Die deutschen Verluste im Ersten Weltkrieg werden national wie international im Allgemeinen mit gut zwei Millionen Gefallenen angegeben. Demgegenüber ist aber weitgehend unbekannt, welche Verluste in welchen Einheiten zu welcher Zeit entstanden sind. Im vorliegenden Artikel werden daher die Verlustzahlen von acht niedersächsischen Infanterieregimentern, die bei Kriegsausbruch in zwei Divisionen der 2. Armee formiert waren, beleuchtet. Diese Einheiten nahmen gemeinsam an der sogenannten Grenzschlacht, der Schlacht von St. Quentin (Guise) und der Marneschlacht teil. Im weiteren Kriegsverlauf wurden beide Divisionen neu formiert, wobei einige der Regimenter sowohl im Westen wie im Osten kämpften, während andere während des gesamten Krieges im Westen verblieben. Die aus den amtlichen Verlustlisten und den von den einzelnen Regimentern verfassten Regimentsgeschichten ermittelten Verlustzahlen an Gefallenen werden nach Monaten geordnet dargestellt. Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass die höchsten Kriegsverluste in das Jahr 1915 fielen und das die im Sanitätsbericht über das deutsche Heer genannten Verlustzahlen zumindest mit Vorsicht zu betrachten sind.
In international as well as in German historical research on World War I the Statistics of German casualties include two million soldiers killed in action. On the other hand, the number of casualties is for the most part unknown, as well as the units they belonged to and at what time they occurred. The article describes casualties of eight infantry regiments from Lower Saxony, which at the outbreak of war were organised in two divisions as part of the 2nd Army. They jointly fought the battle of the frontiers, at Guise and at the Marne River. During the war the divisions were reorganised and some regiments fought on both the Western and the Russian front, others remained in the west and fought at Verdun and the Somme River. The regimental histories written by the respective regiments and the official German “Verlustlisten” (casualty lists) serve as empirical basis for a comparative representation of the deaths/casualties shown in monthly order. Those figures illustrate that the highest losses entered a total of in 1915 and that the casualties published in the “Sanitätsbericht” (German Army medical war history) should at least be taken with a grain of salt.
Inhalt
1. Einleitung
2. Quellenlage.
3. Gliederung und Unterstellung der zu untersuchenden Regimenter
4. Einsätze und Verluste der einzelnen Regimenter
5. Vergleichende Übersicht der Verluste nach Monaten
6. Auswertung
1. Einleitung
Im Ersten Weltkrieg haben geschätzt gut 2 Millionen deutsche Soldaten den Tod gefunden. Die Gesamtverluste (also einschließlich sämtlicher Verwundeter, Gefangener und Vermisster) lagen bei einem Vielfachen davon[1]. Der Sanitätsbericht über das Deutsche Heer geht zum Jahresende 1918 von 1 621 034 Toten (Gefallene, an Wunden und infolge Krankheit Gestorbene) und zum Jahresende 1933 von 1 900 876 Toten aus, wobei diese Zahl sich um etwa 100 000 im Jahre 1934 immer noch vermisste und wohl für tot zu erklärende Soldaten erhöht[2].
Wenig erhellt ist dagegen aber, welche Verluste bei welchen Einheiten in den verschiedenen Stadien des Krieges eintraten. Allgemein bekannt sind die besonders hohen Verluste der beteiligten Einheiten in den großen Materialschlachten vor Verdun, an der Somme und in Flandern[3]. Besonders hoch seien zudem die Verluste zu Beginn des Bewegungskrieges im August und September 1914 gewesen. Diese seien viel höher als im Durchschnitt aller anderen Kriegsmonate ausgefallen[4].
Genauere Zahlen werden bislang selten publiziert[5]. Um zu einer genaueren Aussage zu gelangen, soll am Beispiel einiger norddeutscher Infanterieregimenter ein Vergleich der dort in den einzelnen Kriegsjahren erlittenen Verluste vorgenommen werden. Als Beispiel dienen hier die Infanterieregimenter der 19. Infanteriedivision (ID) des X. aktiven Armeekorps (AK) und der 19. Reserve-Infanteriedivision (RD) des X. Reservekorps (RK) der 2. Armee nach deren Gliederung bei Kriegsausbruch, die sich in den folgenden Jahren erheblich veränderte. Anhand eines Vergleichs der insgesamt acht niedersächsischen Regimenter dieser beiden Divisionen, sei versucht aufzuzeigen, welche Verluste bei den Einheiten auftraten und in welchem Verhältnis die Verluste der verschiedenen Regimenter zueinander und im Verhältnis der einzelnen Jahre des Krieges unter Berücksichtigung der verschiedenen Kriegsschauplätze stehen.
2. Quellenlage
Eine Erforschung anhand der Originalunterlagen der Divisionen und Regimenter, etwa der Kriegstagebücher, ist nicht möglich, da diese 1945, jedenfalls hinsichtlich der preußischen Truppenteile, größtenteils untergegangen sind. Insoweit ist eine Aufhellung der Thematik aber zumindest über die verbreitete Sekundärliteratur, hier in Form der beinahe für jedes Regiment erschienenen Regimentsgeschichten, möglich. Zum anderen sind die Deutschen Verlustlisten als Teil des amtlichen Armee-Verordnungsblattes erhalten. Dieses gibt bis Ende 1916 geordnet nach Regimentern und Bataillonen Auskunft über Verwundete, Gefallene und Vermisste. Für die Kriegsjahre 1917/18 wurde aber auf eine Zuordnung der jetzt alphabetisch geordneten Namen der betroffenen Soldaten nach Einheiten verzichtet, so das allein anhand der Verlustlisten keine vollständige Zuordnung der gemeldeten Verluste zu den einzelnen Truppenteilen erfolgen kann. Daher wurde für diese Untersuchung vorwiegend auf die Angaben der jeweiligen Regimentsgeschichten zurückgegriffen, die sämtlich über eigene Verlustlisten (allerdings nur der Gefallenen, Gestorbenen und endgültig Vermissten, nicht oder nur bruchstückhaft für Verwundete und Gefangene) der Regimentsangehörigen verfügen.
Ferner gibt der Sanitätsbericht über das Deutsche Heer im Weltkrieg zumindest auszugsweise auch für einzelne Einheiten Auskunft über dort eingetretene Verluste. So werden für die beiden hier untersuchten Divisionen im Sanitätsbericht genaue Verlustzahlen für den Zeitraum vom 21. bis 31. August 1914 genannt. Hiernach hat die 19. ID für diesen Zeitraum 2289 und die 19. RD 823 Verwundete gemeldet[6]. Da die Truppenkrankenrapporte nach Korps zusammengefasst wurden und darin die Divisionen nur mit ihrem Kranken- und Verwundetenzugang zu erkennen sind, wird aber die Zahl der Gefallenen und Vermissten nur für die Korps, nicht aber für die einzelnen Divisionen ausgewiesen[7].
3. Gliederung und Unterstellung der zu untersuchenden Regimenter
Wehrtechnisch war der größte Teil des heutigen Niedersachsen im Jahre 1914 dem X. AK in Hannover zugeordnet. Dieses bestand im August 1914 aus insgesamt acht Infanterieregimentern (IR) sowie zugehöriger Artillerie-, Pionier-, und Kavallerieeinheiten[8]. Sechs der acht IR waren aus dem Hannoverschen Heer hervorgegangen. Dabei handelte es sich um das (hannoversche) Füsilierregiment Nr. 73 (FüsR) sowie die fünf hannoverschen IR (Erstes bis fünftes hannoversches Infanterieregiment) Nr.74, 77, 78, 79 und 164. Die Regimenter hatten ihre Standorte in Hannover (FüsR 73,IR 74), Celle (IR 77), Osnabrück (IR 78), Hildesheim (IR 79) und Hameln/Holzminden (IR 164). Neben diesen hannoverschen Truppen gehörten das Oldenburger IR 91 und das Braunschweiger IR 92 dem X. AK an. Das X. AK gliederte sich in die 19. und 20. ID. Der 19. ID gehörten das FüsR Nr. 73 sowie die IR 74, 78 und 91 an.
Das X. RK wurde erst bei Mobilmachung aufgestellt und setzte sich vorwiegend aus Reservisten und Landwehrleuten zusammen, wobei allerdings eine große Anzahl aktiver Offiziere aus den Regimentern v.a. des X. AK bei Mobilmachung in die Reserveregimenter übertraten. Auch das X. RK verfügte über insgesamt acht IR, bezeichnet als „Reserveregimenter“ (RIR) nebst zugehöriger Kampfunterstützungstruppen[9]. Sechs der RIR stammten aus Niedersachsen (RIR Nr. 73 aus Braunschweig, Celle und Hannover, RIR Nr.74 aus Hannover, Nienburg und Oldenburg, RIR Nr.77 aus Hildesheim und Hameln, RIR Nr.78 aus Lüneburg und Braunschweig, RIR Nr.91 aus Göttingen und Hameln, RIR Nr.92 aus Osnabrück und Lingen) und zwei aus Westfalen (RIR Nr.15 aus Paderborn und RIR Nr.55 aus Bielefeld). Das X. RK gliederte sich ebenfalls in zwei Divisionen. Hier wird lediglich die 19. RD mit den RIR 73, 74, 78 und 92 behandelt[10].
Sowohl die aktiven wie auch die Reserveregimenter waren in drei Bataillone und eine Maschinengewehr-Kompanie (MGK) gegliedert und verfügten über eine Kriegsstärke von ca. 3200 Mann. Die Bataillone wurden Ende Februar 1917 im Etat von 919 auf 650 Mann herabgesetzt[11], dafür erhielten die Regimenter aber eine zweite und dritte MGK, so das sich an der vorgeschriebenen Gefechtsstärke numerisch letztlich keine Änderung ergab. Das RIR 73 etwa rückte im August 1914 mit einer Verpflegungsstärke von 72 Offizieren und 3185 Mann (72/3185) bei einer Gefechtsstärke von 59/2842 ins Feld[12] und wies im Januar 1918 sogar eine Gefechtsstärke von 85/2954 auf[13]. Bei Waffenstillstand am 11. November 1918 betrug die Gefechtsstärke wegen ausbleibenden Ersatzes dann allerdings nur noch 26/631[14].
Zugehörig waren beide Divisionen zunächst der 2. Armee unter Generaloberst von Bülow. Diese war nach dem Schlieffen-Plan Teil des Schwenkungsflügels zwischen der 1. und 3. Armee. Die 2. Armee bestand zunächst aus sechs Korps (VII. AK, VII. RK, X. RK, X. AK, Gardereservekorps und Gardekorps). Bis zur Marneschlacht fochten die Regimenter des X. AK stets am linken Flügel der Regimenter des X. RK. Jedes Korps gliederte sich in jeweils zwei Divisionen mit zwei Brigaden zu je zwei Regimentern.
Die Ausstattung der Truppe war bei den aktiven und den Reservekorps weitgehend einheitlich, jedes Regiment verfügte in der MGK über 6 Maschinengewehre, lediglich artilleristisch war das RK dem AK um mehr als die Hälfte unterlegen, da nur zwei statt vier Feldartillerieregimenter (72 statt 144 Geschütze) und keine Fußartillerie (16 schwere Feldhaubitzen bei dem X. AK) vorhanden war. Sämtliche Korps – also sowohl die aktiven wie die der Reserve - wurden aber unterschiedslos „in der Front“ nebeneinander eingesetzt.
Die ersten Verluste im Krieg hatten Teile der Regimenter des X. AK bereits ab dem 6. August 1914 zu verzeichnen, die unmittelbar nach Kriegsausbruch zur Erstürmung der Festung Lüttich herangezogen worden waren. Das X. RK traf dagegen, nach einzelnen kleineren Zusammenstößen mit belgischen Einheiten und französischer Kavallerie, erst an der Sambre zwischen Charleroi und Namur am 23. August 1914 auf die 5. französische Armee. Nach dieser sogenannten Grenzschlacht, die einen Rückzug der französischen Armee zur Folge hatte, gab es auf der anschließenden Verfolgung zunächst nur kleinere Gefechte mit französischen und teilweise auch mit englischen Nachhuten. Erst am 29. August entwickelte sich bei St. Quentin erneut eine zweitägige Schlacht der 2. deutschen gegen die 5. französische Armee. Die Franzosen waren bestrebt, eine Gegenoffensive in Richtung St. Quentin vorzutreiben, um so der den Westflügel des deutschen Heeres bildenden 1. deutschen Armee in die Flanke zu fallen. Am 29. August 1914 wurde das gesamte X. RK, das bereits weiter nach Süden vorgegangen war als das links benachbarte X. AK, von diesem französischen Flankenangriff aus südwestlicher Richtung überrascht. Der Feind wurde aber mit rasch gegliederter Verteidigungslinie aufgehalten und am nächsten Tag im Gegenangriff geworfen. Die gesamte 5. französische Armee gab am 30. August 1914 den eigenen Angriff auf und zog sich erneut, diesmal bis über die Marne, zurück. In der weiteren Verfolgung stießen die deutschen Einheiten erst wieder am 6. September 1914 an der Marne auf die französischen Hauptstreitkräfte. In der Schlacht an der Sambre, bei St. Quentin und der anschließenden Marneschlacht waren sämtliche acht untersuchten Regimenter unmittelbar an den Gefechtshandlungen beteiligt.
Im weiteren Verlauf des Krieges, beginnend mit dem Übergang zur Verteidigung bei Reims, wurden die Divisionen dann allerdings teilweise neu unterstellt und an verschiedenen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Ende September 1914 wurden einzelne Regimenter, aber auch einzelne Bataillone, sowohl der aktiven wie der Reserveregimenter teilweise an die Flandernfront zum erneuten Angriff geworfen. Die Unterstellungen der Divisionen wechselten ebenfalls. Sämtliche aktiven Divisionen wurden im Frühjahr 1915 von vier auf drei Regimenter verkleinert. Das IR 74, 78 und 91 verblieben in der 19. ID während das FüsR 73 zur neu aufgestellten 111. ID wechselte. Während das IR 74 zusammen mit den anderen beiden bei der 19. ID verbliebenen Regimentern zweimal an die Ostfront und wieder zurück auf den westlichen Kriegsschauplatz verlegt wurde, verblieb das FüsR 73 mit wechselnden Unterstellungen bis zum Kriegsende ständig an der Westfront. Bei der 19. RD wurde erst im Jahre 1916 eine Verkleinerung von vier auf drei Regimenter durchgeführt. Hier wurde das RIR 74 im September 1916 aus dem Divisionsverband entlassen und der neu aufgestellten 213. ID unterstellt.
4. Einsätze und Verluste der einzelnen Regimenter
a) 19. Infanteriedivision
(1) Füsilierregiment Nr. 73
Das Regiment war während des Vormarsches vor Lüttich und danach komplett an der Sambre und bei St. Quentin im Einsatz. Die Zahl der Toten im August betrug ausweislich der in der Regimentsgeschichte abgedruckten Gefallenenliste mindestens 133 Mann, wobei unter Hinzurechnung der nicht datierten endgültig Vermissten wohl eher von einer Zahl von 145 Toten auszugehen ist[15]. Nach den Zahlen der Preußischen Verlustliste verlor das Regiment im August 1914 dagegen 81 Tote, 484 Vermisste und 266 Verwundete[16].
Die Verluste bei Lüttich werden in der Regimentsgeschichte nicht näher erhellt, die Auszählung im Anhang der Regimentsgeschichte ergibt 26 Tote im Zeitraum vom 5. bis 10. August 1914. Für die Grenzschlacht an der Sambre bei Namur hat das Regiment 10 Tote, 86 Verwundete und 147 Vermisste gemeldet, wobei nach Aufklärung des Schicksals der Vermissten von etwa 40 Toten und 160 Verwundeten auszugehen sei[17]. In der Schlacht bei St. Quentin gab es 101 Tote und 411 Verwundete[18]. Gemeldet waren vom Regiment zunächst 40 Tote, 240 Verwundete und 383 Vermisste, wobei die Gefechtsstärke am 31. August noch 29/1393 betrug[19]. Am 1. September wuchs die Gefechtsstärke wieder auf 1559 Mann an[20]. Die Verluste an Gefallenen beliefen sich im September 1914 auf 275 Regimentsangehörige, davon in der ersten Monatshälfte – also einschließlich der Marneschlacht - 94. Nach dem Rückzug von der Marne belief sich Gefechtsstärke am 11. September noch auf 1034 Mann[21]. Nach Beendigung des Rückzugs verblieb das Regiment bei Reims, wo es am 26. September nochmals unter erheblichen Verlusten einen Angriff bei Loivre vortrug. Ein weiterer eigener Angriff am 14. Oktober (Zur örtlichen Stellungsverbesserung) brachte nochmals hohe Verluste[22]. Ein gleicher Antritt im November führte dazu, dass auch in diesem Monat, trotz ansonsten bereits abgeflauter Kampftätigkeit, 83 Gefallene verzeichnet sind[23]. Im Dezember gab es dann nur noch 11 Gefallene.
[...]
[1] Rüdiger Overmanns, Kriegsverluste. In: Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Hrsg. von Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz, Paderborn u.a. 2008, S. 665.
[2] Sanitätsbericht über das Deutsche Heer im Weltkriege 1914/1918, Bd. 3, Berlin 1934, S.12.
[3] Overmanns, Kriegsverluste (wie Anm. 1), S. 663.
[4] Benjamin Ziemann, Front und Heimat. Ländliche Kriegserfahrungen im südlichen Bayern 1914-1923, Essen 1997, S.57-75.
[5] Terence Zuber, The Mons Myth, Brimscombe 2010, geht zumindest detailliert auf die Zahlen der Einheiten der 1. Armee im August 1914 ein; Christian Stachelbeck, Militärische Effektivität im Ersten Weltkrieg. Die 11. Bayerische Infanteriedivision 1915 bis 1918. Paderborn u.a. 2010, S. 36.
[6] Sanitätsbericht (wie Anm. 2), S. 36.
[7] Sanitätsbericht (wie Anm. 2), S. 37.
[8] Feldartillerieregimenter Nr. 10, 26, 46, 62, II./Fußartillerieregiment Nr. 20, Husarenregiment Nr. 17, Pionierbataillon Nr. 10, Feldfliegerabteilung Nr. 21.
[9] Reserve-Feldartillerieregimenter Nr. 19 und 20, Reserve-Jägerbataillon 10, Reserve-Pionierbataillon Nr. 10, Reserve-Ulanenregiment Nr. 2, Reserve-Dragonerregiment Nr. 6 und das selbständige 3. Bataillon (III.) des Reserve-Infanterieregiments Nr. 79 (Oldenburg).
[10] Unbeachtet bleibt das selbständige III/RIR 79, da keine Regiments- bzw. Bataillonsgeschichte verfasst wurde und anhand der Verlustlisten keine durchgehende Zuordnung vorgenommen werden kann.
[11] Edgar Graf von Matuschka, Handbuch zur deutschen Militärgeschichte 1648 – 1939, Band 3, Abschnitt V, München 1968, S. 231.
[12] Hermann A. Prietze, Die Geschichte des Reserve-Infanterie-Regiments Nr.73, Hannover 1940, S.157.
[13] Prietze, Die Geschichte (wie Anm. 12), S. 561.
[14] Prietze, Die Geschichte (wie Anm. 12), S. 701.
[15] Hans Voigt, Geschichte des Füsilier-Regiments Generalfeldmarschall Prinz Albrecht von Preußen, Berlin 1938, Anhang; die Regimentsgeschichte nennt die meisten Gefallenen mit dem exakten Todesdatum oder dem Datum ab dem der betreffende Soldat vermisst wurde. Lediglich für die bis zur Herausgabe der Regimentsgeschichte bereits als gesetzlich tot anerkannten Vermissten (ca. 10 % aller Gefallenen) wird kein Datum angegeben, so dass keine abschließende Zahl der monatlichen Verluste genannt werden kann.
[16] Die Preußische Verlustliste Nr. 40 vom 2.10.1914 (Armee-Verordnungsblatt, S. 751) weist für die Kampfhandlungen vom 6.8. bis 30.8.1914 für das II. und III. Bataillon sowie die MGK 59 Gefallene, 232 Verwundete und 318 Vermisste aus. In der Preußische Verlustliste Nr. 58 vom 23.10.1914 (Armee-Verordnungsblatt, S. 1709) meldet das I. Bataillon seine Verluste für den Zeitraum vom 6.8. bis 8.9.1914 mit 22 Toten, 166 Vermissten und 34 Verwundeten und 2 Gefangenen. Die aus der Regimentsgeschichte sich ergebende höhere Zahl an Gefallenen erklärt sich daraus, dass ein Teil der zunächst als vermisst gemeldeten Soldaten gefallen und ein Teil der zunächst verwundeten Soldaten unmittelbar nach den Kampfhandlungen an den Verletzungen verstorben war. Da die Preußische Verlustliste Gefangene gesondert aufführt und es ausweislich der Regimentsgeschichte erst beim Rückzug von der Marne geringe Verluste an Gefangenen gab, ist davon auszugehen, dass aber nur ein Bruchteil der zunächst als vermisst gemeldeten Regimentsangehörigen gefallen ist. Von den in beiden Verlustlisten aufgeführten 484 Vermissten finden sich nur 32 Namen in der Regimentsgeschichte als gefallen oder endgültig vermisst bzw. gesetzlich für tot erklärt. Von den in den Verlustlisten genannten 266 Verwundeten sind 20 ausweislich der Regimentsgeschichte an ihren Wunden gestorben.
[17] Voigt, Geschichte (wie Anm. 15), S. 118.
[18] Voigt, Geschichte (wie Anm. 15), S. 150, zuordenbar sind davon im Anhang der Regimentsgeschichte 80 Namen.
[19] Kurt Heydemann, Die Schlacht bei St. Quentin 1914, II. Teil: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August, Oldenburg/Berlin 1924, S. 18.
[20] Voigt, Geschichte (wie Anm. 15), S. 193. Da der erste Ersatztransport erst Ende September bei dem Regiment eintraf, erklärt sich die Differenz aus dem Wiedereintreffen zunächst als vermisst gemeldeter Soldaten, die während der Schlacht zu anderen Einheiten abgeirrt waren.
[21] Voigt, Geschichte (wie Anm. 15), S. 193.
[22] Voigt, Geschichte (wie Anm. 15), S. 217 nennt 62 Gefallene, 60 Verwundete und 70 Vermisste.
[23] Voigt, Geschichte (wie Anm. 15), S. 225.
- Citation du texte
- Dr. Jan Witte (Auteur), 2013, Verluste deutscher Infanterie im Ersten Weltkrieg. Die niedersächsische 19. Infanterie- und Reserve-Infanteriedivision, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266670
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