Die Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff handelt von einem jungen Mann, der nur als „Taugenichts“ bekannt ist und aus dem bürgerlichen Alltagsleben aussteigt, in die Welt hinauszieht, um sein Glück zu versuchen.
Die vorliegende Arbeit analysiert das dritte Kapitel, nimmt eine Einordnung in die Epoche der Romantik vor und vergleicht die Novelle mit dem Märchen "Hans im Glück"
Analyse des dritten Kapitels in „Aus dem Leben des Taugenichts“ von Eichendorff
Die Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff handelt von einem jungen Mann, der nur als „Taugenichts“ bekannt ist und aus dem bürgerlichen Alltagsleben aussteigt, in die Welt hinauszieht, um sein Glück zu versuchen.
Der gegebene Textauszug des dritten Kapitels (S.23 Z.17 bis S.26 Z.23 - Reclamausgabe) der Novelle lässt sich grob in fünf Abschnitte unterteilen. In einem ersten erfährt der Taugenichts erste Zweifel auf seiner überstürzten Reise nach Italien, da er den Weg nicht kennt und auch kein Auskunft von dem Bauern, den er fragt, bekommt. Die Frage nach der Umkehr löst sich jedoch auf, als der Protagonist daran denkt, wie gut ihm Italien von dem Portier des Schlosses beschrieben worden ist. Die Stimmung wechselt im zweiten einzuteilenden Abschnitt, in dem er mit neuem Mut und Fröhlichkeit seine Wanderung fortsetzt. Im darauffolgenden Schritt der Erzählung träumt der Taugenichts von seiner Liebsten auf dem Schloss. Nach dem Erwachen wird er von dem Bauer, den er nach dem Weg gefragt hat, als Faulenzer beschimpft, worauf der Protagonist flüchtet. Er vergisst seinen Ärger über die Zurechtweisung des Bauern jedoch schnell und setzt seine Wanderung fort.
Um die dargestellte Textstelle in den Gesamtzusammenhang der Novelle einzuordnen, ist zunächst zu sagen, dass der Aufbau der Erzählung als kreisförmig zu beschreiben ist. Das heißt, dass der Taugenichts am Novellenschluss wieder zum Ort der ersten zwei Kapitel, dem Schloss, zurückkehrt. Außerdem findet nach jedem zweiten Kapitel ein neuer Aufbruch durch die Hauptperson statt. Um dies auf den einzuordnenden Textausschnitt zu beziehen, ist festzustellen, dass dieser den Beginn des dritten Kapitels darstellt und somit den zweiten Aufbruch des Taugenichts beschreibt. Im ersten Kapitel verlässt dieser seine Heimat wegen des Unmuts seines Vaters und der Sehnsucht nach der Ferne. Er lässt sich vom Zufall leiten und kommt auf ein Schloss, wo er als Gärtnerjunge angestellt wird. Im darauffolgenden Kapitel wird er zum Zolleinnehmer befördert und verliebt sich in die vermeintliche Tochter der Gräfin. Deren Unerreichbarkeit und einige Missverständnisse lassen ihn am Ende des zweiten Kapitels wieder in die Ferne aufbrechen. Das zum Teil gegebene Kapitel beschreibt seine Reise nach Italien, auf der er zwei Gleichgesinnte Maler trifft. Im vierten Kapitel wird er von den Malern verlassen, die ihm Geld und Postkutsche zur Weiterreise hinterlassen. Durch dem Taugenichts unerklärliche Zufälle gelangt er im fünften Kapitel auf ein Schloss, auf dem er einige Zeit verbringt. Im Kontext der Novelle, deren Leitfaden, die fortgesetzte Wanderung des Taugenichts bildet, bricht er also im gegebenen Auszug zum zweiten Mal in die Ferne auf.
Die vorliegende Novelle charakterisiert sich vor allem durch eine Vielfalt an ausführlichen und anschaulichen Beschreibungen der Landschaft. Auch die Personen, die allerdings hinter den Naturbeschreibungen zurückstehen, werden ausführlich durch ihre äußerlichen Merkmale charakterisiert. Im Folgenden ist es das Ziel die Natur- und Personenbeschreibung zu Beginn des dritten Kapitels herauszuarbeiten. Man erkennt zunächst, betreffs der Beschreibung der Landschaft, dass die Beschreibung der Tageszeiten ein wesentlicher Bestandteil dieser ist: „In der stillen Morgenstunde“ (S.27, Z.7f.), „wo die Morgensonne […] hindurchschimmerte“ (S.28, Z.12).
Auch beim Lesen der gesamten Novelle fällt dies auf. Im Allgemeinen ist festzustellen, dass der Tageszeitrhythmus in Verbindung mit der Naturbeschreibung die Stimmung des Protagonisten bestimmt und somit als Stimmungsträger bezeichnet werden kann.
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- Arbeit zitieren
- Madleen Wendt (Autor:in), 2010, "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Joseph von Eichendorff. Eine Analyse des dritten Kapitels und Einordnung in die Romantik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269880
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