Zur Situation der slowenischen Volksgruppe in Kärnten während des Nationalsozialismus gibt es ausreichend einschlägige Literatur, wobei vor allem die Forschungsaktivitäten des Slowenischen Wissenschaftlichen Instituts (Slovenski znanstveni inštitut) in Klagenfurt unter der langjährigen Leitung von Avgustin Malle hervorgehoben werden müssen. In Zusammenarbeit mit Valentin Sima und Brigitte Entner sind eine Reihe von Publikationen bzw. Sammelwerken von Herrn Malle herausgegeben worden, wobei für die Thematik der Aussiedlung slowenischer Familien aus Südkärnten vor allem das Werk „Die Vertreibung der Kärntner Slowenen / Pregon koroških Slovencev 1942“ von großer Bedeutung ist, da hier die Ereignisse rund um die Aussiedlungsaktion von April 1942 detailliert geschildert werden. Des Weiteren sind Beiträge von Michael Koschat und Stefan Karner zur Aussiedlung der Kärntner Slowenen zu erwähnen, in denen sowohl die Motive des NS-Regimes als auch die Reaktionen der Öffentlichkeit sowie Interventionen durch Personen des öffentlichen Lebens beschrieben werden.
Zur Thematik des Widerstandes in Kärnten ist neben dem Standardwerk „Aussiedlung – Verschleppung – nationaler Kampf“, herausgegeben von Stefan Karner und Andreas Moritsch, auch die Publikation „Widerstand gegen Faschismus und Nationalsozialismus im Alpen-Adria-Raum / Odpor proti fašizmu in nacizmu na alpsko-jadranskem prostoru“ anzuführen, in der Beiträge von Brigitte Entner und Avgustin Malle zur Situation im gemischtsprachigen Gebiet sowie ein Beitrag von Peter Pirker zur Situation im deutschsprachigen Gebiet Kärntens enthalten sind. Abschließend ist noch auf die Monographie von Hellwig Valentin zu verweisen, in der ein Kapitel überblicksmäßig die wichtigsten Ereignisse in Kärnten während der Zeit des Nationalsozialismus von 1938 bis zum Kriegsende 1945 behandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Anschluss an NS-Deutschland
- Die Volksabstimmung
- Die „Südmark"
- Die Deportation slowenischer Familien
- Die Hauptverantwortlichen der Aussiedlung
- Franz Kutschera
- Alois Maier-Kaibitsch
- Friedrich Rainer
- Die Aussiedlung im April 1942
- „K-Aktion"
- Lageralltag
- Die Situation nach Kriegsende
- Die Hauptverantwortlichen der Aussiedlung
- Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus
- Die Partisanenbewegung in Kärnten
- Der Widerstand im gemischtsprachigen Gebiet Kärntens
- Der Widerstand im deutschsprachigen Gebiet
- Die Situation zu Kriegsende
- Die Partisanenbewegung in Kärnten
- Zusammenfassung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Situation der slowenischen Volksgruppe in Kärnten während der Zeit des Nationalsozialismus. Sie analysiert den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, die Deportation slowenischer Familien im Jahr 1942 und den Widerstand gegen das NS-Regime in Kärnten.
- Der „Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich und die Folgen für die slowenische Volksgruppe in Kärnten
- Die Deportation slowenischer Familien im April 1942 und die Rolle der NS-Funktionäre
- Die Entstehung der Partisanenbewegung in Kärnten und ihre Bedeutung für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus
- Die Situation der slowenischen Volksgruppe nach dem Kriegsende und die Herausforderungen der Wiedergutmachung
- Die Rolle des Widerstandes in der Geschichte Kärntens und die Bedeutung der Erinnerungskultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert den Forschungsstand zur Situation der slowenischen Volksgruppe in Kärnten während des Nationalsozialismus und stellt die wichtigsten Quellen und Forschungsarbeiten vor.
Das erste Kapitel beleuchtet den „Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 und die politische Entwicklung in der „Südmark" während des Krieges. Es analysiert die Volksabstimmung vom 10. April 1938 und die Doppelstrategie des NS-Regimes gegenüber der slowenischen Volksgruppe, die aus Wohlwollen nach außen und Abschaffung der Minderheitenrechte im Inneren bestand.
Das zweite Kapitel widmet sich der Deportation von slowenischen Familien in Südkärnten im Jahre 1942. Es untersucht die Motive des NS-Regimes, die Verantwortlichen für die Aussiedlungsaktion und die Situation der Deportierten in den Lagern. Es wird auch auf die Interventionen von Personen des öffentlichen Lebens eingegangen, die sich für die Freilassung der Deportierten einsetzten.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Kärnten. Es analysiert die Entstehung der Partisanenbewegung in Kärnten, ihre Organisation und Aktivitäten im gemischtsprachigen und deutschsprachigen Gebiet. Es wird auch auf den Widerstand von Einzelpersonen und die Bedeutung des Widerstandes für die Errichtung der Zweiten Republik eingegangen.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und stellt die Bedeutung der Geschichte der slowenischen Volksgruppe in Kärnten während der Zeit des Nationalsozialismus für die Erinnerungskultur heraus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, die slowenische Volksgruppe in Kärnten, die Deportation slowenischer Familien im April 1942, die Partisanenbewegung in Kärnten, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, die Situation nach dem Kriegsende und die Wiedergutmachung.
- Citation du texte
- DI MMag Fabian Prilasnig (Auteur), 2013, Die slowenische Volksgruppe in Kärnten zur Zeit des Nationalsozialismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272036
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