstruktivismus, die Internationale Beziehungen, den Ost-West-Gegensatz, den Kalten Krieg, Identitäten, Wahrnehmungen, die Kubakrise, Michail Gorbatschow, Glasnost, Perestroika und die friedliche Koexistenz. Der Essay analysiert, wie diese Konzepte die Entwicklung und Beendigung des Kalten Krieges beeinflusst haben.
- Arbeit zitieren
- B.A. Robert Högerle (Autor:in), 2012, Als UdSSR und USA beschlossen, keine Klassenfeinde mehr zu sein. Der Konstruktivismus und der Ost-West-Gegensatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272165
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