Wie löse ich subjektives Lernen aus, ohne die SuS zur Reproduktion bestimmter Fremdmodellierungen anzuleiten? Eine Antwort auf diese Frage könnte das Lerncoaching, begleitendes Lernen, darstellen. Lerncoaching, ein Begriff der in den 1990er Jahren erstmals verwendet wurde, ist inzwischen durchaus verbreitet im Bereich der Pädagogik. Wegen neuer methodischer Ansätze in der aktuellen Schulentwicklung (Bsp. Konstruktivismus), gewinnt auch die Bedeutung des Lerncoaching immer mehr an Gewichtung. Aufgrund dieser Tatsache möchte ich mich mit dem Thema näher auseinandersetzen und klären, was genau unter Lerncoaching zu verstehen ist. Anschließend möchte ich mich mit einem Lerncoaching Modell auseinandersetzen, welches als Orientierungshilfe dienen sollen. Deshalb habe ich mich für das Thema „Eine Variante des Lerncoaching“ entschieden. Der Forschungsstand zu diesem Thema ist durchaus begrenzt. Zwar findet man einiges an Literatur zum Thema Lerncoaching, doch ist die Literaturlage, was explizite Lerncoaching Modelle betrifft, eher rar. Trotz alledem habe ich versucht mir ein breites Spektrum an Literatur heranzuziehen, um den Begriff des Lerncoaching zu verstehen. In meiner Ausarbeitung habe ich ausschließlich mit Monographien gearbeitet. Nach meiner Einleitung werde ich auf den Lerncoaching Begriff eingehen, sowie Aufgaben, Ziele und Interventionsebenen benennen. Darauf folgend werde ich, anschließend an die Vorstellung einer Lerncoaching Variante, zu meinem Fazit kommen.
1.Einleitung
„Nimmt man den konstruktivistischen Gedanken ernst, dass subjektiv empfundene kognitive Störungen geeignet sein können, subjektive Problembearbeitungen – also subjektiv bedeutsame Eigenmodellierungen - und darüber auch subjektives Lernen auszulösen, dann darf die Intention eines aufgabenbasierten Unterrichts nicht darin bestehen, Schülerinnen und Schüler zur Reproduktion einer bestimmten Fremdmodellierung anzuleiten.“ (Diener 2008: 8)
In diesem ersten Absatz meiner Einleitung beschreibt Diener das Lernen als Problemlösungs- und Entdeckungsvorgang bei dem kognitive Störungen als Chance gesehen werden, subjektives Lernen auszulösen. Die Schülerinnen und Schüler (SuS) sollten dennoch nicht zu einer Reproduktion bestimmter Fremdmodellierungen angeleitet werden. (Vgl. Diener 2008: 8) Doch wie löse ich subjektives Lernen aus, ohne die SuS zur Reproduktion bestimmter Fremdmodellierungen anzuleiten? Eine Antwort auf diese Frage könnte das Lerncoaching, begleitendes Lernen, darstellen. Lerncoaching, ein Begriff der in den 1990er Jahren erstmals verwendet wurde, ist inzwischen durchaus verbreitet im Bereich der Pädagogik. Wegen neuer methodischer Ansätze in der aktuellen Schulentwicklung (Bsp. Konstruktivismus), gewinnt auch die Bedeutung des Lerncoaching immer mehr an Gewichtung. Aufgrund dieser Tatsache möchte ich mich mit dem Thema näher auseinandersetzen und klären, was genau unter Lerncoaching zu verstehen ist. Anschließend möchte ich mich mit einem Lerncoaching Modell auseinandersetzen, welches als Orientierungshilfe dienen sollen. Deshalb habe ich mich für das Thema „Eine Variante des Lerncoaching“ entschieden. Der Forschungsstand zu diesem Thema ist durchaus begrenzt. Zwar findet man einiges an Literatur zum Thema Lerncoaching, doch ist die Literaturlage, was explizite Lerncoaching Modelle betrifft, eher rar. Trotz alledem habe ich versucht mir ein breites Spektrum an Literatur heranzuziehen, um den Begriff des Lerncoaching zu verstehen. In meiner Ausarbeitung habe ich ausschließlich mit Monographien gearbeitet. Nach meiner Einleitung werde ich auf den Lerncoaching Begriff eingehen, sowie Aufgaben, Ziele und Interventionsebenen benennen. Darauf folgend werde ich, anschließend an die Vorstellung einer Lerncoaching Variante, zu meinem Fazit kommen.
2.Was versteht man unter Lerncoaching
„Coaching ist zu einem Modewort unserer Zeit geworden. Das Fernsehprogramm des RTL sendet regelmäßig eine „Coachingshow“. Coaching ist eine pädagogische Schlüsselqualifikation, die für private Lebensführung, für berufliche Leistungen und für Organisationsentwicklungen hilfreich ist. Führungskräfte und Vorgesetzte führen Mitarbeitergespräche, Ärzte und Therapeuten beraten Patienten, Anwälte und Mediatoren verständigen sich mit „Klienten“, Eltern erziehen ihre Kinder, LehrerInnen unterstützen ihre Schüler. Auch die Tätigkeit in der Erwachsenenbildung ähnelt mehr und mehr einem Coaching.“ (Siebert 2011:116)
Im Allgemeinen ist Coaching ein Entwicklungsprozess, welcher gegenseitiges Vertrauen als Basis voraussetzt. Das Ziel hierbei ist die Hilfe zur Selbsthilfe Geißler (2010: 57) beschreibt es als „Hilfe zur Selbsthilfe durch systematisch angeleitete Selbstreflexion und so geförderte Problemlösungsfähigkeit.“ Die zwei Begriffe Coaching und Lerncoaching unterscheiden sich kaum. Das Lerncoaching zielt allerdings darauf ab, Dispositionen des Lerners zu erkennen und diese zu optimieren. Hierbei nimmt das Lerncoaching eine beratende Funktion ein und geht über die übliche Didaktisierung des Lehrens und Lernens hinaus. (Vgl. Pallasch & Hameyer 2012: 10) Spezifische Lerninhalte und Lernstrategien stehen hierbei nicht ausschließlich im Vordergrund, sondern auch Themen wie Motivation und soziale Kompetenz. Es wird beim Lerncoaching zwischen fixen und variablen Bestandteilen unterschiedenen. Fixe Bestandteile sind z.B. die Schaffung eines förderlichen Settings, sammeln wichtiger Informationen über die SuS (Schulstufe, Probleme etc.), die IST- Analyse, welche die vorhandenen- und nicht vorhandenen Ressourcen aufdeckt und zuletzt das Festlegen realistischer Ziele des Lerncoaching, welche anhand der IST- Analyse erarbeitet werden. Zu den variablen Bestandteilen des Lerncoachings gehören die Methoden/ Techniken welche eingesetzt werden, um das formulierte Ziel zu erreichen. Hierzu zählt die Analyse und der Aufbau von Denk- und Lernstrategien, sowie die Lernorganisation. (Vgl. Schoeller 2006: 143, 144)
2.1 Aufgaben
Die systemische Sicht besagt, dass Verhaltens,- und Lernschwierigkeiten nie das Resultat einer einzelnen Ursache sind. Hierfür spielen mehrere Faktoren aus unterschiedlichen Systemen eine bedeutsame Rolle, welche das schulische Lernen beeinflussen. (Vgl. Schoeller 2006: 141) Da das Lernen immer mehr durch den Problemlösungs- und Entdeckungsvorgang gekennzeichnet ist, indem Lehrer durch Problemstellungen die Lernenden zum selbstständigen Bewältigen problemorientierter Aufgaben anregen, nimmt die Aufgabe des Lerncaoching mehr und mehr zu. (Diener 2008: 7) Die vordergründigen Aufgaben als Lerncoach bestehen darin, SuS auf ihrem individuellen Weg zum erfolgreichen Lernen zu begleiten und ihnen Hilfestellungen bei der Entwicklung guter Lernstrategien zu vermitteln, sodass ihnen die Aneignung von Wissen erleichtert wird. (Vgl. Schoeller 2006: 141) Dafür ist es belangreich, dass der Lernende einen positiv- emotionalen und motivierenden Zustand vorfindet. Der Lerncoach nutzt diesen Zustand um durch den Einsatz von Ressourcen und zielorientierten Methoden, den größtmöglichen Lernerfolg zu erzielen. Zudem lässt sich der Lerncoach mit dem Synonym des <<Klärungshelfers>> beschreiben. Dieser geht der Aufgabe nach, Unklarheiten und Blockaden im Lern- und Arbeitsprozess zu lösen, damit Lernende wieder arbeitsfähig sind. Dennoch ist bezüglich der Unterstützung Zurückhaltung angesagt, sodass Eingriffe in das Lern- und Arbeitsgeschehen die Eigenverantwortlichkeit und die Selbststeuerung beim Lösen der Aufgaben nicht allzu sehr beeinflussen. (Vgl. Landwehr & Müller 2006: 52) Das Bedürfnis, „sich mit Hilfsangeboten und unterstützenden Interventionen nützlich zu machen, steht oft im Widerspruch zu einer didaktisch sinnvollen Hilfestellung." (Landwehr & Müller 2006: 52) Eine richtige Dosierung der Hilfestellungen ist erforderlich. Die Autoren (Landwehr & Müller 2006: 52) sprechen hierbei von einem „Support ohne steuernde Absicht." Der Lerncoach übernimmt primär die Beratungsaufgaben, sodass die Ergebnisse im ersten Moment nicht unbedingt vordergründig sind. (Vgl. Siebert 2011: 116) Dennoch sollte es das Ziel sein, durch sachgemäße Beratung das zuvor formulierte Ergebnis zu erreichen. „Der Lerncoach ist ein "critical friend": Er ermutigt den Lerner, überfordert ihn nicht, macht ihn auf Lernfortschritt aufmerksam" (Siebert 2011: 124) und optimiert seine Lernaktivität.
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- Dennis Schanze (Author), 2013, Lerncoaching. Eine Variante, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269878
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