Aktuelles Geschehen ist schnelllebig. Immer vorne mit dabei zu sein und die brisantesten Themen zuerst in der Zeitung oder dem Online-Auftritt präsentieren zu können, wird in der heutigen Zeit immer wichtiger. Die Digitalisierung der Medien wird zum Normal-fall sowie das Zusammenwachsen von Print und Online. Verlage und Unternehmen sind dazu aufgefordert online stark vertreten zu sein und das Geschäft des Online-Journalismus ist stärker gefragt denn je. Neben dem veränderten Nutzerverhalten kommt die Wichtigkeit von Daten in der journalistischen Berichterstattung hinzu, sowie die Unterschiede publizistischer Produkte in den Möglichkeiten ihrer Darstellungsformen. Soziale Netzwerke können Möglichkeiten zur Verbesserung der Reichweiten journalistischer Produkte bieten, fordern jedoch andere Umgangsformen. Wichtige Begriffe im digitalen Zeitalter sind Usability, Suchmaschinenoptimierung, Teaser und Hypertext.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
Eidesstattliche Erklärung
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Forschungsfrage und Zielsetzung
3 Begriffserklärung
4 Die Aufgaben der Medien und Funktion des Journalismus
5 Der traditionelle Journalismus
5.1 Recherchieren und Dokumentieren
5.2 Formulieren und Redigieren
6 Zeitungskrise, Wandel des Medienverhaltens der Rezipienten und Wandel der journalistischen Arbeit
7 Der Online-Journalismus
7.1 Der Social-Media Journalismus
7.2 Der Qualitätsjournalismus
7.3 Die Aktualität der Medien
8 Der Datenjournalismus
9 Der Internetauftritt
10 Gemeinsamkeiten und Unterscheidung des Schreibstils in Online und Print
10.1 Design, Grafik, Textformat und -struktur
10.2 Art des Schreibens und textlich typografische Faktoren
10.3 Häppchenjournalismus Online - Langfassung Print
10.4 Die journalistischen Textsorten
10.4.1 Die tatsachenbetonten Darstellungsformen
10.4.2 Die erzählenden Darstellungsformen
10.4.3 Die meinungsbetonten Darstellungsformen
11 Konvergenz der Medien
12 Bisheriger Einsatz von Daten bei der Berichterstattung
12.1 Bundesrepublik Deutschland
12.2 Vereinigten Staaten von Amerika
12.3 Großbritannien
13 Vorstellung der Programme zur Arbeitserleichterung
13.1 Quill
13.2 Summly
13.3 getDIGEST
14 Qualitätsanalyse dieser Programm-Texte
14.1 Quill
14.2 Summly
14.3 getDIGEST
15 Suchmaschinenoptimiertes Schreiben
16 Fazit und Ausblick
17 Literaturverzeichnis
Anhang 1: „In zehn Jahren ist Google tot“
Anhang 2: Fragenkatalog
Anhang 3: Focus Ausgabe 19/2012
Anhang 4: E-Mail-Kontakt mit Larry Adams
Anhang 5: Summly kürzt die Nachrichten
Anhang 6: Yahoo macht Teenager zum Millionär
Anhang 7: kressereport, Nr. 21, S. 10
Abstract
Autorin: Stephanie Keber
Erstbetreuer:
Zweitbetreuer:
Semester: Wintersemester 2013/2014
Thema: Wie neue Medien den Journalismus verändern und
Programme bzw. Applikationen den Journalisten teilweise ersetzen können
Inhalt: Aktuelles Geschehen ist schnelllebig. Immer vorne mit dabei zu sein und die brisantesten Themen zuerst in der Zeitung oder dem Online-Auftritt präsentieren zu können, wird in der heutigen Zeit immer wichtiger. Die Digitalisierung der Medien wird zum Normal- fall sowie das Zusammenwachsen von Print und Online. Verlage und Unternehmen sind dazu aufgefordert online stark vertreten zu sein und das Geschäft des Online-Journalismus ist stärker gefragt denn je. Neben dem veränderten Nutzerverhalten kommt die Wichtigkeit von Daten in der journalistischen Berichterstattung hinzu, sowie die Unterschiede publizistischer Produkte in den Möglichkeiten ihrer Darstellungsformen. Soziale Netzwerke kön- nen Möglichkeiten zur Verbesserung der Reichweiten journalisti- scher Produkte bieten, fordern jedoch andere Umgangsformen. Wichtige Begriffe im digitalen Zeitalter sind Usability, Suchmaschi- nenoptimierung, Teaser und Hypertext.
Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Bachelor-Thesis selbständig und ohne unzulässige fremde Hilfe angefertigt habe.
Die verwendeten Literaturquellen sind im Literaturverzeichnis vollständig zitiert.
Furtwangen, 20. Dezember 2013
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Entwicklung der Online-Angebote der Zeitungen in Deutschland von 1995 bis 2012
Abbildung 2: Wie wird sich der klassische Journalismus bis 2020 entwickeln?
Abbildung 3: Entwicklung der verkauften Auflage der Tageszeitungen in Deutschland von 1991 bis 2013
Abbildung 4: Anzahl der täglich verkauften Tageszeitungen in Deutschland von 2003 bis 2017
Abbildung 5: Würden Sie dafür bezahlen, Tageszeitungen oder Magazine papierlos mobil lesen zu können?
Abbildung 6: Anteil der Nutzer des mobilen Internets via Smartphone in Deutschland in den Jahren 2008 bis 2013
Abbildung 7: Wie häufig nutzen Sie diese Funktionen Ihres Smartphones?
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Unterschiede zwischen Lead und Vorspann
1 Einleitung
Lange Zeit dachte niemand daran, dass die Zukunft der gedruckten Zeitung sich irgendwann drastisch ändern würde. Man hielt sich fest am Vertrauen der Leserschaft in ihr tägliches Blatt und seinen hohen Reichweiten. Keiner glaubte wirklich daran, dass die Informationen im Netz irgendwann einen höheren Stellenwert bekommen könnten als die gedruckte Ausgabe einer Zeitung. Doch genau dies ist der Fall. Laut der Studie „Mediennutzungsverhalten in der Webgesellschaft 2018“ von Prof. Dr. Lothar Rolke und Johanna Höhn von der FH Mainz, werden die Tageszeitungen bis zum Jahr 2018 zirka 30 Prozent ihrer Leser verloren haben und das Internet wird zum Leitmedium werden (vgl. Rolke, Lothar und Höhn, Johanna, 2008, S. 12). Die Zeitungen und Verlage stecken seit mehreren Jahren in der Krise und es ist an der Zeit, diese zwei Welten zu vereinen und online mitzumischen. Auch Stephan Weichert und Leif Kramp stellen in ihrer Studie „Das Verschwinden der Zeitung?“ die These auf, dass die Vertriebsform der Zeitung auf Papier überholt sei und vom Internet verdrängt werde (vgl. Weichert, Stephan und Kramp, Leif, 2009, S. 4). Ebenfalls stellte sich in der oben genannten Studie von Prof. Dr. Lothar Rolke heraus, dass die Befragten kein Medium so zeitintensiv nutzen als das Internet und dieses auch an Nummer Eins steht, wenn es sich um die Informationsgewin- nung dreht.
Jedoch kann man nur Vermutungen anstellen, dass die Papierzeitung in einigen Jahren komplett verschwinden oder zu einem Nischenprodukt werden wird. Der Verleger Christian DuMont Schütte brachte seine Meinung zu diesem Thema in einem Interview in der Frankfurter Allgemeinen 2007 auf einen klaren Standpunkt seinerseits:
„ Mathematisch ist die Sache einfach. Die Auflage der Tageszeitungen sinkt pro Jahr um zwei bis vier Prozent, je nach Titel und Region - daraus ergibt sich: In 25 Jahren sind die Zeitungen tot. “ (Meck, Georg, 27.08.2007)
Aus diesen angeführten Gründen wird es immer wichtiger aufzuzeigen, wie die Medienlandschaft sich diese Digitalisierung zu Nutze machen kann, um weiterhin vorn mit dabei zu sein.
Diese Wandlung des Mediennutzungsverhaltens in der Gesellschaft, stellt neue Anforderungen an die Medienmacher. Deren Aufgabengebiete und die Anforderungen an Redaktionen und ihre Redaktionssysteme werden sich in den kommenden Jahren stark verändern. Die Online-Arbeit wird an erster Stelle stehen und die tagesaktuellen Druckerzeugnisse in den Hintergrund drängen. Zusätzlich wird dieser Rückgang durch die zunehmende Nutzung der Rezipienten von Smartphones und Tablet-PCs begünstigt. Nutzer fordern zunehmend schnelle und kompakte Nachrichten und Informationen auf diesen Endgeräten, da sich das Nutzungs- und Leseverhalten hierbei deutlich vom Lesen in der Zeitung oder Zuhause am Bildschirm unterscheidet (vgl. Nielsen, Jakob, 2001, S. 101 f.). Trotz diesen Erkenntnissen fällt es vielen Verlags- und Rundfunkhäusern schwer, von ihrer Alltagsroutine abzulassen und sich mit den Innovationen vertraut zu machen (vgl. Kramp, Leif und Weichert, Stephan, 2012, S. 12), was die folgende Grafik nochmals veranschaulicht. Sie gibt einen Überblick zur Entwicklung der Online-Auftritte beziehungsweise Online- Angebote von deutschen Tageszeitungen vom Jahr 1995 bis 2012. Es kristallisiert sich deutlich heraus, dass ab dem Jahr 2000 ein Anstieg der Angebote zu verzeichnen ist. Dieser steht jedoch seit dem Jahr 2003 beinahe still und es tut sich kaum etwas auf diesem Sektor der deutschen Zeitungsindustrie.
Abbildung 1: Entwicklung der Online-Angebote der Zeitungen in Deutschland von 1995 bis 2012
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Quelle: Datenbank „Statista - das Statistik Portal“, Erhebung durch: Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. und Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft e.V., Juli 2012, Veröffentlichung Dezember 2012, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/4191/umfrage/anzahl-der-online-angebote- von-zeitungen-seit-1995/
Einige wenige Verlagshäuser, wie beispielsweise die Süddeutsche Zeitung, haben es geschafft, in den vergangenen Jahren ihre Auflagen stabil zu halten, da sie vermutlich rechtzeitig auf medienübergreifende Distributionswege gesetzt haben. Ein Großteil der Verleger, meist unter familiärer Führung, kämpft jedoch ums Überleben im Zeitungsgeschäft (vgl. Weichert, Stephan und Kramp, Leif, 2009, S. 6 und 9).
Um weiterhin profitabel publizistische Inhalte zu produzieren können und müssen alle Journalisten inzwischen Beschleunigung und Veränderung zu ihren Aufgabenfeldern zählen (vgl. Kramp, Leif und Weichert, Stephan, 2012, S. 22) und Flexibilität wird somit zu einer der wichtigsten Anforderungen dieser Berufssparte.
Aus diesen Gründen sind einige Programme, wie beispielsweise getDIGEST, summly oder Quill auf dem Markt, welche die journalistische Berichterstattung im Print- sowie Online-Journalismus vereinfachen und beschleunigen sollen und somit eine schnellere Textproduktion stattfinden kann. Doch nur wenige deutsche Verlage und Medienbetriebe wenden diese Programme bisher bei ihrer Arbeit an.
2 Forschungsfrage und Zielsetzung
Thesen:
1. Im Journalismus ist Online mittlerweile wichtiger als Print
2. Die Zukunft wird der Einsatz diverser Programme sein
3. Der Mensch wird in Zukunft teilweise durch die Maschine ersetzt
Die vorliegende Bachelor-Thesis soll die Frage beantworten, warum der Bereich Online für Zeitungen und Verlage in Zukunft wichtiger sein wird, als der Bereich Print. Einleitend soll deshalb der traditionelle Journalismus in seiner Funktion anhand des Medienwandels bis hin zum Online-Journalismus erörtert und beschrieben werden, sowie eine Begriffserklärung zum besseren Verständnis der folgenden Kapitel stattfinden. Auch eine Beschreibung des Datenjournalismus wird zu finden sein. Ebenso soll die Frage geklärt werden, wie genau sich der Journalismus in Zukunft verändern wird, inwieweit hierzu möglicherweise Daten und Datenverarbeitungsprogramme zum Einsatz kommen werden und ob bereits heute schon eine Verwendung von Daten stattfindet. Hier wird ein vergleichender Blick auf die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien geworfen.
Durch den Einsatz diverser Applikationen und Programmen könnte dem Journalisten mehr Freiraum geschaffen werden. Standardmäßige Berichte und Artikel, wie beispielsweise über ein Fußballspiel oder politische Themen, könnten somit in Zukunft von der Maschine übernommen werden und der Redakteur hat mehr Zeit sich mit Reportagen oder Ähnlichem zu beschäftigen. Auch gilt es die Fragen zu beantworten, wie journalistische Texte aufgebaut sein müssen, ob eine Maschine grundsätzlich in der Lage sein kann zu schreiben wie ein Redakteur und ob die Möglichkeit gegeben ist, den Mensch teilweise durch einen maschinellen Ersatz auszutauschen. Hierzu wird eine Analyse der maschinell veränderten Texte von Nöten sein um herauszufinden, von welcher Qualität die, vom Programm bearbeiteten, Texte sind. Auch wird genauer auf einzelne Text- und Schreibtheorien eingegangen werden und wie jene sich im Vergleich Print und Online zu unterscheiden haben.
Es sollen ebenfalls weitere Möglichkeiten, Vorzüge und Mehrwerte durch den Gebrauch einer solchen Anwendung aufgezeigt werden. Durch den Programmeinsatz und die Möglichkeit in kurzer Zeit viele informationsreiche Texte ins Internet zu stellen, könnte beispielsweise eine höhere Stufe im Google-Ranking erreicht werden. Deshalb wird sich ein Kapitel mit dem suchmaschinenoptimierten Schreiben für den Online-Bereich beschäftigen.
3 Begriffserklärung
Zu Beginn dieser Bachelorarbeit sollen zunächst einige Begriffe geklärt werden die zum Verständnis der vorliegenden Arbeit und ihren Kapiteln beitragen soll.
Journalist
Journalist ist, wer hauptberuflich an der Verbreitung von Informationen, Meinungen und Unterhaltung über die Massenmedien beteiligt ist (vgl. Deutscher Journalistenverband).
Neue Medien
Dieser Begriff beschreibt alle elektronischen, interaktiven und digitalen Formen zur Verbreitung von Medieninhalten. Hierunter fallen die Möglichkeiten der Verbreitung via Bild, Sprache, Text, Video und Audio.
Online-Journalismus
Klassische journalistische Darstellungsformen werden dem Publikum mit Möglichkeiten der Interaktion und Kommunikation angeboten.
Datenjournalismus
engl. data driven journalism, ist eine Art des Online-Journalismus, der auf großen Datenmengen basiert. Gilt als Mantelbegriff im Journalismus und Informationsmanagement. Mit von Datenbanken können Infografiken und Datenvisualisierungen aber auch neue Geschichten entstehen (vgl. Datenjournalist.de von OpenDataCity).
Rezipient, Nutzer, Leser
Die drei Begriffe werden in dieser Arbeit als jeweilige Synonyme verwendet und stellen die Personen dar, die journalistische Informationsangebote konsumieren.
Web 2.0
Das Mitmach-Web. Zuvor war das Internet seinen Nutzern eher bekannt als Plattform die Informationen verschiedenster Art bereitstellt. Es konnten lediglich Inhalte gelesen, angesehen oder heruntergeladen werden. Das Web 2.0 lebt von der Mitgestaltung aller Nutzer und durch die Möglichkeit dieser, zu kommentieren, eigene Bilder oder Texte hochzuladen und sich somit zu partizipieren. Aus diesen Gründen wird dies als User-generated Content bezeichnet (vgl. Schulz-Bruhdoel, Norbert und Fürstenau, Katja, 2010, S. 155).
Hypertext
Hypertexte sind Textdateien, die es ermöglichen durch Schlüsselwörter zu anderen Texten verweisen zu können (vgl. IT Wissen Das große Online Lexikon für Informationstechnologie und Alkan, Saim Rolf, 2009, S. 6).
Digitalisierung
Bezeichnet im Allgemeinen den Vorgang der Erfassung, Aufbereitung und Speicherung von digitalen Datenmengen zur Verbreitung, Auswertung und Wiedergabe (vgl. Wikipedia. Die freie Enzyklopädie).
Crossmedia
engl. quer durch die Medienlandschaft, Verbindung und Zusammenarbeit der Medien Zeitung, Online, Fernsehen u. a.. Hier werden die verschiedenen Medientypen miteinander vernetzt und über die unterschiedlichen Informationskanäle an den Rezipient vermittelt (vgl. symweb Internetlexikon).
Community
Im Internet bezeichnet das Wort Community beziehungsweise Online- Community, eine Gemeinschaft von Menschen mit denselben Interessen. Sie kommunizieren und tauschen sich virtuell über Chats, Diskussionsforen, sozialen Netzwerken oder Newsgroups aus. Dieser Erfahrungsaustausch bietet den einzelnen Mitgliedern einen Nachrichten- und Informationsmehrwert (vgl. IT Wissen Das große Online-Lexikon für Informationstechnologie).
Teaser
engl. to tease = reizen, necken, reißerische Vorankündigung, im Online-Bereich bezeichnet ein Teaser den Vorspann auf einer Homepage, der den Leser neugierig auf einen Text machen soll und der durch das Klicken auf einen Link zu erreichen ist.
Link
engl. Verbindung, auch Hyperlink. Bezeichnet eine Verknüpfung zwischen Dokumenten (vgl. IT Wissen Das große Online Lexikon für Informationstechnologie).
Typografie
Bezeichnet die Darstellung eines Schriftbildes und die Gestaltung eines Textes insbesondere durch Schriftgrößen, Zeilenabstände, Satzformat und Textdesign (vgl. IT Wissen Das große Online Lexikon für Informationstechnologie).
Angemeldete Nutzer können über diesen Online-Dienst (www.twitter.com) Nachrichten und Informationen austauschen. Twitter, zu Deutsch Gezwitscher, ermöglicht es seinen Nutzern 140 Zeichen lange Kurznachrichten, genannt Tweets, zu veröffentlichen. Auf diese können wiederum andere Nutzer reagieren und sich äußern. Die Nachrichten erscheinen chronologisch in der Twitter-Gemeinschaft oder nur in einer geschlossenen Benutzergruppe (vgl. IT Wissen Das große Online-Lexikon für Informationstechnologie).
Kostenloses soziales Netzwerk, das seinen angemeldeten Nutzern ermöglicht, persönliche Botschaften, Fotos und Videos mit seinen Facebook-Freunden zu teilen. Zudem hat man als Nutzer die Möglichkeit persönliche Nachrichten zu verschicken oder die Chatfunktion zum Austausch zu nutzen. Es können Gruppen und Veranstaltungen erstellt und mit Community-Mitgliedern geteilt werden (vgl. Wikipedia. Die freie Enzyklopädie).
4 Die Aufgaben der Medien und Funktion des Journalismus
Publizisten und Journalisten stehen in der Verantwortung, nach bestem Wissen und Gewissen sowie frei von persönlichen Interessen, der Öffentlichkeit Bericht zu erstatten. Durch die Achtung der Wahrheit tragen sie so zur Glaubwürdigkeit der Medien sowie zur freien Meinungsbildung bei (vgl. Publizistische Grundsätze (Pressekodex)).
Zu den grundlegenden Funktionen der Massenmedien und somit auch des Journalismus, gehören Funktionen für die Gesellschaft. Hierunter fallen die politischen und sozialen Funktionen. Politischen Funktionen zuzuordnen sind die Kritik- und Kontrollfunktion im Sinne der „vierten Gewalt“, politische Bildung, Sozialisation und Integration sowie die Herstellung von Öffentlichkeit. Die sozialen Funktionen beinhalten Rekreation, soziale Orientierung und Sozialisation und stehen somit für die Leistungen die Medien innerhalb einer Gesellschaft leisten. Ebenfalls zur Funktionen der Medien gehört die Funktion für das politische System, worunter man das Unterrichtungs-, Mitteilungs-, Akzeptanz- und internationales Kommunikationsbedürfnis zählt.
Eine weitere Aufgabe der Medien ist die Funktion für den Einzelnen im Sinne des Bedürfnisses nach Information, persönlicher Identität, Integration und Unterhaltung. Zudem wird Medien auch eine Zirkulationsfunktion als Werbeträger zugeschrieben (vgl. Mast, Claudia, 2012, S. 27 ff.).
Der Kulturredakteur und Dozent Stefan Müller nennt Journalismus den gesellschaftlichen Bereich welcher die Ideen der Öffentlichkeit repräsentiert (vgl. netzwerk recherche, 2011, S. 69).
Der Journalist steht demnach vor der Aufgabe, die Leserschaft sachgerecht und anschaulich zu informieren. Er soll sie teilhaben lassen an aktuellen Ereignissen und Hintergründen sowie in gegebenem Fall Zusammenhänge aufdecken. Auch Orientierung schaffen und Unterhalten zählt zum Aufgabenbereich. Hierzu bedient er sich den verschiedenen Werkzeugen und Techniken der Berichterstattung. Zur Themenfindung beziehungsweise Themenvertiefung bedient er sich den Recherchetechniken. Anschließend erfolgt die Selektion und Auswahl der berichtenswerten Ergebnisse, die gefolgt von der richtigen Auswahl von Textsorten, dem Leser präsentiert wird (vgl. Fasel, Christoph, 2008, S. 9).
Fasel formuliert in seinem Buch Textsorten fünf Merksätze für den gelungenen Journalismus. Laut ihm ist Journalismus:
„1. ein Versuch, Wirklichkeit wiederzugeben: Fakten, keine Fiktion.
2. ein Ausschnitt aus der Welt: die Selektion des Aussagekräftigen.
3. dieübersetzung vom Kompliziertem: Der Leser soll mich verstehen.
4. die Wiedergabe von Wichtigem: Was ist interessant für den Leser?
5. bei der Aufklärung und Meinungsbildung dienlich: hilft bei der Orientierung.
6. ein Handwerk, das man erlernen kann: Er ist keine Kunst. “ (Fasel, Christoph, 2008, S. 10)
5 Der traditionelle Journalismus
Im Folgenden sollen die grundlegenden Aufgaben von Journalisten in Kürze beschrieben werden. Dies soll nicht bedeuten, dass diese heutzutage an Bedeutung verloren haben, jedoch hat sich, beispielsweise durch die Weiterentwicklung, was Datenverarbeitungsprogramme oder ähnliches angeht, der Aufgabenbereich eines Journalisten deutlich erweitert. Hierauf wird in Kapitel 6 näher eingegangen.
5.1 Recherchieren und Dokumentieren
Das französische Wort „Recherchieren“ bedeutet Untersuchung, Aufsuchung oder Nachforschung. Verschiedene Fakten aufspüren, zusammentragen und Stellungnahmen einholen, das kann viel Arbeit machen, aber es ist die Grundlage für eine sorgfältige Information und einen soliden Kommentar. Auch das Fahnden, ob etwas in einem Thema steckt, und wenn ja, was aus ihm zu machen möglich ist, benötigt Übung (vgl. Roche, Walter von la, 2012, S. 14 f.). Doch genau mit der Recherche beginnt die journalistische Arbeit im Normalfall und sie ist das A und O in diesem Beruf (vgl. Schulz-Bruhdoel, Norbert und Fürstenau, Katja, 2010, S. 40). Es muss entschieden werden, welche Informationen als bedeutungsvoll erscheinen (vgl. Holzinger, Thomas und Sturmer, Martin, 2010, S. 21) und ein Autor muss sich bei Weitem kundiger machen als im Endeffekt an Informationen im fertigen Text zu finden ist (vgl. Fasel, Christoph, 2008, S. 136).
Eine besondere Art der Recherche ist die Dokumentation. Dies bedeutet nicht neue Geschichten auszugraben, sondern das bisherige Wissen zu verwalten und das Benötigte herauszufiltern, um so einen neuen und originellen Ansatz zu finden (vgl. Roche, Walter von la, 2012, S. 15). Dies bedeutet in Büchern, dem Internet, Archiven und zum einem großen Teil am Telefon nachzuforschen und nachzulesen, um an die gewünschte Information zu kommen (vgl. Schulz- Bruhdoel, Norbert und Fürstenau, Katja, 2010, S. 40 f.). Dokumentation bedeutet in diesem Zusammenhang Darstellung des für ein Problem oder Ereignis einschlägigen Materials. Norbert Schulz-Bruhdoel und Katja Fürstenau nennen in ihrer PR- und Pressefibel auch eine grundsätzliche Rechercherei- henfolge. Demnach soll ein Journalist zuerst seinen eigenen Wissenstand zu einem Thema in Form der Vorrecherche prüfen, ehe er in der Basisrecherche auf Bücher, Internet oder andere Quellen zurückgreift. Anschließend sollte eine Befragung von Experten und Sachverständigen stattfinden. Dann können weitere Recherchen bei Ämtern oder Pressestellen zum Einsatz kommen. Auch eine Befragung von betroffenen Personen könne als Gegenrecherche vorgenommen werden. Letztlich solle die Konfrontation als Gegenüberstellung der Ergebnisse stattfinden. Mit dieser Vorgehensweise werde ein Journalist immer eine Stufe informierter und könne so seine eigenen Rückschlüsse ziehen (vgl. Schulz-Bruhdoel, Norbert und Fürstenau, Katja, 2010, S. 41).
5.2 Formulieren und Redigieren
Zur sinnvollen Strukturierung, Formulierung und der Aufbereitung des recherchierten Materials hat man sich üblicherweise an der Beantwortung der W-Fragen (wer, was, wann, wo, wie, warum) zu orientieren. Ebenso hat das Wichtigste oben zu stehen und das Unwichtigere sich später im Text aufzufinden (vgl. Holzinger, Thomas und Sturmer, Martin, 2010, S. 21). Redigieren bedeutet, das Textangebot von Agenturen, der Pressestellen, der eigenen Korrespondenten und Reporter oder der freien Mitarbeiter zu sichten, zu gewichten, zu prüfen, auf die richtige Länge zu bringen und gegebenenfalls zu verbessern (vgl. Roche, Walter von la, 2012, S. 16 f.), dazu Überschriften zu machen und oft auch Vorspänne und Zwischentitel einzufügen und das Ganze zu Einem. Mit anderen Worten bedeutet Redigieren aus dem eingegangenen Material eine leserliche, inhaltliche und formale Einheit zu gestalten. Das Redigieren unterteilt Roche in drei Bereiche ein, das Auswählen, Bearbeiten und Präsentieren. Jeder Journalist steht vor der Entscheidung die wichtigsten Informationen aus dem Recherchierten auszuwählen. Unter Bearbeiten versteht Roche, dass Redakteure einen Beitrag unter den Gesichtspunkten der Richtigkeit des Inhaltes und der Richtigkeit der Form prüfen und dementsprechend verbessern und korrigieren müssen. Was die Präsentation in Zeitungen angeht, sagt Roche, hat ein Journalist drei Gestaltungsmöglichkei- ten. Die erste ist die Seitenaufteilung beispielsweise durch die Spaltenanzahl und Überschriftengestaltung und Schriftarten. Als zweiten Punkt nennt Roche die Illustrationen verkörpert durch Fotos, Infografiken oder Karikaturen. Als letztes nennt Roche die Herstellung in Form von Format und Papierart. Im Internet lassen sich all diese, zur Präsentation bereitstehenden, Mittel kombinieren (vgl. Roche, Walter von la, 2012, S. 19 ff.).
Die gedruckte Zeitung verkörpert in unserer Gesellschaft eine gewisse Glaubwürdigkeit und gilt als Wegweiser durch den Irrgarten an Informationen. Zudem liefert sie, durch ihre beruhigende Ausstrahlung, eine gewisse Bindung der Leserschaft an ihre Region (vgl. Schneider, Wolf und Raue, Paul-Josef, 2012, S. 307). Jedoch hat die Zeitung in den vergangenen Jahren das Rennen um die Aktualität ihrer Nachrichten gegen Hörfunk und Internet verloren und
„ immer kürzere Entwicklungszyklen technischer Endgeräte, ge- ringere Halbwertszeiten von Medienprodukten, dynamischer Produktions- und Publikationsprozesse, die zunehmende Agg- regation organisatorischer Abläufe in den Redaktionen und nicht zuletzt die radikale Anpassung an die digitalen Gegeben- heiten …“
(Kramp, Leif und Weichert, Stephan, 2012, S. 21)
werden ein Umdenken in Verlagen veranlassen und sie zwingen, sich mit dem Online-Journalismus auseinanderzusetzen. Das Stichwort der Veränderung ist „Digitalisierung“. Neue Computertechnologien und Übermittlungswege für Informationen eröffnen neue Wege für die Massenkommunikation (vgl. Mast, Claudia, 2012, S. 31) und verändern so die Arbeit und Aufgabenbereiche eines Journalisten.
6 Zeitungskrise, Wandel des Medienverhaltens der Rezipienten und Wandel der journalistischen Arbeit
Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends begann auch die Krise für das Geschäft mit den Tageszeitungen. Die Werbeeinnahmen in Verlagshäusern gingen, aufgrund schlechter wirtschaftlicher Lage und das Abwandern der Werbung in das Internet, zurück. Viele Verlage begannen mit Rationalisierungen, Einsparungen oder Preiserhöhungen um diesem Verlust entgegenzuwirken. Aufgrund dieser Maßnahmen begann ebenso die Qualität der journalistischen Produkte als auch die Reichweite der Publikationen zu leiden. Die Finanz- und Wirtschaftkrise im Jahr 2008 erwirkte bei Verlagen weitere Einsparungen (vgl. Arnold, Klaus, 2009, S. 467 f.).
Der Wandel der journalistischen Arbeit schlägt sich in den folgenden Tätigkeitbereichen nieder. Da sich, wie bereits erwähnt, der Begriff des Journalisten mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten geändert hat, wird von künftigen Journalisten erwartet, dass diese nicht nur Artikel und Beitrage für den Online-Bereich verfassen, sondern ebenso in der Lage sind, diese akustisch und visuell aufbereiten und präsentieren zu können (vgl. Hooffacker, Gabriele, 2010, S. 11). Gabriele Hooffacker beschreibt in ihrem Buch über den Online-Journalismus, dass die Aufgaben eines Online-Journalisten in drei Themenblöcke unterteilt werden könnten. Hier gebe es zum einen die medienspezifischen Tätigkeiten, wie das Recherchieren von Inhalten, Schreiben, Redigieren und die Veröffentlichung des Beitrages (vgl. Hooffacker, Gabriele, 2010, S. 13). Zum anderen die Kommunikation mit Kollegen und der Kundschaft, sowie das redaktionelle Management.
Früher beschränkte sich die Recherche des Journalisten auf das Internet, Archive, Agentur- und Pressemeldungen sowie anderen Quellen. Bei der Recherchearbeit im Online-Journalismus gilt der Kontakt zu den Menschen und der Leserschaft als ein wichtiges Hilfsmittel um neue Erkenntnisse und Informationen zu erhalten. Ebenso wichtig ist mittlerweile die Entscheidung über die mediengerechte Art der Präsentation eines Inhaltes geworden. Es muss entschieden werden, ob beispielsweise ein Interview als Text, Video- oder Audiobeitrag veröffentlicht werden soll. Möchte ein Journalist seinen Schwerpunkt auf die Userinteraktion und -kommunikation legen, ist Gabriele Hooffacker der Meinung, würde er sich für eine Mischung aus Text, Audio- und Videoelementen entscheiden. Nicht zu unterschätzen und mittlerweile ebenfalls Voraussetzung in diesem Berufszweig, ist der Umgang mit Bildbearbeitungsprogrammen, Audio- und Videoschnittprogrammen (vgl. Hooffacker, Gabriele, 2010, S. 13 bis 17). Auch im Bereich der Suchmaschinenoptimierung sollte ein Online-Redakteur auf dem Laufenden sein (hierauf wird in Kapitel 15 näher eingegangen).
Den Mittelpunkt beim Wandel der Mediennutzung und dem geänderten Verhalten der Rezipienten stellt zweifelsohne das Internet dar. Die rasante Entwicklung in den Bereichen der Medientechniken und veränderten Produktionsformen tragen ebenfalls zu dieser Entwicklung bei. Seit den neunziger Jahren wird der Siegeszug des Internets mit seinen interaktiven Medien beschworen und hat noch lange nicht seinen Höhepunkt erreicht (vgl. Quandt, Thorsten und Schweiger, Wolfgang, 2008, S. 11).
Drei Trends in der Medienrevolution zeichnen sich laut Markus Reiter, Medienberater und Kommunikationstrainer, ab. Als ersten Punkt erwähnt Reiter, dass das Papier in Form von Zeitungen und Zeitschriften verschwinden wird. Dieser Distributionsweg sei schlichtweg zu teuer, umständlich, schlecht für die Umwelt und das jüngere Publikum bevorzuge das Internet zur Informationsbeschaffung. Aufgrund der sinkenden Vertriebserlöse durch Anzeigenkunden, Abonnements und Verkaufspreisen sparen die Verlage an der Qualität der Inhalte und den Journalisten. Den zweiten Trend sieht Reiter in der Kluft die entstehend wird, wenn es darum geht für Qualitätsjournalismus zu bezahlen. Nur wer es sich leisten kann und will, wird laut Reiter in Zukunft informiert sein. Zum Schluss nennt Reiter die Schwierigkeit in Internet filtern zu können, welche Informationen qualitativ hochwertig sind und welche nicht. Durch diese Schwierigkeit der Unterscheidung von Qualität durch den Leser wird es sogenannten schwarzen Schafen ein Leichtes sein, falsche Informationen zu publizieren. Doch genau dort sieht der qualitative Online- Journalismus seine Zukunft. Nämlich in der Beschaffung der Information, der anschließenden Überprüfung auf Richtigkeit dieser Neuigkeiten und letztendlich der Orientierungshilfe bei der Flut an Informationen (vgl. netzwerk recherche, 2011, S. 66 ff.).
Auch X, Chefredakteur der Y Zeitung, bestätigt, dass aufgrund des veränderten Nutzerverhaltens die neuen Medien in den vergangenen Jahren für seine Redaktion und die Arbeit als Journalist deutlich an Bedeutung gewonnen haben und diese Bedeutung weiterhin steigen wird. Zudem bestätigt auch er, dass die Anzahl der gedruckten Auflage in den letzen Jahren gefallen ist (vgl. Anhang 2 Fragenkatalog).
7 Der Online-Journalismus
Bis vor ein paar Jahrzehnten war es ein normales Bild am Morgen: Menschen sitzen in Bus, Bahn oder anderen Transportmitteln auf dem Weg zur Arbeit mit einer Zeitung in der Hand. Doch mehr und mehr wird dieses eher zu einer Seltenheit. Das große unhandliche Blatt Papier ist nur noch ein seltener Vertreter seiner Gattung und durch Handys und Tablet PCs ausgetauscht worden. Dies veranschaulicht auch folgende Statistik, welche die „Einschätzung von Journalisten zur Entwicklung des Journalismus bis 2020“ verbildlicht.
Abbildung 2: Wie wird sich der klassische Journalismus bis 2020 entwickeln?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Quelle: Datenbank „Statista - das Statistik Portal“, Erhebung durch: news aktuell, Faktenkontor, Name der Erhebung: Medien-Trendmonitor - Journalismus in einem neuen Informationszeitalter, Juni 2010, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/163090/umfrage/einschaetzung-der-entwicklung-des- journalismus-bis-2020/
Aus dieser Grafik lässt sich ablesen, dass 67,2 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass bis zum Jahre 2020 zahlreiche heutige Tageszeitungen nicht mehr auf dem Markt vertreten sein werden und die Mehrzahl davon überzeugt ist, das der Printbereich an Bedeutung verlieren wird. Schon allein die regelrechte Ablehnung des jüngeren Publikums von den traditionellen Medien Zeitung und Fernsehen habe große Ausmaße erreicht und das Internet habe einen Paradigmenwechsel in Gang gesetzt (vgl. Kramp, Leif und Weichert, Stephan, 2009, S. 24 f.). Aufgrund dieser Ausmaße ist es für Verlage nicht länger tragbar, online nicht vertreten zu sein. Das Internet hat neue Maßstäbe für die Verbreitung der Informationen gesetzt, denen es gilt sich zu stellen und hieraus zu profitieren. Zudem sei es wichtig als Unternehmen der Nachfrage stets einen Schritt voraus zu sein (vgl. Schulz-Bruhdoel, Norbert und Fürstenau, Katja, 2010, S. 239).
Abbildung 3: Entwicklung der verkauften Auflage der Tageszeitungen in Deutschland von 1991 bis 2013
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Quelle: Datenbank „Statista - das Statistik Portal“, Erhebung durch: IVW, BDZV, Schütz, Stand: 1. August 2013, Veröffentlichung: Oktober 2013, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/72084/umfrage/verkaufte-auflage-von-tageszeitungen-in- deutschland/
Diese Statistik zeigt Abwendung von der gedruckten Tageszeitung auf. Hier wird die Entwicklung der Anzahl an täglich verkauften Zeitungen in der Bundesrepublik Deutschland von 1991 bis 2013 dargestellt. Im Jahr 2005 wurden beispielsweise jeden Tag durchschnittlich mehr als 21 Millionen Tages-, Sonntags- und Wochenzeitungen verkauft, während es 2011 nur noch rund 18 Millionen Exemplare waren.
Dieser Trend wird sich unaufhaltsam fortsetzen, was die folgende Grafik nochmals verdeutlichen soll. Sie veranschaulicht den Absatzmarkt der deutschen Tageszeitungen seit dem Jahr 2003 und prognostiziert eine Vorhersage bis zum Jahr 2017.
Abbildung 4: Anzahl der täglich verkauften Tageszeitungen in Deutschland von 2003 bis 2017
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Quelle: Datenbank „Statista - das Statistik Portal“, Erhebung durch: BDZV, IVW, PwC, Informa Telecoms & Media, Name der Erhebung: German Entertainment and Media Outlook: 2013-2017, Erhebungszeitraum: 2003 bis 2012, veröffentlicht durch: PricewaterhouseCoopers (PwC), Oktober 2013 http://de.statista.com/statistik/daten/studie/4704/umfrage/absatzzahlen-von-tageszeitungen-seit-2003/
Im Jahr 2003 wurden rund 22,6 Millionen Tageszeitungen pro Tag verkauft. Im Jahr 2013 wird die täglich verkaufte Auflage in Deutschland laut PwC-Prognose bei 17,68 Millionen Exemplaren liegen und bis 2017 nochmals auf die Anzahl von geschätzten 15,85 Millionen fallen.
Innovation im Journalismus bedeutet, laut Christoph Neuberger, der geänderten Rolle in neuen Medienumgebungen gerecht zu werden, sich von der einseitigen Form des Frontaljournalismus zu verabschieden und aktiv in Dialog mit dem Nutzer zu treten (vgl. Neuberger, Christoph, in: Hohlfeld, Ralf et al., 2002, S. 25 bis 68).
Warum viele, gerade Lokalredaktionen, bis heute vor diesen Innovationen zurückschrecken, bleibt unklar. Marie Schnell vermutet in ihrer Dissertation über Innovationen im Tageszeitungssektor, dass die jahrelange Strukturstabilität und Sättigung des Pressemarktes sowie der mäßige Wettbewerb zwischen Verlagshäusern dazu geführt habe, dass der gestiegene Innovationsdruck durch die Digitalisierung viele Zeitungsverlage überrascht habe. Jedoch sollte dies nicht als grundsätzliche Innovationsresistenz verstanden werden. Die Medienhäuser setzten lange Zeit auf Investition in neue Produktionstechniken, wie beispielsweise den Kauf leistungsfähigerer Druckmaschinen oder optimierter Redaktionssysteme. Hierbei blieb die Investition in neue Vertriebswege und Anpassung an die Veränderung der Bedürfnisse von Rezipienten auf der Strecke (vgl. Kramp, Leif und Weichert, Stephan, 2009, S. 46).
Durch die vielen technologischen Veränderungen, Entwicklungen und Innovationen aus dem Haus von Facebook, Apple, Microsoft, Twitter und Google wurde die technologische Entwicklung rasant vorangetrieben und diese sind demnach mit verantwortlich für Neuerungen im Mediensektor des 21. Jahrhunderts. Dies hat Konsequenzen für den Journalismus mit sich gezogen (vgl. Kramp, Leif und Weichert, Stephan, 2012, S. 42).
Auch ein weiterer Wandel wird auf die Medienhäuser zukommen. Wandten sie sich bisher jahrelang nur der reinen Berichterstattung über ihre Printmedien zu, wird sich dies in naher Zukunft ändern. Die multimediale Echtzeitberichterstat- tung und die crossmediale Berichterstattung werden zum täglichen Brot eines jeden Journalisten (vgl. Kramp, Leif und Weichert, Stephan, 2009, S. 46 f.). Dies erfordert von Journalisten weiterhin eine hohe Lernbereitschaft.
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- Quote paper
- Stephanie Keber (Author), 2013, Wie neue Medien den Journalismus verändern und Programme bzw. Applikationen den Journalisten teilweise ersetzen können, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271391
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