Ursprünglich sollte die vorliegende Hausarbeit einen Versuch darstellen, den Tennokult in Japan und den Führerkult in Deutschland vergleichend zu behandeln. Da beide Kulte einem gleichen Zweck dienten, der Einheit des jeweiligen Volkes, soll sich die Hausarbeit nunmehr den Voraussetzungen für die Entstehung einer nationalen Ideologie, die den Tennokult bzw. den Führerkult als ausführende Organe beinhaltet, widmen. Da es sich bei den zu vergleichenden Ländern Japan und Deutschland um Länder in verschiedenen Kulturkreisen handelt, sind Unterschiede vorprogrammiert und somit werden in dieser Arbeit vorwiegend Gemeinsamkeiten behandelt. Der Zeitraum, der der Beha ndlung des Themas zu Grunde liegt, ist der der siebziger Jahre des 19.Jahrhunderts bis 1945, ein Jahr, das für beide Länder ein Bruch darstellt. Am Beginn der Arbeit werden die geschichtlichen Voraussetzungen zur Entstehung einer nationalen Ideologie in Japan und Deutschland stehen. Hier sollen einige markante Ereignisse aufgezeigt und anschließend verglichen werden. Die Beschäftigung mit dem Mythos und der Ideologie wird der dritte Hauptgliederungspunkt sein. Hier soll vor allem das kokutai- Denken in Japan mit der nationalsozialistischen Ideologie in Deutschland verglichen werden. Abschließend werden die Erkenntnisse, wenn es dann solche gibt, zusammengefasst.
Die Hausarbeit versucht also eine Verbindung zwischen Japan und Deutschland herzustellen, welche über die Geschichte und Ideologie, den Weg zur Niederlage beider Länder 1945, beschreiben soll.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Hinführung zum Thema
2. Geschichtliche Voraussetzung und Entwicklung des Tenno – bzw. Führerkults in Japan und Deutschland
2.1. Japan
2.2. Deutschland
2.3. Vergleich der geschichtlichen Voraussetzungen und Entwicklung der Kulte in Japan und Deutschland
3. Mythos und Ideologie in Japan und Deutschland
3.1. Japan
3.2. Deutschland
3.3. Vergleich Japan und Deutschland
4. Schlussfolgerung und Zusammenfassung
1.Einleitung und Hinführung zum Thema
Ursprünglich sollte die vorliegende Hausarbeit einen Versuch darstellen, den Tennokult in Japan und den Führerkult in Deutschland vergleichend zu behandeln. Da beide Kulte einem gleichen Zweck dienten, der Einheit des jeweiligen Volkes, soll sich die Hausarbeit nunmehr den Voraussetzungen für die Entstehung einer nationalen Ideologie, die den Tennokult bzw. den Führerkult als ausführende Organe beinhaltet, widmen. Da es sich bei den zu vergleichenden Ländern Japan und Deutschland um Länder in verschiedenen Kulturkreisen handelt, sind Unterschiede vorprogrammiert und somit werden in dieser Arbeit vorwiegend Gemeinsamkeiten behandelt. Der Zeitraum, der der Behandlung des Themas zu Grunde liegt, ist der der siebziger Jahre des 19.Jahrhunderts bis 1945, ein Jahr, das für beide Länder ein Bruch darstellt.
Am Beginn der Arbeit werden die geschichtlichen Voraussetzungen zur Entstehung einer nationalen Ideologie in Japan und Deutschland stehen. Hier sollen einige markante Ereignisse aufgezeigt und anschließend verglichen werden. Die Beschäftigung mit dem Mythos und der Ideologie wird der dritte Hauptgliederungspunkt sein. Hier soll vor allem das kokutai- Denken in Japan mit der nationalsozialistischen Ideologie in Deutschland verglichen werden. Abschließend werden die Erkenntnisse, wenn es dann solche gibt, zusammengefasst.
Die Hausarbeit versucht also eine Verbindung zwischen Japan und Deutschland herzustellen, welche über die Geschichte und Ideologie, den Weg zur Niederlage beider Länder 1945, beschreiben soll.
2. Geschichtliche Voraussetzung und Entwicklung des Tenno- bzw. Führerkults in Japan und Deutschland
2.1. Japan
Am 03.Januar 1868 wurde die Machtübernahme des Kaisers in Kyoto und die Bildung einer provisorischen Regierung verkündet. Zuvor war Japan in kleine Fürstentümer aufgeteilt unter der Herrschaft der Tokugawa. Diese wurde durch die militärische Macht der vier Lehen Satsuma, Choshu, Tosa und Hitzen zum Rücktritt gezwungen. Die vier Lehen stellten anschließend ihre Ländereien unter die Herrschaft des japanischen Kaisers. Die Übernahme der Macht an den Tenno erfolgte durch zahlreiche Misserfolge des Schogunats in der Innenpolitik. Die Partei der Monarchisten hatte durch diese Misserfolge großen Einfluss gewonnen. Die Öffnung des Landes nach außen und die dadurch sich einstellende Gefahr der imperialistischen Bestrebungen vor allem Russlands, Frankreichs, Englands, Preußens und Amerikas waren Ursache dieser Misserfolge dar.
Die 1868 eingeläutete Regierungszeit des Kaisers Meiji führte ab 1971 einzelne Reformen in allen Teilen des öffentlichen und privaten Lebens durch. In dieser Zeit, so schreibt Hans A. Dettmer in seinem Buch „Grundzüge der Geschichte Japans“ wurden „sowohl die Gesellschaftsordung als auch das Rechtswesen, die Währung, das Heerwesen und der Kalender“ erneuert und „die allgemeine Schulpflicht, das neuzeitliche Postwesen, die Eisenbahn u. a. m.“[1], eingeführt. Diese Reformen brachten Gefahren, welche vorerst nicht erkannt wurden. Die Gegner dieser Erneuerungen wurden jedoch nach kurzer Zeit beseitigt.
1889 wurde die Verfassung Japans proklamiert, welche vom Fürsten Hirobumi erarbeited wurde, dem die preußische Verfassung von 1871 als Vorbild diente. Das Grundgesetz beschreibt die göttliche Herrschaft des Kaisers und spricht ihm die Exekutivgewalt zu. Durch die starke Anpassung dieser Verfassung an westliches Nivea fiel der Druck durch die imperialistischen Bestrebungen vom Ausland weg.
Um den Tenno und seine wiederergriffene Macht entwickelte sich nun ein Kult, der die Einheit der gesamten japanischen Nation bringen sollte. Hierbei galten die Artikel 1 und 3 als äußerst wichtig, da in ihnen beschrieben wurde, dass das Kaiserreich vom Kaiser regiert wird und seine Person heilig und unverletzlich ist. Auf Grund des dadurch entstehenden Nationalismus, der vor allem im Schulwesen entwickelt wurde, schreibt Manfred Pohl in seinem Buch „Japan“ „Ideologen eines umgeformten ``Staats- Shinto`` hämmerten den kaiserlichen Untertanen bedingungslosen Gehorsam und Loyalität gegenüber Kaiser und Staat ein ...“. Somit wurde, so Pohl weiter, „unermüdlich die Göttlichkeit des Kaisers und damit die Auserwähltheit des japanischen Volkes als dessen Untertan verkündet“[2]. Es war jedoch eine Adelseliete, die im Namen des Kaisers die politische Macht innehatte und somit den Kult um den Tenno entwickelte und inszenierte. Bis 1945 war die Meiji- Verfassung in Kraft, die die Entstehung des Tennokults begünstigte und ihn erhielt.
Nach der Zeit des ersten Weltkriegs wurde die Weltanschauung weiterentwickelt. Inzwischen war nach dem Tod des Kaisers Meiji 1912 und nach dem Tod von Taisho- Tenno 1926 der Showa- Tenno Kaiser geworden. Japan erstrebte nun durch eine starke Modernisierungsphase die vor allem der Wirtschaft zugute kam, eine starke Expansionspolitik an. Dabei stellten die sozialen Probleme, vor allem der Hunger in der Bevölkerung, einen großen Vorteil für die nun in Aktion tretenden Ideologen dar. Als im September 1923 zahlreiche Erdstöße das Elend vergrößerten, bauten diese Ideologen ein Schuldzuweisungsnetz gegen Koreaner und Kommunisten auf. Der „erleuchtete Friede“ wurde die Epoche die 1926 mit dem Showa- Tenno begann, genannt. Die ersten zwanzig Jahre in der Regierungszeit Showas zeigen jedoch, wie wenig diese Zeit mit Frieden zu tun hatte. In der Armee kam zu dieser Zeit eine Art Blut und Boden- Ideologie auf. Eine „nationalistische Hysterie, angefacht durch soziale Probleme im Gefolge der Weltwirtschaftskrise“[3], so schreibt der schon zitierte Manfred Pohl, entstand und die Armee gewann dabei einen großen Einfluss. Die politische Führung wurde nun untergraben von einem stark nationalistischen Militär, das die Expansionspolitik nach China und Süd- Ostasien einleitete. 1933 verließ Japan den Völkerbund und schloss Verträge mit dem faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland.
Eine großostasiatische Wohlstandssphäre unter der Führung Japans sollte erreicht werden und so stürzte sich Japan in die Katastrophe, die erst am 14. August 1945 mit der Kapitulation Japans ihr Ende fand. Der Tenno und auch der Kult um ihn legitimierte diese geschichtliche Entwicklung. Er schuf Einheit und Homogenität in den Sphären der Gesellschaft und des Staats und wurde so seit den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis 1945 kontinuierlich gehalten und erhalten.
2.2. Deutschland
Die Reichsgründung des deutschen Kaiserreichs von 1871 werde ich nicht ausführlich darlegen, obwohl sie eine entscheidende Grundlage für das sich entwickelnde obrigkeitsstaatliche Denken dargestellt. Auch sollen hier nur wenige, aber wichtige geschichtliche Ereignisse kurz erwähnt werden, die den Weg hin zum Nationalsozialismus aufzeigen. In der Zeit nach 1871 erlebte Deutschland einen starken sozialen und wirtschaftlichen Neuerungsschub, der trotz dieser Modernisierungserscheinung ein Verfall der Monarchie nicht ermöglichte.
[...]
[1] Dettmer, Hans A.: Grundzüge der Geschichte Japans. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. 1992. S.92
[2] Pohl, Manfred: Japan. München. 1991. S.168
[3] Pohl, Manfred: Japan. München. 1991. S.174
- Citar trabajo
- Christian Wolf (Autor), 2003, Analysierender Vergleich des Tennokultes in Japan mit dem Führerkult in Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27177
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