Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, aufzuzeigen, dass Jane Eyre als Spiegelbild bürgerlicher und romantischer Subjektkultur im Sinne Reckwitz’ gesehen werden kann und die Protagonistin Jane letztlich einen individuellen Weg zwischen beiden Kulturen beschreitet. Nach sorgfältiger Erarbeitung grundlegender Merkmale der bürgerlichen und der romantischen Subjektkultur nach Reckwitz (Kapitel 2), bei der das Augenmerk vor allem auf die Intimsphäre gerichtet wird, werden wichtige Entwicklungsstationen Janes als individuelles Subjekt umrissen. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit zwei Repräsentantinnen unterschiedlicher Ausrichtung innerhalb der bürgerlichen Subjektkultur. Als Schwerpunkt gilt die Liebesinteraktion zwischen Jane und Edward Rochester, die sich letztlich als individualisierte Hybridisierung bürgerlicher und romantischer Liebeskonzeption verstehen lässt (Kapitel 3).
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Andreas Reckwitz und die Theorie der Subjektkulturen der Moderne
2.1. Das moralisch-souveräne Allgemeinsubjekt
2.1.1 Praktiken bürgerlicher Selbstregierung
2.1.2 Die bürgerliche Intimsphäre
2.2 Das expressive Individualsubjekt
2.2.1 Die romantische Intimsphäre
2.3 Das kulturelle Andere: Das artifizielle, exzessive und parasitäre Adelssubjekt
3. Jane Eyre als individuelles Subjekt im Spannungsfeld zwischen bürgerlicher und romantischer Subjektkultur
3.1 Janes romantische Dispositionsstruktur und die Konfrontation mit der bürgerlichen Umwelt
3.2 Janes Weg zur souveränen Selbstregierung durch die Auseinandersetzung mit zwei Rollenmodellen
3.2.1 Helen Burns: das disziplinhungrige, masochistische „Demutssubjekt“ auf der Suche nach Erfüllung im Jenseits
3.2.2 Ms. Temple: das bürgerliche „Idealsubjekt“, das sich durch eine systematische Kontrolle von Körper und Geist auszeichnet.
3.2.3 Janes Anpassung an bürgerliche, disziplinorientierte Verhaltensweisen zum Wohlgefallen Anderer
3.3 Janes Beziehung zu dem Adligen Edward Rochester unter bürgerlichen und romantischen Aspekten
3.3.1 Zur Dispositionsstruktur von Edward Rochester
3.3.2 Das „beruhigend-interessant Ähnliche“: der bürgerliche Code der Freundschaft zwischen Jane und Rochester
3.3.3 Das „faszinierend Andere“: der romantische Liebescode zwischen Jane und Rochester
3.3.4 Die Gefahren für die bürgerlich-romantische Liebesinteraktion zwischen Jane und Rochester unter den Bedingungen von Thornfield Hall
3.3.5 Janes Rückkehr und die Hybridisierung beider Liebeskonzeptionen unter radikal veränderten Bedingungen in Ferndean
4. Schlussbetrachtung
5. Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Master of Arts Nadine Aldag (Autor), 2012, Charlotte Brontës Jane Eyre als individuelles Subjekt im Spannungsfeld zwischen bürgerlicher und romantischer Subjektkultur, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270157
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