Dieses Arbeitsbuch entstand in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Kollegen, die gemeinsam mit mir an der Universität Nanjing chinesische Germanistik-Studenten in der deutschen Sprache unterweisen. Einen breiten Raum nimmt dabei naturgemäß – und oft im Gegensatz zu neuen Entwicklungen und Tendenzen im Deutsch-Unterricht an deutschen Einrichtungen im In- und Ausland – das Bewusstmachen von Besonderheiten der deutschen Syntax ein sowie, im Anschluss daran, die Vermittlung von Regeln der deutschen Grammatik, insbesondere in den Gebieten (hier Fehlerschwerpunkte genannt), in denen die Muttersprache ganz anders funktioniert. Damit ist auch gesagt, dass sich dieses Arbeitsbuch nicht an Neuanfänger wendet, sondern an alle, die mit den Grundlagen der deutschen Sprache bereits so vertraut sind, dass sich ein Bewusstsein für Schwierigkeiten und Problemfälle der deutschen Grammatik gebildet hat (ab Niveaustufe B1).
Besonders eignet sich dieses Buch für DaF-Lerner, die sich im Selbststudium auf einschlägige Sprachprüfungen wie Zertifikat Deutsch, Test DaF oder DSH sowie die in der V.R. China üblichen Prüfungen PGG/PGH vorbereiten.
Gesondert erhältlich ist ein Lösungsbuch mit den Lösungen aller Aufgaben.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers
Teil I: Übungen zu Fehlerschwerpunkten im Bereich der deutschen Grammatik
Lektion 1: Das Verb – Tempora
Lektion 2: Das Verb – Konjunktiv
Lektion 3: Die Präposition
Lektion 4: Das Adjektiv
Lektion 5: Attribute
Lektion 6: Verben und Substantive in festen Fügungen
Lektion 7: Nebensätze und andere Satzgefüge
Teil II: Diktate
Teil I: Übungen zu Fehlerschwerpunkten im Bereich der deutschen Grammatik
Lektion 1: Das Verb – Tempora
Übung 1: Futur
Sie lassen sich von einer Wahrsagerin überreden, Ihnen die Zukunft vorherzusagen. Setzen Sie die Sätze über Ihre Zukunft aus dem Präsens ins Futur.
Beispiel: Und das Spiegelbild antwortet an jedem Morgen. → Und das Spiegelbild wird an jedem Morgen antworten.
Die Wahrsagerin sagt zu Ihnen:
Ich sehe großen Reichtum. Ich sehe, dass Sie ein großes Vermögen besitzen. Sie werden von Ihrem Mann und Ihren Kindern geliebt. Sie haben ein schönes Haus und einen schönen Garten und in dem Garten gibt es einen Swimmingpool. Jeden Tag schwimmen Sie darin. Abends gehen Sie, nachdem Ihr Mann den Abwasch in der Küche erledigt und das Kind ins Bett gebracht hat, in die Oper oder ins Konzert. Vielleicht werden Sie sogar selbst Sängerin. Sie tragen jedenfalls nur die schönsten Sachen. Sie werden von all Ihren Freundinnen bewundert und beneidet. Und Sie können gar nicht so viel Geld ausgeben, wie Ihr Mann verdient. Nie müssen Sie auf etwas verzichten. Jeden Morgen werden Sie, nachdem Sie aufgestanden sind, von Ihrem Spiegelbild geblendet, das Sie fragen: »Wer ist die Schönste im ganzen Land?« Und das Spiegelbild antwortet an jedem Morgen: »Was ist denn das für eine dumme Frage? Ich natürlich!«
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Übung 2: Präteritum
Stefan hatte vor einiger Zeit einen Unfall und erzählt seiner Freundin davon. Setzen Sie seine Geschichte ins Präteritum.
Beispiel: Ich bin gerade aus dem Haus gekommen. → Ich kam gerade aus dem Haus.
Ich habe wohl nicht auf den Verkehr geachtet, als ich auf die Straße getreten bin. Plötzlich ist alles ganz schnell gegangen. Ein Auto ist auf mich zugerast und hat mich am Bein erwischt. Ich bin durch die Luft geflogen wie ein Tennisball und hart auf dem Straßenbelag gelandet. Ich bin bestimmt drei Meter hoch in der Luft gewesen. Als ich dann auf die Straße gefallen bin, habe ich sofort gewusst: Das wird schlimm! Ich habe erst gar nichts gespürt. Alles hat sich wie gelähmt angefühlt. Dann ist der Schmerz mit großer Gewalt in alle meine Glieder gefahren. Ich habe auch gar nicht mehr atmen können und habe mich die ganze Zeit fragen müssen: Was ist das? Ich habe es sogar kurz für möglich gehalten, dass ich diesen Unfall vielleicht gar nicht überlebe. Aber dann hat mir meine eigene Hand bewiesen, dass ich damit nicht so ganz richtig gelegen habe. Denn ich habe die Hand bewegen können, habe mich auf sie gestützt und bin aufgestanden. Dann habe ich eine andere Richtung eingeschlagen und bin, ohne noch ein Wort zu sprechen, davongelaufen. Ich bin also nicht gestorben und man hat mich auch nicht ins Krankenhaus gebracht.
Seit diesem Moment ist in mir die Gewissheit gewachsen, dass das Leben sehr kostbar ist und dass mich das Schicksal nicht so hart getroffen hat, wie es hätte können. Ich bin mir später darüber klar geworden, dass dieser Unfall mein Leben verändert hat. Ja, denn ich habe mich verändern lassen. Aber ich habe trotzdem nicht vollständig mit meinem alten Leben gebrochen. Ich habe das Schicksal einfach angenommen. Und ich habe mir immer wieder die Frage gestellt: Was wäre gewesen, wenn du weniger Glück gehabt hättest?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Übung 3: Perfekt
a) Setzen Sie vom Präsens ins Perfekt:
1. Ich rate meiner Freundin, die Sache sofort zu erledigen.
2. Ich grabe ein Loch in die Erde, um einen Schatz zu verstecken.
3. Anne beschließt, ihren Freund zu verlassen.
4. Wir bleiben drei Wochen in Südfrankreich und schwimmen täglich im Meer.
5. Die Diebe brechen in die Schule ein und stehlen 25 Computer.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
b) Setzen Sie Partizip I oder II als Attribut ein:
Beispiel: Goethe war ein (lieben) Mann. → Goethe war ein liebender Mann.
1. Beim Vorstellungsgespräch in der Firma meines Bruders war ich der (lachen) Dritte.
2. Es hatten sich ein viel (herumkommen) Herr aus Berlin und eine mit viel Lippenstift und Make-up (bemalen) Dame vorgestellt, die übrigens sehr groß war.
3. Mein immer sehr (beschäftigen) Bruder hatte zu mir, dem nach einem Praktikum (suchen) Studenten, gesagt: »Versuch es doch bei mir. Aber ich werde dir nicht helfen!«
4. Mein immer blendend (aussehen) und mit der Gabe des Humors (ausstatten) Bruder erlaubt sich einen seiner (sich bewähren) Scherze, dachte ich.
5. Doch als ich durch die (offen stehen) Tür trat, sagte er mit einem Lächeln: »Du bist der (kommen) Mann!«
6. »Wieso das denn?«, erwiderte ich. »Die beiden sind doch bestimmt besser (ausbilden) als ich!«
7. »Das schon«, sagte mein Bruder mit einer (einladen) Geste und bat mich Platz zu nehmen.
8. »Aber der von mir genau unter die Lupe (nehmen) Herr hat ein (verletzen) Bein und ich brauche doch für die Arbeit einen ständig hierhin und dorthin (eilen) Mitarbeiter!«
9. »Und die schön (schminken) Frau?«, wollte ich wissen.
10. »Die so schön in Kosmetik (verpacken) Frau«, lachte mein Bruder, »war vor allem deshalb so schön geschminkt, damit man nicht sieht, dass sie in Wahrheit ein mit seiner Identität (kämpfen) Mann ist. Ich habe es trotzdem bemerkt. Und das fand ich dann irgendwie auch nicht optimal!«
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Lektion 2: Das Verb – Konjunktiv
Übung 1: Konjunktiv I und Konjunktiv II in der indirekten Rede
Setzen Sie den folgenden Text in indirekte Rede.
Aus einer Ansprache des Präsidenten der Universität Jena:
»Es liegt auf der Hand: Alle müssen sich anstrengen, eine noch bessere Lehre und Forschung an unserer Universität zu erreichen. Denn wer immer strebend sich bemüht, das wusste schon Herr Goethe in unserem Nachbarort Weimar, den können wir erlösen. Aber es ist nicht Erlösung, nach der wir streben, liebe Professoren und liebe Studenten, es handelt sich hier um eine Universität und nicht um eine Kirche. Ich strebe nach Wachstum, nach einem Wachstum, das neues Wissen hervorbringt, wie auch die Pflanze, die im Frühjahr reift, im Sommer Früchte trägt, die allen schmecken. Was könnte es Besseres geben? Nun, es kann noch Besseres geben, es muss noch Besseres geben. Denn wer aufhört, sich zu bemühen, der begibt sich in die Gefahr, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Doch jeder weiß doch, dass der Müßiggang aller Laster Anfang ist, und nur wer keine Ruhe hat, schafft immer Neues. Ich jedenfalls wurde nie in meinem Leben müde, ich darf auch heute nicht müde werden und erinnere immer wieder daran: Was man heute sät, wird man morgen ernten.«
Der Präsident der Universität Jena sagte, es liege auf der Hand...
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Übung 2: Konjunktiv I oder II? Setzen Sie passend ein.
1. ____________________ (interessieren) sich mein Sohn doch nur etwas mehr für Deutsch!
2. Der Meister sagte, ich _________________ (können) ihn ja morgen noch mal anrufen.
3. Frau Merkel __________________ (benutzen) dieselben Modewörter wie die Journalisten, berichtete die Bild -Zeitung.
4. Wenn du auf mich gehört ______________ (haben), ______________ (sein) du jetzt glücklicher.
5. Es scheint so, als ___________________ (gehen) es dem Patienten heute besser als gestern.
6. Viele Menschen _______________ (sehen) sich gern mal im Fernsehen oder in einem Film.
7. Pia hat einen neuen Freund. Er _______________ (dürfen) sehr reich sein. Denn sie liebt Luxus.
8. Herr Schacht sagte zu seiner Sekretärin, sie_________________ (müssen) sich anders anziehen.
9. Du tust so, als ob du gar nicht____________________ (wissen) , worum es hier geht.
10. Herr Schacht sagt: »_______________ (kommen) meine Frau doch wieder zu mir zurück!«
11. Reich__________________ (müssen) man sein! Denn Reiche können sich alles kaufen.
Lektion 3: Die Präposition
Übung 1: Setzen Sie die richtige Präposition, falls nötig mit Artikel-Morphem ( ins, am usw.), ein.
__________________eines Zeitraums von drei Jahren gab es in Heidenau drei Banküberfälle. _________ ersten Banküberfall __________ Jahre 1999 erbeuteten die Räuber die Gesamtsumme __________ 20.000 D-Mark. Sie waren einfach _______________ der Öffnungszeit der Bank _________ das Gebäude getreten und hatten Pistolen __________ ihren Mänteln hervorgeholt, ___________ denen sie die Angestellten bedrohten. __________ der Bedrohung für Leib und Leben hatte eine Angestellte den Mut, ________________ der Hektik und Unruhe, die ____________ des Überfalls im Raum aufgekommen war, einen Knopf _________________ des Banktresens zu drücken. ______________ das Drücken dieses Knopfs wurde ein Alarm ausgelöst. ________________ Erfahrung mit Überfällen – es hatte vorher in Heidenau noch nie einen ähnlichen Vorfall gegeben – hatte die Polizei jedoch keinen Erfolg. Denn __________ Eintreffen des Einsatzwagens waren die Räuber bereits __________________ der Ortschaft. ______________ diesem Tag herrschte große Sorge und Angst ____________ einem erneuten Überfall ____________ den Beschäftigten. Doch als es _________ Dezember 2001 erneut __________ einem Überfall kam, war der Überfall ________ dem Jahr 1999 bereits weitgehend vergessen, _____________ die Räuber wieder erfolgreich zuschlagen konnten. _____________ der Situation von 1999 gab es jedoch einen spürbaren Fortschritt: Diesmal war die Polizei schneller ____________ Tatort, aber die Diebe konnten _______________ der zügigeren Ankunft der Polizisten, wieder entkommen – __________ letzter Sekunde! Noch __________ selben Tag beschoss die Einsatzleitung der Polizei ____________ dieser erneuten Pleite, _______ dem 1. Januar 2002 eine zivile Streife __________ der Bank zu postieren. Der Wagen mit zwei Beamten stand gut verdeckt ____________ einem alten Baum. _____________ dieser Vorsichtsmaßnahme scheiterte der dritte Überfall im Juni 2002: Nach dem Aussteigen ______ ihrem Wagen konnten die gefährlichen Verbrecher, zwei schon lange gesuchte Mitglieder einer russischen Mafia-Bande, direkt __________ Eingang __________ dem Bankgebäude verhaftet werden. _____________ die schwer bewaffneten Räuber konnten sich die Beamten jedoch nur __________ ihres sicheren Umgangs mit Schusswaffen durchsetzen: Einem der Täter wurde __________ Bein geschossen, der andere ließ sich ohne Widerstand ________ dem Rücken _______ die Wand stellen. ____________ die Polizei und die Angestellten der Bank war es ein guter Tag, __________ dessen Ende alle – ___________ den Verhafteten natürlich – glücklich und erleichtert waren. Doch __________ diesen glücklichen Ausgang hatten alle lange warten müssen. Es war ein langer Weg ______ _______ Erfolg.
Übung 2: Wilhelm Tell . Setzen Sie die richtige Präposition, wo nötig, mit Artikel ein:
Wilhelm Tell war ein frommer Mann____________ Uri. Das ist eine Region ___________ Schweiz. Ein stolzer Landvogt wollte, dass alle seinen Hut grüßten. Wilhelm Tell fand, dass das keine so gute Idee war, und grüßte den Hut nicht.
Tell wurde ____________ Landvogt gebracht. Tells kleiner Sohn geriet _______________ die Fronten des Konflikts. Denn Wilhelm Tell musste _____________________Armbrust einen Apfel _________ Kopf seines Sohnes schießen. Bereits __________________ ersten Schuss konnte Tell den Apfel _______________ Kopf seines Sohnes schießen; die Frucht fiel getroffen ___________ Boden.
Später war Tell zusammen _______________Landvogt __________________ See. Sie befanden sich also _______ demselben Schiff. Ein großer Sturm kam auf. Tell konnte fliehen. Er ging ___________ Küssnacht. Das ist eine kleine Stadt _______________ Schweiz. Ein sehr genauer Schuss tötete schließlich den Landvogt, als dieser auch ___________ Stadt kommen wollte, ________________ Tell sich befand.
Die Geschichte ____________ Wilhelm Tell ist nicht nur _______________ Schweiz, sondern auch __________ Deutschland sehr bekannt, da Friedrich Schiller, ein berühmter deutscher Dichter, ein wunderbares Theaterstück ______________ Wilhelm Tell schrieb.
Übung 3: Finden Sie andere Ausdrücke mit Präposition für die markierten Satzteile.
1. Unser Lehrer kann wirklich kein Interesse für die deutsche Literatur bei uns wecken .
2. Herr Pauli hat gar nicht bemerkt , dass sein Sohn neben ihm an der Theke stand.
3. Was ist eigentlich die Ursache für diese Politikverdrossenheit?
4. Der Chef will mich feuern. Lässt sich da nichts machen? – Mal sehen, meine Mutter versteht sich gut mit ihm.
5. Thotti und Bettina verheimlichten ihren Freunden, dass sie geheiratet hatten.
6. Schlechtes Wetter hat leider meistens auch schlechte Laune zur Folge .
7. Ganz besonders ist an dieser Stelle auch anzumerke n, dass Evi Meyer mit ihren Hinweisen einen Anteil am Gelingen dieses Buches hat .
8. Der Redner hob die Rolle des Drehbuchautors für das Gelingen des Films hervor.
9. Der Gewerkschaftsführer rief die Regierung auf , mehr für die Belange der Arbeiter zu investieren .
10. Diese Novelle von Stefan Zweig ermuntert uns dazu , die Folgenschwere eines winzigen Augenblicks neu zu bewerten.
Lektion 4: Das Adjektiv
Übung 1: Adjektive mit Dativ-Ergänzung
Bilden Sie Sätze.
Beispiel: peinlich – er – die Situation - sein
→ Die Situation war ihm peinlich.
1. überlegen – meine Schwester – ich – immer - sein
2. gewachsen – die Menschen – die Umweltverschmutzung – niemals – werden – sein
3. böse – Herr Müller – er – jeden Tag – er – sein
4. bewusst – sie – ihr Verstand – nicht – sein
5. geläufig – die Bezeichnung – der Tourist – nicht – sein
6. behilflich – die Dame – beim Öffnen der Tür - bitte – sein
7. sympathisch – sie – He Cheng – nicht – sein
8. ähnlich – die Situation in China – die Situation in den USA – nicht – sein
9. angemessen – der Lohn – eine schwere Arbeit – müssen - sein
10. angeboren – sein gieriges Verhalten – der Mann von der Bank - sein
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.