Diese Projektarbeit aus dem Ethikunterricht beinhaltet die ethische Sichtweise auf die Rodung des Regenwaldes. Vor allem in Zeiten des Klimawandels, in denen es zunehmend wichtig wird, sich mit Umweltethik auseinanderzusetzen, ist diese Thematik unumgänglich. Der Aufsatz betrachtet hierbei die Problematik aus verschiedenen Standpunkten aus und erlaubt somit eine differenzierte Behandlung des Inhalts.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung:
Hauptteil:
Fazit:
Literaturverzeichnis:
Selbstständigkeitserklärung:
Einleitung:
In der folgenden Hausarbeit werden wir darlegen, auf welche Weise die ökonomische Nutzung der Regenwälder und die damit einhergehende Abholzung aus umweltethischer Perspektive zu beurteilen ist. Hierbei ist die besondere Signifikanz der Auswirkungen auf den gesamten Globus und demnach auch auf jedes Individuum hervorzuheben. Weiterhin werden wir uns auch auf die Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die indigenen Völker beziehen. Dadurch lässt sich auch die Brücke zu tierethischen Positionen bilden. Unter der Diskussion verschiedener Ansätze (anthropozentrisch, pathozentrisch, biozentrisch,…) werden wir dabei die Stellungnahme zu der Frage „Inwiefern lässt sich die Rodung des Regenwalds aus umweltethischer Sicht rechtfertigen?“ verfolgen. Damit einhergehend werden wir uns mit der Verifizierung bzw. Falsifizierung der Hypothese, der Regenwald sei in besonderem Maße schützenswert, befassen.
Dieses Thema ist von besonderer Brisanz, da der Klimawandel jedes Individuum und dessen Habitat unmittelbar beeinflusst und einschränkt. Der Zusammenhang hierzu besteht vor allem darin, dass die Rodung des Regenwalds in Kombination mit dem Klimawandel zu einer Versteppung führt, wodurch vielen Arten die Lebensgrundlage entzogen würde. Dabei kommt es unter anderem zur Jagd auf wilde Tiere, die den Regenwald als Lebensraum nutzen. Außerdem wird die Rodung des Regenwalds z.T. durch mutwillige Waldbrände forciert.
Außerdem ist bei der ganzheitlichen Betrachtung der Problematik eine Beleuchtung aus wirtschaftsethischer Sichtweise unumgänglich, da die Rodung des Regenwaldes in dem enormen Maße, in dem sie momentan stattfindet, vor allem auf die Gewinnmaximierung und unendliche Produktivitätssteigerung abzielt.
Hierbei müssen auch die Entwicklungen durch Internationalisierung und Globalisierung der Weltwirtschaft berücksichtigt werden, wobei auch die Beziehungen zwischen Entwicklungsund Industrieländern eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
Flankierend können diesbezüglich auch Ansätze moderner Wirtschaftspolitik angeführt werden, die auf ein Gleichgewicht zwischen ökonomischer Instrumentalisierung der Umwelt und der Nachhaltigkeit aus sind und somit eine Harmonisierung der umweltethischen Aspekte wirtschaftlichen Handelns bezwecken wollen.
Hauptteil:
Im Folgenden werden wir uns mit der Problematik der Rodung des Regenwaldes im Genaueren auf Grundlage verschiedener theoretischer Ansätze befassen. Hierbei ist es sinnvoll, im Vorhinein den Begriff der Natur und der Ökologie zu definieren, um ihn im Folgenden einheitlich benutzen zu können.
Spricht man von „Natur“, so sind in der Regel alle gewachsenen anorganischen und organischen, pflanzlichen und tierischen Begebenheiten gemeint.
„Ökologie“ beschreibt die Wechselbeziehungen zwischen Lebewesen und Lebensraum. Zuerst wollen wir dabei die anthropozentrische Sicht auf die Thematik diskutieren: Diese Theorie basiert auf der Annahme, dass dem Mensch im Gegensatz zu der Natur als Einzigem ein moralischer Wert innewohnt. Daraus resultiert, dass Werte grundsätzlich nach dem Nutzen für den Menschen definiert werden. Dies führt im Bezug auf das Thema zu dem logisch erscheinenden Schluss, dass dem Menschen der Regenwald zur Maximierung seines Nutzens dienen solle. Um diese effektiv gestalten zu können, müsste zusätzlich Regenwald gerodet werden, um Zufahrtswege und Infrastruktur zu stärken. Dies würde für die Unterstützung einer Rodung des Regenwaldes auf den ersten, kurzfristigen Blick sprechen.
Die Konsequenzen, die wir durch den akuten Klimawandel, der ja wie in der Einleitung beschrieben durchaus im Zusammenhang zur Rodung steht, zeigen allerdings die Notwendigkeit eines differenzierteren Blickwinkels auf die Auslegung der anthropozentrischen Umweltethik. Hierbei ist vordergründig der Aspekt der Generationengerechtigkeit zu beleuchten, der auf Dauer aus dem kurzfristigen Nutzen einen langfristigen Nachteil generiert. Dies äußert sich dadurch, dass die bisherige ökonomische Ausbeutung des Regenwalds, die natürlichen Ressourcen und Möglichkeiten unserer Nachkommengenerationen in enormer Weise einschränkt. Dabei denken wir z.B. an die Trinkwasservorkommen oder aber die Schmelzung der Pole.
Außerdem bietet sich in diesem Kontext auch der Verweis auf Aspekte der Tierethik an, da der Mensch diesbezüglich aus anthropozentrischer Sicht eine widersprüchliche Ambivalenz aufweist. Die bei der Rodung auftretenden Tiertötungen werden in der Regel nicht hinterfragt und wenn doch in großen Teilen als „Kollateralschäden“ hingenommen, während die Beziehung zu z.B. Haustieren stark zunimmt. Dies lässt sich womöglich auf den ästhetischen bzw. Freizeitnutzen, den ein Haustier generiert zurückführen.
Insofern müssen bei der anthropozentrischen Sichtweise „beide Seiten der Medaille“ des vermeintlichen Nutzens betrachtet werden.
Geht man auf den pathozentrischen Aspekt der Umweltethik genauer ein, so muss man im Vorhinein den Begriff „Regenwald“ definieren. Hierbei wird deutlich, dass logischerweise nicht nur der Wald an sich zu betrachten ist, sondern auch ihre Bewohner, in erster Linie die Tiere, also die Ökologie des gesamten Ökosystems. Hierbei ist zu sagen, dass das Tier als leidensfähiges Lebewesen durch das Berauben seines Lebensraums Leid erfährt. Somit müsste die Rodung des Regenwalds als ethisch verwerflich betrachtet werden. Diese Sichtweise entspricht der Lehre vom Utilitarismus, z.B. nach Jeremy Bentham, welche im Handeln des Menschen in erster Linie den Nutzen (lat.: utilitas) als bestimmenden Faktor sieht. Dies impliziert zwar eher eine anthropozentrische Tendenz, jedoch fügt Bentham diese Nutzenorientierung auch für Tier anhand von verschiedenen Tierrechten bei, weshalb der Utilitarismus nach Bentham vor allem eine pathozentrische Auffassung ist. In diesem Fall würde der Utilitarismus also eine Gegenüberstellung von ökonomischen Nutzen für den Menschen und den logischen Nachteilen für die Tiere schlussfolgern. Daraus ergäbe sich eine Art Kosten-Nutzen-Analyse bei der die Gewichtung des Schadens gegenüber des Nutzens abgewägt werden und somit eine Entscheidung für oder wider Rodung gefällt würde. Anknüpfend an die Argumentation bzgl. der Generationengerechtigkeit, die bei der anthropozentrischen Sichtweise zum tragen kommt, würde im utilitaristischen Sinne somit die Rodung des Regenwalds tendenziell abgelehnt. Darüber hinaus gibt es auch Interpretationsansätze der pathozentrischen Umweltethik, die Pflanzen selbst und somit alle Gewächse des Regenwalds ebenso als leidensfähige Lebewesen erachten. Hieraus resultiert in der Konsequenz die Verpflichtung zur Wahrung des Regenwalds allein um der Pflanzen Willen.
Bei der Betrachtung der biozentrischen Sichtweise wird der Mensch als gleichgestellter Teil seiner ihn umgebenden Natur erachtet. Insofern ist auch aus dieser Sicht eine Rodung des Regenwalds als ethisch verwerflich zu erachten, da der Mensch in diesem Fall ihm „ebenbürtige“ Lebewesen tötet. Dies wäre aus moralischer Betrachtung der biozentrischen Perspektive mit einem Mord an einem anderen Menschen vergleichbar. Man könnte sagen, dass der Mensch sich, da er ein Teil der Natur ist, aber diese zugleich zerstört, selbst zerstört.,
Die holistische Perspektive kann bei dieser argumentativen Auseinandersetzung weitestgehend vernachlässigt werden, da es bei der Rodung des Regenwalds zentral um die Auswirkung auf lebende Organismen geht und sich somit durch die Fokussierung des gesamten Ökösystems kein neuer Zugang zu der Problematik ermöglicht. Weiterhin bietet sich eine wirtschaftsethische Beleuchtung der Problematik an, da die Rodung im Wesentlichen auf der kommerziellen Holzentnahme beruht. Dem steht in der Wirtschaftsethik die Forderung nach nachhaltiger, ökologischer Entwicklung gegenüber, der sogenannten „green responsibility“.
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- Citar trabajo
- Michel Bartoschik (Autor), 2013, Rodung des Regenwalds aus umweltethischer Sicht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269869
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