Wir leben in einer Welt, in der ein immer größerer Teil der Menschen armutsbedingt leidet und stirbt, während ein anderer Teil im Überfluss lebt. Das erschreckende Ausmaß der Armut und der Ungleichheit in der heutigen Welt belegen die statistischen Zahlen. Fast eine Milliarde Menschen sind unterernährt. Jede sechste Sekunde verhungert ein Kind. Armutsbedingt Leiden bedeutet nicht nur Mangel an Nahrung, sondern Obdachlosigkeit , keinen Zugang zum Trinkwasser und fehlende medizinische Versorgung . Jährlich sterben 18 Millionen Menschen vorzeitig in Folge von Armut, mehr als doppelt so viel wie in den schlimmsten Jahren des Zweiten Weltkriegs. 98% der Unterernährten leben in den Entwicklungsländern. In den Industrieländern dagegen wandert ein Drittel der Lebensmittel in den Abfall. Allein in Deutschland werden jährlich 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel vernichtet. Um nur ein Beispiel dieser Absurdität zu nennen, verlangen die strengen EU-Normen, dass eine Kartoffel eine exakte Größe hat, sonst wird sie einfach weggeworfen. Die Diskrepanz zwischen Armut und Reichtum zeigt eine wachsende Tendenz. In den letzten fünfzig Jahren hat sich der Abstand zwischen den reichsten und den ärmsten Länder der Welt mehr als verdoppelt, von 35:1 (1950) stieg sie auf 72:1 (1992). Die Wohlstandspyramide wird immer steiler: die reichsten zweihundert Personen der Welt besitzen so viel wie 41% der Weltbevölkerung.
Allein die Armut und die wachsende Kluft zwischen Notleidenden und Wohlhabenden machen diesen Weltzustand noch nicht zu einem moralischen Problem. Hungersnot und Elend auf einer Seite und dekadenter Reichtum auf der anderen Seite sind kein neues Phänomen in der Geschichte der Menschheit. Was heute die Weltarmut zu einem schwerwiegenden moralischen Problem der reichen Welt macht, sind das Wissen über die Weltarmut sowie der fehlende Wille, diese abzuschaffen. Die mangelnde Hilfsbereitschaft der Industrieländer sowie deren aktive Mitwirkung zur Verschärfung der Armut in den Entwicklungsländern lassen vermuten, dass die Beseitigung der Weltarmut nicht gewollt ist.
INHALT
Einleitung
Entwicklungshilfe als Lösungsansatz des Problems der Weltarmut
Was bedeutet Entwicklung?
1. Lassen sich globale Hilfspflichten begründen?
1.1. Rechte und Pflichte des Individuums
1.1.1. Das Recht auf ein menschliches Minimum nach Oruka
1.1.2. Die Pflicht zur Hilfeleistung nach Kant
1.1.3. Die Verpflichtung zu helfen nach Singer
Fazit
1.2. Rollenabhängige Pflichten des sozialen Akteurs
1.2.1. Verantwortung als Funktion der Macht
1.2.2. Verantwortung für die gegenwärtige internationale Ordnung
1.2.3. Kompensation für ungerechte Taten in der Vergangenheit
1.2.4. Internationale Hilfe nach Rawls
1.2.5. Solidarität
1.2.6. Kooperation
1.2.7. Subsidiarität als Gesellschaftsprinzip
Fazit
2. Wie ist das Pflichtobjekt?
3. Die Natur des Menschen
3.1. Menschliche Hemmschwellen bei Hilfeleistung
3.2. Hilfsbereitschaft aus Mitleid
4. Ausblick
Literatur
Internetlinks für statistische Daten
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.