Die Dialoge in der christlich-jüdischen Geschichte sind ein interessantes Zeugnis der Entwicklung der beiden Religionen, die anfangs noch nicht sehr deutlich getrennt waren. Ein gutes Beispiel für diese Situation ist das Gespräch zwischen Justinus und dem Juden Tryphon, während andere „Religionsgespräche“, wie beispielsweise der Talmudprozess von 1240/41 und die Zwangsdiputation zu Barcelona 1263, die strikte Trennung zwischen Judentum und Christentum manifestierten. Anhand dieser Auseinandersetzungen mit der jeweils anderen Religion lassen sich gute Rückschlüsse auf die Beziehung zwischen diesen ziehen. In dieser Arbeit soll die Beziehung zwischen Christentum und Islam erarbeitet werden, die zu jener Zeit noch noch nicht lange existierte. Im Laufe der Zeit fanden einige Dialoge zwischen Christen und Muslimen statt, wobei besonders der Fall von Johannes von Damaskus, der 650-675 in Damaskus geboren wurde, besonders interessant ist. Als dieser geboren wurde befand sich der Islam noch in der formativen Phase und bildete sich erst heraus, weshalb es sich um zeitnahe Eindrücke vom Islam handelt. Deshalb soll anhand dieses Falls untersucht werden, wie der Islam im 7. Jahrhundert von Christen gesehen wurde. Exemplarisch herausgenommen für diese Arbeit wird das Buch über die Irrlehren in dem Werk Quelle der Erkenntnis von Johannes von Damaskus. Eben diese Bücher sollen auf ihre Aussagen zum Islam untersucht werden, wobei die Frage beantwortet werden soll, inwiefern es sich um einen inter- oder einen intrareligiösen Dialog bei Johannes von Damaskus gehandelt hat und welche Motive dieser für seine Schrift gehabt haben könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungslage
- Die Dialogform
- Identitätstheorien
- Christentum und Islam zur Zeit Johannes von Damaskus
- Theologische Probleme zwischen Christentum und Islam
- Johannes von Damaskus
- Das Leben des Johannes von Damaskus
- Die Quelle der Erkenntnis, De haeresibus, De fide orthodoxa und die Darstellung des Islam
- Inter- oder intrareligiöser Dialog?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Islam im 7. Jahrhundert aus christlicher Perspektive, anhand des Werkes von Johannes von Damaskus. Die Zielsetzung besteht darin, zu analysieren, ob Johannes von Damaskus den Islam als eigenständige Religion oder als häretische Form des Christentums betrachtete. Die Arbeit beleuchtet die historische und theologische Situation der Zeit sowie die spezifischen Argumentationsmuster des Autors.
- Darstellung des Islam bei Johannes von Damaskus
- Theologische Differenzen zwischen Christentum und Islam im 7. Jahrhundert
- Analyse der Dialogform in Johannes von Damaskus' Werk
- Einordnung der Perspektive Johannes von Damaskus in den Kontext der damaligen Forschung
- Untersuchung der Frage nach inter- oder intrareligiösem Dialog
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des christlich-muslimischen Dialogs ein und skizziert die Forschungslage zum Thema Johannes von Damaskus und seiner Darstellung des Islam. Sie beschreibt die historische Situation im 7. Jahrhundert und erläutert die Methodik der Arbeit, die sich auf die Analyse des Werkes "Quelle der Erkenntnis" konzentriert. Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage: Betrachtete Johannes von Damaskus den Islam als eigenständige Religion oder als häretische Abart des Christentums?
Christentum und Islam zur Zeit Johannes von Damaskus: Dieses Kapitel beleuchtet den historischen und theologischen Kontext des frühen Islam und seines Verhältnisses zum Christentum. Es werden die zentralen theologischen Unterschiede zwischen beiden Religionen herausgestellt und analysiert, um das Verständnis der späteren Auseinandersetzung mit Johannes von Damaskus zu ermöglichen. Der Fokus liegt auf den damaligen theologischen Debatten und den Herausforderungen, die die Entstehung des Islam für das Christentum darstellte.
Johannes von Damaskus: Dieses Kapitel widmet sich der Biografie Johannes von Damaskus und einer Quellenkritik seiner Werke, insbesondere "De haeresibus" und "Quelle der Erkenntnis". Es analysiert die Lebensumstände und das theologische Wirken Johannes von Damaskus im Kontext des 7. Jahrhunderts und erklärt die Bedeutung seiner Schriften für das Verständnis des damaligen interreligiösen Diskurses. Die Darstellung seines Lebens und Werkes soll den Rahmen für die spätere Interpretation seiner Sicht auf den Islam bieten.
Inter- oder intrareligiöser Dialog?: Dieses Kapitel analysiert die Aussagen Johannes von Damaskus über den Islam in seinen Werken. Es untersucht seine Argumentationsstrategien und ordnet sie in den historischen Kontext ein. Der Fokus liegt auf der Frage, ob es sich bei Johannes von Damaskus' Darstellung des Islam um einen interreligiösen Dialog im modernen Verständnis oder eher um eine intrareligiöse Auseinandersetzung mit einer als häretisch betrachteten Strömung handelt. Die Analyse soll die Motive und Zielsetzung des Autors beleuchten.
Schlüsselwörter
Johannes von Damaskus, Islam, Christentum, interreligiöser Dialog, intrareligiöser Dialog, De haeresibus, Quelle der Erkenntnis, 7. Jahrhundert, theologische Differenzen, Häresie, Forschungslage, Identitätstheorien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Darstellung des Islam bei Johannes von Damaskus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Islam im 7. Jahrhundert aus christlicher Perspektive, anhand der Werke von Johannes von Damaskus. Der Fokus liegt auf der Analyse, ob Johannes von Damaskus den Islam als eigenständige Religion oder als häretische Form des Christentums betrachtete.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf die Analyse der Werke von Johannes von Damaskus, insbesondere "De haeresibus" und "Quelle der Erkenntnis". Zusätzlich wird die historische und theologische Situation des 7. Jahrhunderts berücksichtigt.
Welche Hauptthemen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Hauptthemen: die Darstellung des Islam bei Johannes von Damaskus, die theologischen Differenzen zwischen Christentum und Islam im 7. Jahrhundert, die Analyse der Dialogform in Johannes von Damaskus' Werk, die Einordnung seiner Perspektive in den Kontext der damaligen Forschung und die Untersuchung der Frage nach inter- oder intrareligiösem Dialog.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Christentum und Islam zur Zeit Johannes von Damaskus, ein Kapitel über Johannes von Damaskus selbst (Leben und Werk), ein Kapitel zur Analyse des inter- oder intrareligiösen Dialogs und ein Fazit. Die Einleitung beschreibt die Forschungslage und die Methodik. Die Kapitel bieten jeweils eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aspekten.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Betrachtete Johannes von Damaskus den Islam als eigenständige Religion oder als häretische Abart des Christentums?
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Johannes von Damaskus, Islam, Christentum, interreligiöser Dialog, intrareligiöser Dialog, De haeresibus, Quelle der Erkenntnis, 7. Jahrhundert, theologische Differenzen, Häresie, Forschungslage, Identitätstheorien.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Darstellung des Islam bei Johannes von Damaskus zu analysieren und einzuordnen. Es soll untersucht werden, welche Argumentationsmuster Johannes von Damaskus verwendete und wie seine Perspektive im Kontext der damaligen theologischen und historischen Situation zu verstehen ist.
Wie wird der Islam bei Johannes von Damaskus dargestellt?
Diese Frage wird im Hauptteil der Arbeit detailliert beantwortet. Die Analyse untersucht, ob Johannes von Damaskus den Islam als eigenständige Religion oder als häretische Strömung innerhalb des Christentums verstand und welche Argumentationsstrategien er hierfür verwendete.
Welche Bedeutung hat der historische Kontext?
Der historische und theologische Kontext des 7. Jahrhunderts spielt eine entscheidende Rolle für das Verständnis der Darstellung des Islam bei Johannes von Damaskus. Die Arbeit beleuchtet die damaligen theologischen Debatten und die Herausforderungen, die die Entstehung des Islam für das Christentum darstellte.
- Quote paper
- Christoph Kohls (Author), 2014, Johannes von Damaskus und seine Beurteilung des Islam, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271916