Die Rechtsformwahl ist mit eine der bedeutendsten Entscheidungen, die ein Unternehmer treffen muss. Im deutschen Steuersystem gibt es keine einheitliche Besteuerung von Unternehmen. Die Einkommenssteuer knüpft an das Einkommen natürlicher Personen, die Körperschaftsteuer an das Einkommen juristischer Personen an, womit die Steuerbelastung von Unternehmenserträgen abhängig von der jeweiligen Rechtsform ist.
Unter den zahlreichen Gesetzesvorhaben 2008 zählt die Unternehmenssteuerreform zweifelsfrei zu den schwierigsten Projekten. Der Gesetzgeber verfolgte mit der Unternehmenssteuerreform vor allem zwei Hauptziele. Zum einen soll der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt und international wettbewerbsfähig gemacht werden. Zum anderen soll das nationale Steueraufkommen gesichert werden, so dass der Staat die nötigen Zukunftsinvestitionen tätigen kann, um die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen aufrechtzuerhalten und zu verbessern.
Zahlreiche Untersuchungen zur internationalen Unternehmenssteuerbelastung belegen, dass die deutschen Kapitalgesellschaften im europäischen Vergleich eine der höchsten nominalen und damit auch effektiv höchsten Steuerbelastungen aufweisen. Im Jahr 2006 unterlegen die Gewinne von Kapitalgesellschaften in Deutschland mit einer der höchsten tariflichen Steuerbelastung in den EU-Ländern von 38,65% (Thesaurierungsbelastung mit KSt, SolZ und GewSt (Hebesatz 400%). Die Gesamtsteuerbelastung von Personenunternehmen befindet sich dagegen seit der Steuerreform von 2000 im europäischen Mittelfeld. Untersuchungen zeigen, dass bereits 2007 rund 84% der mittelständischen Personenunternehmen nur noch einen effektiven Steuersatz von 20% haben und bei ca. 97% der Personengesellschaften die Gesamtsteuerbelastung niedriger als im Thesaurierungsfall einer Kapitalgesellschaft ist.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- A. Einleitung und Problemstellung
- 1. Steuerbelastung vor der Unternehmensteuerreform 2008
- B. Die Unternehmensteuerreform 2008
- 1. Politischer Hintergrund
- 1.1 Rechtsform- und Finanzierungsneutralität
- 1.2 Das Gesetzgebungsverfahren zur Unternehmensteuerreform 2008
- 2. Eckpunkte der Unternehmensteuerreform 2008
- 2.1 Rechtsformübergreifende Maßnahmen
- 2.2 Besteuerung von Kapitalgesellschaften ab VZ 2008
- Besteuerung von Gewinnen auf Gesellschaftsebene
- Besteuerung von Gewinnen auf Ebene des Gesellschafters
- 2.3 Besteuerung für Personengesellschaften ab VZ 2008
- 2.4 Steuerbelastungsvergleich VZ 2007/ 2008 bei Nichtthesaurierung
- 3. Rechtsformwahl nach der Unternehmensteuerreform 2008
- 3.1 Einführung und Rechtsformentscheidungskriterien
- 4. Steuerbelastungsvergleich zwischen Personen- und Kapitalgesellschaft
- 4.1 Auswirkung der Unternehmensteuerreform auf die Rechtsformwahl und Rechtsformoptimierung
- 4.2 Entnommene/ Ausgeschüttete Gewinne
- 4.3 Gewinnthesaurierung
- 4.3.1 Personenunternehmen: Rechtsformoptimierung durch Antragstellung gem. S 34a EStG
- 4.3.2 Kapitalgesellschaften: Rechtsformoptimierung durch Ausschüttungspolitik
- 4.3.3 Verlustberücksichtigung
- 4.3.3.1 Refinanzierung des unternehmerischen Engagements
- 4.3.4 Gesellschafterdarlehen
- 4.4 Leistungsvergütungen
- 4.5 Flexibilität
- 5. Steuerlicher Risikobereich
- C. Fazit
- Anhang
- Quellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wirtschaftswissenschaftliche Ausarbeitung im Bereich Steuerrecht analysiert den Steuerbelastungsvergleich zwischen Kapital- und Personengesellschaften vor und nach der Unternehmensteuerreform 2008. Ziel der Arbeit ist es, die Auswirkungen der Reform auf die Rechtsformwahl und die Möglichkeiten der Rechtsformoptimierung zu untersuchen. Dabei werden die Belastungsdifferenzen der beiden Rechtsformen im Hinblick auf die Steuerbelastung verglichen und rechtsformspezifische Unterschiede der laufenden Besteuerung herausgestellt.
- Steuerbelastungsvergleich zwischen Kapital- und Personengesellschaften
- Auswirkungen der Unternehmensteuerreform 2008 auf die Rechtsformwahl
- Rechtsformoptimierungsmöglichkeiten
- Steuerliche Belastungsdifferenzen vor und nach der Reform
- Relevanz der Gewinnverwendung für die Steuerbelastung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung und Problemstellung verdeutlichen die Bedeutung der Rechtsformwahl für Unternehmer und stellen die Unternehmensteuerreform 2008 als ein komplexes Projekt vor, das auf die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und die Sicherung der Steuerbasis zielt.
Kapitel 1 beleuchtet die Steuerbelastung von Kapital- und Personengesellschaften vor der Reform. Es wird deutlich, dass Kapitalgesellschaften in Deutschland im europäischen Vergleich eine der höchsten Steuerbelastungen aufweisen, während Personengesellschaften im Mittelfeld liegen.
Kapitel 2 behandelt die Unternehmensteuerreform 2008, wobei die politischen Hintergründe, die Zielsetzung und die Eckpunkte der Reform dargestellt werden. Die wichtigsten Änderungen und Neuerungen des Einkommensteuergesetzes, des Körperschaftsteuergesetzes und des Gewerbesteuergesetzes werden erläutert.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Rechtsformwahl nach der Unternehmensteuerreform 2008. Es werden die wichtigsten Rechtsformkriterien vorgestellt und die Auswirkungen der Reform auf die rechtsformspezifische Steuerbelastung von Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften untersucht.
Kapitel 4 vergleicht die Steuerbelastung von Personen- und Kapitalgesellschaften vor und nach der Reform. Es werden die Auswirkungen der Reform auf die Gewinnverwendung, die Verlustberücksichtigung und die Flexibilität der beiden Rechtsformen analysiert.
Kapitel 5 widmet sich dem steuerlichen Risikobereich. Es werden die Risiken im Zusammenhang mit verdeckten Gewinnausschüttungen und der Nachversteuerung von thesaurierten Gewinnen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Unternehmensteuerreform 2008, die Rechtsformwahl, die Steuerbelastung, Kapitalgesellschaften, Personengesellschaften, Gewinnthesaurierung, Verlustberücksichtigung, Flexibilität, Steuerliches Risikobereich, verdeckte Gewinnausschüttung, Nachversteuerung.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Kfm (FH) Enrico Moch (Autor:in), 2009, Steuerbelastungsvergleich zwischen Kapital- und Personengesellschaft nach und vor der Unternehmensteuerreform 2008, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267670
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