Die erste Jahrtausendwende bildet den zeitlichen Rahmen der Arbeit und Heinrich II. wird zwar stets den Mittelpunkt dessen bilden, jedoch soll vielmehr sein Funktionszusammenhang, die Voraussetzungen seines Herrschaftsamts und die Bildung des Bistums Bamberg im Fokus stehen.
Als Heinrich IV., Herzog von Bayern, am 7. Juni 1002 zum König Heinrich II. gesalbt wurde, entwickelte sich eine neue und intensivere Zusammenarbeit zwischen König und Bischöfen. Als die Königspfalz 1007 zur Bischofsstadt ernannt wurde und er das zurückgestellte Bistum Merseburg wieder aufleben ließ, bildete er ein „religiöses Zentrum seines Königtums“, welche seine Macht erheblich erweiterte.
Als Quelle wird im Wesentlichen der zeitgenössische Chronist Thietmar von Merseburg verwendet, da dieser die möglichen Gründe und Motive der Bistumsgründung beleuchtet, sodass zumindest ein zunächst subjektives Bild von Heinrich II. entsteht. Dies soll mit Hilfe des Protokolls der Frankfurter Synode vom 1. November 1007 abgeglichen werden, sodass eine Wirklichkeitsnähe angestrebt werden kann. Neben diesen Quellen wird Sekundärliteratur von Stefan Weinfurter, Josef Urban, Johann Looshorn, Klaus Gurth und Anselm Schott verwendet, welche sich ungefähr im Bereich von 1999-2006 ansiedeln und somit auch neuere Erkenntnisse mit einbeziehen kann. Auf Grund dieser umfangreichen Forschungen wird es gut möglich sein, ein Herrschaftsbild von Heinrich II. und seiner tragenden Rolle für die Kirche herauszuarbeiten.
Beginnen soll die Arbeit mit Hintergründen bezüglich der Burg und den Lebensdaten Heinrichs II., da diese elementare Umstände sind, welche anschließend zur Königswahl und zur Bistumsgründung führten. Als sekundäre Quellen sind Johann Looshorn und Klaus Guth hervorzuheben, da diese sich insbesondere mit dem Leben und der Persönlichkeit Heinrichs auseinandersetzten.
Im Darauffolgenden werden die Königswahl und die Bistumsgründung näher beleuchtet, wo sich insbesondere Thietmar von Merseburg und die Synode von Frankfurt als Quellen anbieten.
1. Einleitung
Mit Heinrich II. ging die Ära des Geschlechts der Ottonen zu Ende, als dieser am 13. Juli 1124 in Grone verstarb.[1] Die erste Jahrtausendwende bildet den zeitlichen Rahmen der Arbeit und Heinrich II. wird zwar stets den Mittelpunkt dessen bilden, jedoch soll vielmehr sein Funktionszusammenhang, die Voraussetzungen seines Herrschaftsamts und die Bildung des Bistums Bamberg im Fokus stehen.
Als Heinrich IV., Herzog von Bayern, am 7. Juni 1002 zum König Heinrich II. gesalbt wurde, entwickelte sich eine neue und intensivere Zusammenarbeit zwischen König und Bischöfen.[2] Als die Königspfalz 1007 zur Bischofsstadt ernannt wurde und er das zurückgestellte Bistum Merseburg wieder aufleben ließ, bildete er ein „religiöses Zentrum seines Königtums“[3], welche seine Macht erheblich erweiterte.[4]
Als Quelle wird im Wesentlichen der zeitgenössische Chronist Thietmar von Merseburg verwendet, da dieser die möglichen Gründe und Motive der Bistumsgründung beleuchtet, sodass zumindest ein zunächst subjektives Bild von Heinrich II. entsteht.[5] Dies soll mit Hilfe des Protokolls der Frankfurter Synode vom 1. November 1007 abgeglichen werden, sodass eine Wirklichkeitsnähe angestrebt werden kann.[6] [7] Neben diesen Quellen wird Sekundärliteratur von Stefan Weinfurter, Josef Urban, Johann Looshorn, Klaus Gurth und Anselm Schott verwendet, welche sich ungefähr im Bereich von 1999-2006 ansiedeln und somit auch neuere Erkenntnisse mit einbeziehen kann. Auf Grund dieser umfangreichen Forschungen wird es gut möglich sein, ein Herrschaftsbild von Heinrich II. und seiner tragenden Rolle für die Kirche herauszuarbeiten.
Beginnen soll die Arbeit mit Hintergründen bezüglich der Burg und den Lebensdaten Heinrichs II., da diese elementare Umstände sind, welche anschließend zur Königswahl und zur Bistumsgründung führten. Als sekundäre Quellen sind Johann Looshorn und Klaus Guth hervorzuheben, da diese sich insbesondere mit dem Leben und der Persönlichkeit Heinrichs auseinandersetzten.
Im Darauffolgenden werden die Königswahl und die Bistumsgründung näher beleuchtet, wo sich insbesondere Thietmar von Merseburg und die Synode von Frankfurt als Quellen anbieten.
2. Hintergründe
2.1 Die Babenburg
Mit der Bestimmung des Ortsnamens beschäftigte sich unter anderem Johann Looshorn. In Urkunden und Chroniken verweisen diese auf eine mögliche Herkunft in der damaligen gesprochenen Sprache, da die Lautsprache der Schriftsprache sehr ähnelte. So wurde Bamberg Babenberc oder Bavenberg in diversen kleineren Abweichungen genannt. Eine weitere Möglichkeit der Namensgebung deutet auf den ostfränkischen Erbauer der Burg auf der Bergspitze, der Pabo oder Poppo geheißen haben soll. Für wahrscheinlicher vertritt Looshorn jedoch die Ansicht, dass es sich aber auch um die Schwiegertochter Pabos, nämlich die Tochter des sächsischen Herzogs Otto, Baba, handeln könnte.[8] Der Nachfahre Poppos, Herzog Heinrich, hat das „castrum“[9] Babenberg auf dem Domberg erbaut. Jedoch wurde in der 100 Jahre älteren Burg das Amt der Karolinger ausgeübt. Von hier aus wurde der Handel von Sachsen nach Ungarn, von Barbowich über Schesla, Magdeburg, Erfurt, Hallstadt und weitere Städten kontrolliert.[10] Die Karolinger hatten Sorge, dass die Babenberger – oder auch Popponen genannt – ihnen ihren Besitz und ihre Machtposition streitig machen könnten, was tatsächlich nicht unbegründet schien.
Poppo bat, laut der Chronik des Abtes Regino von Brüm im Jahr 892, den Bischof der Würzburger Kirche, Arnt, um seine Hilfe. Dieser zog in den Krieg gegen die Slaven und verlor sowohl den Krieg als auch sein Leben. Der Bruder von Boppo II., Herzog Heinrich, verwaltete nun mit seinen drei Söhnen Adalbert, Adelhard und Heinrich das Land, wobei es bald zu Streitigkeiten und der bekannten Babenberger Fehde kam.[11] Die Babenberger Fehde begann 902 und die drei Brüder zogen zu Felde gegen die westgermanischen Franken. Dieser blutige Regionalkrieg um die Vorherrschaft in Franken kostete Adalhard und Heinrich das Leben und nur Adalbert schlug in Hessen das konradinische Gefolge in die Flucht. Adalbert kehrte daraufhin am 27. Februar mit reicher Beute nach Bamberg zurück.
Er wurde allerdings in Folge seiner Taten in der Burg Theres belagert, in Gefangenschaft genommen und trotz beziehungsweise wegen seines Versuchs, seine Kapitulation nur vorzutäuschen, durch den Befehl des 13-jährigen Königs Ludwig, am 9. September 906 enthauptet.[12] Ab 906 war Babenburg eine Königsburg. Erst 964 wurde diese wieder erwähnt, da unter Otto I. prominente Gefangene dort untergebracht waren. Hier sollen der Aufenthaltsort und die letzte Ruhestätte seines italienischen Widersachers Berengar II. von Italien und dessen Gemahlin sein.[13] Als letzte Information, vor der Ära Heinrichs II., ist nur bekannt, dass Otto II. 971 dem bayerischen Herzog Heinrich II., auch „der Zänker“ genannt, die Burg und den Ort Stegaurach, urkundlich belegt, überließ.[14] Grund dieser Schenkung wird der Umstand gewesen sein, dass Heinrich I. Gründer der ottonischen Dynastie war und zwei Söhne hatte, Otto I. und Heinrich. Da Heinrich laut der Erbfolge keinerlei Ansprüche besaß und sich sehr lange dagegen wehrte übertrug ihm Otto I. 948 das Herzogtum Bayern, welches nun die Herzogdynastie begründete.[15] Sein Sohn, Heinrich II., wird in der Folge die angekündigte zentrale Person dieser Arbeit sein, da durch seine Entschlossenheit und seinen Lebensweg das Bistum Bamberg 1007 gegründet wurde. Daher wird im Folgenden kurz auf seine persönliche Lebensvita Bezug genommen, um dann auf die Ergreifung der Königsherrschaft, sowie die Bistumsgründung eingehen zu können.
2.2 Heinrich II.
Laut dem Chronisten Thietmar von Merseburg war es Heinrich II. ein „Herzenswunsch“[16], ein „berechtigte[r] Wunsch“[17], diese Stadt sein eigen zu nennen, denn „von klein auf [hatte er] seine Stadt Bamberg in Ostfranken besonders geliebt, mehr als andere begünstigt und sie bei seiner Vermählung seiner Gemahlin als Morgengabe verliehen.“[18]. Dies lässt vermuten, dass sein Vater Heinrich der Zänker mehrere Male dorthin reiste, um seinen Machtanspruch zu manifestieren.
Wann Heinrich II. tatsächlich geboren wurde, ist umstritten. Laut Stefan Weinfurter gibt es mehrere Thesen: Thietmar von Merseburg schreibt in seinen Chroniken, dass Heinrich am 6. Mai 1012 sein 35. Lebensjahr begann und er somit am 6. Mai 978 geboren sein müsste. Dieses Datum wird zwar mehrfach aufgegriffen, jedoch nennt Bamberg selbst, in einem Grabspruch, das Geburtsjahr 973.
[...]
[1] Weinfurter, Stefan: Heinrich II. – Herrscher am Ende der Zeiten, Regensburg 1999, S. 268.
[2] Ebd., S. 35.
[3] Weinfurter, Stefan: Kaiser Heinrich II. – Bayerische Traditionen und europäischer Glanz, in: Josef Kirmeier, Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter, Evamaria Brockhoff (Hrsg.), Kaiser Heinrich II., 1002-1024, Stuttgart 2002, S. 30.
[4] Ebd., S. 22.
[5] Thietmar von Merseburg: Chronik, Neu übertr. und erl. von Werner Trillmich, 8., erw. Aufl., Darmstadt 2002.
[6] Henker, Michael: 1007 – Heinrich II. und die Gründung des Bistums Bamberg, in: 1000 Jahre Holzheim, hg. v. Arloth, Manfred, Holzheim 2007, S. 23-31.
[7] Weber, Andres Otto: Bamberg im 11. Jahrhundert, München 2012, S. 46.
[8] Looshorn, Johann: Geschichte des Bisthums Bamberg, München 1886, S. 28.
[9] Ebd., S. 29.
[10] Ebd., S. 29.
[11] Ebd., S. 29f.
[12] Ebd., S. 30f.
[13] Weinfurter: Heinrich II., S. 187.
[14] Looshorn: S. 32f.
[15] Weinfurter: Heinrich II., S. 18.
[16] Thietmar: VI, 30.
[17] Thietmar: VI, 31.
[18] Thietmar: VI, 30.
- Citation du texte
- Rebekka Werkmeister (Auteur), 2013, Die Gründung des Bistums Bamberg 1007 durch die Ergreifung der Königsherrschaft von Heinrich II., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270966
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