Das Burnout-Syndrom galt lange Zeit als sogenannte Managerkrankheit. Sämtliche Anforderungen, Erwartungen und Verantwortlichkeiten der Manager stiegen zunehmend an und konnten von ihnen nicht mehr bewältigt werden. Sie waren überfordert, entnervt und ausgebrannt. Im späteren Verlauf der medizinischen Auseinandersetzung mit dem Thema wurde Burnout besonders den Dienstleistungsberufen zugeordnet. Kinder und Jugendliche galten nicht als Risikogruppe. Ehrgeiz, übermäßiges Engagement sowie ein übersteigerter Hang zum Perfektionismus gelten als typische Merkmale von Burnout. Warum sollten diese Merkmale nicht auch auf Kinder oder Jugendliche zutreffen? Unsere stark leistungsorientiert geprägte Gesellschaft legt den Grundstein für Burnout bereits in der Kindheit. Frühförderung im Kindergarten wird von der Ausnahme zum Alltag. Später sind Social Networks alltägliche Begleiter der Kinder und Jugendlichen. Möglich machen es Smartphone oder Communitys im Internet. Ständige Erreichbarkeit, Schule, nicht selten mit einer über 30-Unterrichststundenwoche, Musikunterricht und Orchester, Fußballvereine, Reitstunden oder Ballettunterricht, alles muss in die begrenzte Zeit einer Woche untergebracht werden und legt den Vergleich zum Fulltime-Job nahe. Freie Zeit „einfach nur zum Spielen“ ist viel zu kurz oder gar nicht mehr verfügbar. Durch Lehrer- und damit verbundene Unterrichtsausfälle ist es die Regel, den versäumten Stoff am Nachmittag in den Familien mit noch mehr Hausaufgaben aufzufangen. Eltern hinterfragen diesen verrückten Kinderalltag nicht, solange die Schulnoten gut sind. Im Gegenteil, denn es kommen noch die mitunter sehr hohen Erwartungen der Eltern an ihre Kinder hinzu. Kinder kennen ihre persönlichen Grenzen nicht und arbeiten ohne Rücksicht auf die eigene Leistungsfähigkeit.
Inhaltsverzeichnis
1 Fragestellung
2 Begriffsbestimmungen
2.1 Epidemiologie in Deutschland
2.2.1 Definition von Epidemiologie
2.2 Burnout
2.2.1 Definition von Burnout
2.2.2 Phasenverlauf von Burnout
2.2.3 Auslöser von Burnout
2.2.4 Abgrenzung Burnout von Depression
2.3 Phasenverlauf der Kindheit und der Jugend
3 Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitswissenschaft in Deutschland
3.1 Ergebnisse der 2. World Vision Kinderstudie – Kinder in Deutschland
3.2 Ergebnisse der Shell Jugendstudie – Jugend
3.2.1 Ergebnisse des quantitativen Teils der Studie
3.2.2 Ergebnisse des qualitativen Teils der Studie
3.3 Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS)
3.3.1 Risiken und Ressourcen für die psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
3.3.2 Messung soziodemographischer Merkmale im KiGGS und ihre Bedeutung am Beispiel der Einschätzung des allgemeinen Gesundheits-zustands
3.3.3 Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen – Erste Ergebnisse aus dem KiGGS
3.3.4 Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Ergebnisse aus der BELLA-Studie im KiGGS
4 Resümee
5 Gesundheitsförderung am Beispiel Hamburger Schulen
6 Quellenverzeichnis
7 Anlagenverzeichnis
- Citation du texte
- Astrid Kaßner (Auteur), 2012, Burnout schon bei Kindern und Jugendlichen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268951
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