„Gesundheit“ wird zumeist genannt, wenn es darum geht, Beweggründe und Motive für die eigene Beteiligung am Sport zu erklären. Dass dieser Ansatz bereits auch im Jugendalter seine Gültigkeit hat, beweisen Untersuchungen, wie unter anderem bereits 1990 von Brettschneider und Bräutigam. Hierbei gaben Jugendliche in der Fragebogenerhebung an, deshalb Sport zu treiben, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. Spätestens Baur und Burrmann (2006) zeigten, dass es sich hierbei um sozial vermittelte Stereotype handelt. Es sollte nicht davon ausgegangen werden, dass eine Sportbeteiligung aufgrund einer gesundheitlich positiven Wirkung entsteht. Dies scheint besonders für Gesundheitsförderungs- und präventionsprogramme wichtig zu sein, welche sportorientiert ausgerichtet sind. Denn wenn es zutrifft, dass für junge Heranwachsende die Gesundheit nicht relevant für eine Sportbeteiligung ist, sind jene Programme, die mit ihren gesundheitlichen Effekten werben, nicht erfolgreich für eben diese Gruppe.
Meine persönlichen Erfahrungen, welche ich in den letzten Jahren als Mitarbeiter in einem Salzburger Jugendzentrum gemacht habe, stimmen mit diesen Aussagen überein. Die Gesundheit wird von den Jugendlichen als Selbstverständlichkeit erlebt. Ihre persönlichen Gesundheitsdefinitionen sind fest in der Gegenwart verankert, weshalb Hinweise auf Gesundheitsschäden, die sie möglicherweise zukünftig erleiden können, wenig effektiv sind.
Zumindest wird die Gesundheit als Voraussetzung betrachtet, um Sport treiben zu können, da sich eine gesundheitliche Beeinträchtigung behindernd auf eine Sportaktivität auswirkt, beziehungsweise diese auch ganz verhindern kann.
Das Ziel des Sporttreibens stellt die Fitness dar, wobei zum Einen die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit, welche grundsätzlich positiv gewertet und als sinnvoll erachtet wird, im Fokus steht und zum Anderen ein Beitrag zur Selbstverwirklichung geleistet wird (Baur & Burrmann, 2006). Der Beitrag zur Selbstverwirklichung über die körperliche Aktivität beinhaltet wiederum einerseits den Aspekt der Freude, Lust und Vergnügen und andererseits das eigene Schönheitsideal.
Einen schönen Körper, also physische Attraktivität, beziehungsweise eine sportliche, athletische Erscheinung zu haben ist für Jugendliche ein sehr wichtiges Ergebnis der körperlichen Betätigung. Dies trifft nicht nur für Mädchen zu, sondern genauso für Jungs.[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Selbstkonzept
- 2.1.1 Definition von Selbstkonzept
- 2.1.2 Physisches Selbstkonzept
- 2.1.3 Bildung des physischen Selbstkonzepts
- 2.1.4 Fitness
- 2.1.4.1 Motorische Fähigkeiten nach Bös (2001)
- 2.1.5 Das Selbstkonzept im Jugendalter
- 2.1.5.1 Geschlechtsspezifische Unterschiede
- 2.1.5.2 Einfluss von Sport und Bewegung
- 2.1.6 Soziokulturelle Unterschiede
- 2.1.6.1 Selbst und Kultur
- 2.1.6.2 Soziokulturelle Unterschiede im Jugendalter
- 2.1.7 Kritik am multidimensionalen Selbstkonzept
- 2.1.8 Messinstrumente des physischen Selbstkonzepts
- 2.1.8.1 PSPP und PSDQ
- 2.1.8.2 PSK
- 2.1.8.3 Vergleich zwischen PSDQ und PSK
- 2.2 Migration
- 2.2.1 Definition
- 2.2.2 Personen mit Migrationshintergrund in Österreich
- 2.2.3 Personen mit Migrationshintergrund in Salzburg
- 3 Forschungstand
- 4 Fragestellung und Hypothesen
- 5 Methoden
- 5.1 Untersuchungsdesign
- 5.2 Stichprobe
- 5.2.1 Einschluss- / Ausschlusskriterien
- 5.2.2 Stichprobengröße
- 5.2.3 Auswahl / Rekrutierung über social media
- 5.3 Datenerfassung / Messverfahren
- 5.4 Datenanalyse / Statistik
- 6 Ergebnisse
- 6.1 Beschreibung der Stichprobe
- 6.1.1 Deskriptive Statistik zu den soziodemografischen Merkmalen
- 6.1.1.1 Alter
- 6.1.1.2 Bildungsstand
- 6.1.1.3 Herkunft
- 6.1.1.4 Unterteilung nach Gruppen
- 6.2 Ergebnisse zu den Fragestellungen und Hypothesen
- 6.2.1 Deskriptive Statistik zu den Skalen
- 6.2.2 Prüfung auf Normalverteilung
- 6.2.3 Mittelwertdarstellung der Untergruppen
- 6.2.4 Mittelwertdarstellung der Gruppen A bis D
- 6.2.5 Fragestellungen zu Unterschieden zwischen männlichen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund
- 6.2.6 Fragestellungen zu Unterschieden zwischen Schülern und Nicht-Schülern
- 6.2.7 Fragestellungen zu Unterschieden zwischen Schülern und Nicht-Schülern mit Migrationshintergrund
- 6.2.8 Fragestellungen zu Unterschieden zwischen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund
- 6.2.9 Fragestellungen zu Unterschieden zwischen Schülern und Nicht-Schülern ohne Migrationshintergrund
- 6.2.10 Fragestellungen zu Unterschieden zwischen Nicht-Schülern mit und Schülern ohne Migrationshintergrund
- 6.2.11 Fragestellungen zu Unterschieden zwischen Nicht-Schülern mit und ohne Migrationshintergrund
- 6.2.12 Fragestellungen zu Unterschieden zwischen Schülern und Nicht-Schülern ohne Migrationshintergrund
- 6.2.13 Zusammenfassender Ergebnisteil
- 7 Diskussion
- 8 Ausblick und weitere Implikationen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht das physische Selbstkonzept männlicher Jugendlicher im Alter von 15 bis 18 Jahren in Salzburg. Die Arbeit analysiert den Einfluss von Herkunft und Bildungsstand auf das physische Selbstkonzept dieser Gruppe. Das Hauptziel ist es, Unterschiede im physischen Selbstkonzept zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund sowie zwischen Schülern und Nicht-Schülern aufzuzeigen und zu erklären.
- Physisches Selbstkonzept männlicher Jugendlicher
- Einfluss von Migrationshintergrund
- Einfluss des Bildungsstandes
- Zusammenhang zwischen physischem Selbstkonzept und Sport/Bewegung
- Soziokulturelle Unterschiede im physischen Selbstkonzept
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des physischen Selbstkonzepts bei Jugendlichen ein und verweist auf bestehende Forschungsergebnisse, die die Bedeutung von Sport und Bewegung im Jugendalter beleuchten. Sie hebt den Unterschied zwischen der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Sport als gesundheitsfördernd und der tatsächlichen Motivation von Jugendlichen hervor, die oft eher auf Fitness und Selbstverwirklichung ausgerichtet ist. Die persönlichen Erfahrungen des Autors im Jugendzentrum werden als Ausgangspunkt für die Forschungsarbeit genannt.
2 Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel liefert den theoretischen Rahmen der Arbeit. Es wird das Selbstkonzept im Allgemeinen und das physische Selbstkonzept im Speziellen definiert und erklärt. Die Bildung des physischen Selbstkonzepts, der Einfluss von Fitness und motorischen Fähigkeiten, sowie geschlechtsspezifische und soziokulturelle Unterschiede werden ausführlich diskutiert. Die Kapitel erläutert verschiedene Messinstrumente, die zur Erfassung des physischen Selbstkonzepts verwendet werden können, wie z.B. PSPP, PSDQ und PSK. Zusätzlich werden Migration und die Situation von Personen mit Migrationshintergrund in Österreich und Salzburg genauer betrachtet.
3 Forschungstand: Der Forschungsstand gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Literatur zum Thema physisches Selbstkonzept, Migration und deren Interaktion im Jugendalter. Dieser Abschnitt dient der Einordnung der eigenen Arbeit in den bestehenden Forschungsdiskurs und der Begründung der gewählten Forschungsfragen.
4 Fragestellung und Hypothesen: In diesem Kapitel werden die konkreten Forschungsfragen und Hypothesen der Arbeit formuliert. Hierbei werden präzise Annahmen über die zu erwartenden Zusammenhänge zwischen den untersuchten Variablen (physisches Selbstkonzept, Migrationshintergrund, Bildungsstand) aufgestellt, die im weiteren Verlauf der Arbeit empirisch überprüft werden.
5 Methoden: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Methodik der durchgeführten Studie. Das Untersuchungsdesign, die Stichprobenziehung (Einschluss-/Ausschlusskriterien, Stichprobengröße, Rekrutierung über Social Media), die Datenerfassung (Messverfahren) und die Datenanalyse (Statistik) werden präzise und nachvollziehbar dargestellt. Diese Beschreibung gewährleistet die Transparenz und Reproduzierbarkeit der Studie.
6 Ergebnisse: Das Kapitel "Ergebnisse" präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Zunächst wird die Stichprobe deskriptiv charakterisiert (Alter, Bildungsstand, Herkunft). Anschließend werden die Ergebnisse der statistischen Analysen zu den Forschungsfragen und Hypothesen dargestellt. Dabei werden die Mittelwerte der verschiedenen Untergruppen verglichen und die Ergebnisse hinsichtlich ihrer statistischen Signifikanz interpretiert.
Schlüsselwörter
Physisches Selbstkonzept, männliche Jugendliche, Migrationshintergrund, Bildungsstand, Salzburg, Sport, Bewegung, Selbstwertgefühl, Soziokultur, empirische Forschung, quantitative Methoden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Physisches Selbstkonzept männlicher Jugendlicher in Salzburg
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht das physische Selbstkonzept männlicher Jugendlicher im Alter von 15 bis 18 Jahren in Salzburg. Der Fokus liegt auf dem Einfluss von Herkunft (Migrationshintergrund) und Bildungsstand auf das physische Selbstkonzept dieser Gruppe.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist es, Unterschiede im physischen Selbstkonzept zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund sowie zwischen Schülern und Nicht-Schülern aufzuzeigen und zu erklären. Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen physischem Selbstkonzept und Faktoren wie Herkunft, Bildung und Sport/Bewegung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: physisches Selbstkonzept männlicher Jugendlicher, Einfluss von Migrationshintergrund, Einfluss des Bildungsstandes, Zusammenhang zwischen physischem Selbstkonzept und Sport/Bewegung, sowie soziokulturelle Unterschiede im physischen Selbstkonzept.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Theoretischer Hintergrund (inkl. Selbstkonzept, Migration), Forschungstand, Fragestellung und Hypothesen, Methoden (Untersuchungsdesign, Stichprobe, Datenerfassung, Datenanalyse), Ergebnisse (deskriptive Statistik, Prüfung von Hypothesen), Diskussion und Ausblick.
Was wird im Kapitel "Theoretischer Hintergrund" behandelt?
Dieses Kapitel definiert und erklärt das Selbstkonzept allgemein und das physische Selbstkonzept im Speziellen. Es beleuchtet die Bildung des physischen Selbstkonzepts, den Einfluss von Fitness und motorischen Fähigkeiten, geschlechtsspezifische und soziokulturelle Unterschiede. Es werden verschiedene Messinstrumente (PSPP, PSDQ, PSK) zur Erfassung des physischen Selbstkonzepts vorgestellt und Migration sowie die Situation von Migranten in Österreich und Salzburg genauer betrachtet.
Wie wird die Stichprobe der Studie beschrieben?
Die Stichprobe wird im Kapitel "Ergebnisse" deskriptiv charakterisiert (Alter, Bildungsstand, Herkunft). Es werden detaillierte Angaben zur Stichprobengröße und den Einschlusskriterien gemacht. Die Rekrutierung der Teilnehmer erfolgte über soziale Medien.
Welche Methoden wurden zur Datenanalyse verwendet?
Das Kapitel "Methoden" beschreibt detailliert das Untersuchungsdesign, die Stichprobenziehung, die Datenerfassung und die statistischen Methoden der Datenanalyse. Die Beschreibung gewährleistet die Transparenz und Reproduzierbarkeit der Studie.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Das Kapitel "Ergebnisse" präsentiert die Ergebnisse der statistischen Analysen zu den Forschungsfragen und Hypothesen. Es werden Mittelwerte verschiedener Untergruppen verglichen und die Ergebnisse hinsichtlich ihrer statistischen Signifikanz interpretiert. Es gibt separate Analysen für verschiedene Untergruppen (z.B. Schüler vs. Nicht-Schüler, mit/ohne Migrationshintergrund).
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen und Interpretationen der Ergebnisse werden im Kapitel "Diskussion" präsentiert. Dieses Kapitel diskutiert die Ergebnisse im Kontext des theoretischen Hintergrunds und des Forschungsstandes. Es werden auch Limitationen der Studie angesprochen.
Was sind die Schlüsselwörter der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Physisches Selbstkonzept, männliche Jugendliche, Migrationshintergrund, Bildungsstand, Salzburg, Sport, Bewegung, Selbstwertgefühl, Soziokultur, empirische Forschung, quantitative Methoden.
- Arbeit zitieren
- Roland Mayer (Autor:in), 2012, Das physische Selbstkonzept von männlichen Jugendlichen in Abhängigkeit von Herkunft und Bildungsstand, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267599