In der vorliegenden Arbeit steht die Wechselwirkung zwischen Europa und Indien im Fokus. Innerhalb der Forschung gibt es eine breite Diskussion über den Begriff des Hinduismus1 und seine Entstehung. Für diese Arbeit hat diese Diskussion insofern einen Wert, da sie die Problematik mit der Beschäftigung des Hinduismus wiedergibt und die große Unterschiedlichkeit verschiedener Strömungen innerhalb des Hinduismus darlegt. Im zweiten Unterkapitel der Einleitung wird daraufhin dargestellt, inwiefern Religion und Identität zusammenhängen. Da diese Arbeit innerhalb des Rahmens der Beschäftigung mit der „Schaffung von kollektiver Identität in Indien und Sri Lanka“ entstanden ist, soll zunächst skizziert werden, wie Identität überhaupt entsteht und ob es sich dabei um ein starres oder ein flexibles Gebilde handelt. Im zweiten Kapitel wird näher auf die Beziehung zwischen Indien und der etablierten Kolonialmacht der Briten eingegangen. Des Weiteren wird die Geschichte der muslimischen „Fremdherrschaft“ kurz skizziert, um die Veränderungen in der Religion darzulegen und Rolle von Religion und Identität in dieser Zeit zu betrachten. Der Fokus liegt auf dem Wissenstransfer zwischen Indien und Großbritannien, sowie der Entwicklung der hinduistischen Religion zu dieser Zeit. Dabei soll auch kurz auf eine weitere hinduistische Erneuerungsbewegungen, den Ārya Samāj eingegangen werden, um das Blickfeld innerhalb der hinduistischen Bewegungen zu diversifizieren. Im dritten Teil der Arbeit steht Madhav Sadashiv Golwalkar, dessen Schrift „We or our Nationhood Defined“ innerhalb dieser Arbeit untersucht werden soll, im Fokus. Zunächst wird sein Leben dargestellt, woraufhin eine kurze Quellenkritik bezüglich seiner Schrift vorgenommen wird. Im vierten Teil der Arbeit steht nun die eigentliche Fragestellung der Arbeit im Vordergrund: Woher kommen die Ideen von Madhav Sadashiv Golwalkar und wie konstruiert dieser die indische Nation unter genauerer Betrachtung von Identität, Rasse und Religion? Bei der Beantwortung dieser Frage spielt der Hinduismus eine besondere Rolle, was innerhalb dieser Arbeit gezeigt werden soll: Zum einen dient es als Grundlage der Argumentation um die Bevölkerung zu mobilisieren und zum anderen soll deutlich werden, dass die Religion in diesem Falle instrumentalisiert wird, um ersteres zu erreichen. Abschließend wird ein Fazit bezüglich dieser Frage gestellt, das die Ergebnisse dieser Arbeit noch einmal zusammenfasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist „der Hinduismus“?
- Identität, Religion und Rasse
- Islamische und britische „Fremdherrschaft“ in Indien
- Die Zeit vor der Etablierung der britischen Herrschaft
- Die Auswirkung der britischen Herrschaft auf Indien
- Madhav Sadashiv Golwalkar
- Leben und Wirken
- Die Schrift „We or Our Nationhood Defined“
- Die Rolle von Religion und Rasse bei der Schaffung von Identität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Wechselwirkung zwischen Europa und Indien, insbesondere mit der Rolle des Hinduismus in der Konstruktion von nationaler Identität. Sie untersucht, wie der Hinduismus im Kontext der britischen Kolonialherrschaft und der muslimischen „Fremdherrschaft“ in Indien als Instrument zur Mobilisierung der Bevölkerung verwendet wurde.
- Die Bedeutung des Hinduismus in Indien und die Entstehung des Begriffs
- Der Zusammenhang zwischen Identität, Religion und Rasse
- Die Konstruktion nationaler Identität in Indien
- Die Instrumentalisierung von Religion und Rasse zur Mobilisierung der Bevölkerung
- Die Wechselwirkungen zwischen Europa und Indien im Kontext des Nationalismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel untersucht die Entstehung des Begriffs „Hinduismus“ und die Bedeutung der Religion für die indische Identität. Es beleuchtet auch den Zusammenhang zwischen Identität, Religion und Rasse im Kontext der indischen Geschichte.
- Islamische und britische „Fremdherrschaft“ in Indien: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der muslimischen und britischen Kolonialherrschaft auf Indien, insbesondere auf die Entwicklung des Hinduismus und die Konstruktion von Identität im Kontext der Fremdherrschaft.
- Madhav Sadashiv Golwalkar: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Leben und Wirken von Madhav Sadashiv Golwalkar, einem wichtigen Vertreter des Hindu-Nationalismus. Es analysiert seine Schrift „We or Our Nationhood Defined“ und untersucht die Rolle des Hinduismus in der Konstruktion der indischen Nation.
- Die Rolle von Religion und Rasse bei der Schaffung von Identität: Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Religion und Rasse bei der Konstruktion von Identität im Kontext der indischen Gesellschaft. Es analysiert, wie der Hinduismus als Instrument zur Mobilisierung der Bevölkerung verwendet wurde und wie die Konstruktion einer „nationalen“ Identität durch die Abgrenzung von anderen Gruppen erfolgt.
Schlüsselwörter
Hinduismus, Identität, Rasse, Religion, Nationalismus, Kolonialismus, Indien, Madhav Sadashiv Golwalkar, „We or Our Nationhood Defined“, Mobilisierung, Konstruktion, Abgrenzung, Fremdherrschaft.
- Quote paper
- Christoph Kohls (Author), 2013, Die Konstruktion einer homogenen indischen Identität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271925