Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich nun mit der Komprimierung und Expandierung von Information im Besonderen. Dafür werden zunächst vier verschiedene Ansätze aus der Literatur vorgestellt, als erstes der Ansatz von Cathrine Fabricius-Hansen, "Informational density: a problem for translation and translation theory", der sich vor allem mit Informationsdichte im Sprachenvergleich Deutsch - Norwegisch beschäftigt und mit den Auswirkungen, die dies auf die jeweiligen Übersetzungen bei diesem Sprachenpaar haben kann. Erich Steiner, dessen Ansatz "Translations English – German: investigating the relative importance of systemic contrasts and of the text-type ‚translation‘" als nächstes erläutert wird, interessiert sich dagegen mehr für das Phänomen der grammatischen Metapher, die er auch sprachvergleichend betrachtet, allerdings für die Sprachen Englisch und Deutsch. Ebenso mit Englisch und Deutsch beschäftigt sich Monika Doherty in ihrem Ansatz "Passive perspectives; different preferences in English and German: a result of parameterized processing", wobei sie sich eher auf die Perspektive (Aktiv/Passiv) konzentriert. Peter von Polenz schließlich betrachtet in seinem Buch "Deutsche Satzsemantik" explizite und komprimierte Texte ausschließlich für die deutsche Sprache und klammert das Problem des Sprachenvergleichs völlig aus.
Nach der Erläuterung dieser vier Ansätze folgt die praktische Anwendung an einem Beispieltext. Anhand einer Passage aus Jörn Albrechts "Literarische Übersetzung: Geschichte, Theorie, kulturelle Wirkung" wird demonstriert, wie sich komprimierter und expliziter Ausdruck im Sinne von von Polenz manifestieren und wodurch sie sich unterscheiden. Zur Veranschaulichung wird der Originaltext umgeschrieben, in eine komplexere Version einerseits und in eine explizitere Version andererseits, die dann jeweils mit dem Original verglichen werden. Es handelt sich dabei um eine intralinguale Umformulierung, deren Ergebnisse aber gewiss auch für das Übersetzen von Belang sind, da hier auch fast immer umformuliert wird, je nach Sprachenpaar, Textsorte und Zweck der Übersetzung sogar umformuliert werden muss.
Inhaltsverzeichnis
ABSTRACT
EINLEITUNG
INFORMATIONAL DENSITY: A PROBLEM FOR TRANSLATION AND
TRANSLATION THEORY (CATHRINE FABRICIUS-HANSEN)
TRANSLATIONS ENGLISH-GERMAN: INVESTIGATING THE RELATIVE
IMPORTANCE OF SYSTEMIC CONTRASTS AND OF THE TEXT-TYPE „TRANSLATION“ (ERICH STEINER)
PASSIVE PERSPECTIVES; DIFFERENT PREFERENCES IN ENGLISH AND
GERMAN: A RESULT OF PARAMETERIZED PROCESSING (MONIKA DOHERTY)
DEUTSCHE SATZSEMANTIK (PETER VON POLENZ)
PRAKTISCHE ANWENDUNG AN EINEM BEISPIELTEXT
ANHANG
ABB. 1: BIBER’S “INVOLVED VS. INFORMATIONAL PRODUCTION” DIMENSION
ABB. 2: CHANGE IN GRAMMATICAL CATEGORY IN TRANSLATION
ABB. 3 AUSGANGSTEXT DES BEISPIELTEXTES
ABB. 4 UMGEFORMTER, KOMPLEXER STRUKTURIERTER TEXT
ABB. 5 UMGEFORMTER, EINFACHER STRUKTURIERTER TEXT
LITERATURLISTE
Komprimierung und Expandierung von Information
ABSTRACT
Die vorliegende Arbeit vergleicht zunächst vier Ansätze aus der Fachliteratur, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit der Expandierung und Komprimierung von Information beschäftigen, und demonstriert anschließend an einem Beispieltext, wie sich komplexer und einfacher Ausdruck im Sinne von von Polenz (1988) jeweils manifestieren und wodurch sie sich unterscheiden.
Globalthema des Seminars war die Informationsstruktur im Deutschen und imEnglischen im allgemeinen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich nun mit derKomprimierung und Expandierung von Information im besonderen. Dafür werdenzunächst vier verschiedene Ansätze aus der Literatur vorgestellt, als erstes derAnsatz von Cathrine Fabricius-Hansen, Informational density: a problem for translation and translation theory, der sich vor allem mit Informationsdichte imSprachenvergleich Deutsch - Norwegisch beschäftigt und mit den Auswirkungen,die dies auf die jeweiligen Übersetzungen bei diesem Sprachenpaar haben kann.Erich Steiner, dessen Ansatz Translations English - German: investigating the relative importance of systemic contrasts and of the text-type „ translation “ alsnächstes erläutert wird, interessiert sich dagegen mehr für das Phänomen dergrammatischen Metapher, die er auch sprachvergleichend betrachtet, allerdingsfür die Sprachen Englisch und Deutsch. Ebenso mit Englisch und Deutsch be- schäftigt sich Monika Doherty in ihrem Ansatz Passive perspectives; different preferences in English and German: a result of parameterized processing, wobeisie sich eher auf die Perspektive (Aktiv/Passiv) konzentriert. Peter von Polenzschließlich betrachtet in seinem Buch Deutsche Satzsemantik explizite und kom- primierte Texte ausschließlich für die deutsche Sprache und klammert das Pro- blem des Sprachenvergleichs völlig aus.
Nach der Erläuterung dieser vier Ansätze folgt die praktische Anwendung an ei- nem Beispieltext. Anhand einer Passage aus Jörn Albrechts Literarischeüberset- zung: Geschichte, Theorie, kulturelle Wirkung wird demonstriert, wie sich kom- primierter und expliziter Ausdruck im Sinne von von Polenz manifestieren undwodurch sie sich unterscheiden. Zur Veranschaulichung wird der Originaltext umgeschrieben, in eine komplexere Version einerseits und in eine explizitere Version andererseits, die dann jeweils mit dem Original verglichen werden. Es handelt sich dabei um eine intralinguale Umformulierung, deren Ergebnisse aber gewiß auch für das Übersetzen von Belang sind, da hier auch fast immer umformuliert wird, je nach Sprachenpaar, Textsorte und Zweck der Übersetzung sogar umformuliert werden muß.
INFORMATIONAL DENSITY: A PROBLEM FOR TRANSLATION AND TRANSLATIONTHEORY (CATHRINE FABRICIUS-HANSEN)
Fabricius-Hansen befaßt sich in ihrem Ansatz hauptsächlich mit dem Unterschiedzwischen deutschen und norwegischen (Fach-)Texten, da „deutsche Texte vomnorwegischen Standpunkt aus gesehen oft schwer, voll von Informationen,schwer zu lesen und schwer adäquat ins Norwegische zu übersetzen sind“ (Fabri- cius-Hansen 1996: 521). Vor allem akademische Texte haben im Deutschen einehöhere Informationsdichte als vergleichbare norwegische Texte. Sie beschäftigtsich nun mit der Frage, was dies im Einzelnen bedeutet, wie man es messenkönnte, und welche Probleme es beim Übersetzen (vom Deutschen ins Norwegi- sche, aber auch vice versa) verursacht. Um darauf eine Antwort zu finden, be- dient sie sich der discourse representation theory (DRT), die es ermöglicht, einmentales oder kognitives Modell der Information, die in einem Diskurs ausge- drückt wird, zu erstellen. Dieses Modell, die discourse representation structure oder kurz DRS, besteht aus einer Anzahl konzeptueller Objekte, den sog. dis- course referents, und einer Anzahl von conditions, die sich auf diese beziehen,d.h. Konzepte, die diesen Objekten zugeschrieben werden. Der Bezugsbereich(Skopos) eines Diskursreferenten wird dabei graphisch durch ein Rechteck ver- anschaulicht.
Um zu verdeutlichen, was unter Konzentration oder Dichte der Information zu verstehen ist, gibt sie folgendes Beispiel:
Sind in einem Satz S 2 von 6 discourse referents und 3 von 9 conditions, die in Sausdrücklich genannt werden, neu, d.h. nicht von einem anderen discourse re- ferent oder einer anderen condition im selben Satz S abzuleiten, so ist die Infor- mation in S weniger konzentriert, weniger dicht, als in einem Satz S’, in dem 4 von 6 discoursereferents und 4 bis 5 von 9 conditions neu sind (Fabricius- Hansen 1996:526).
Je weniger man also beim Verstehen von S zusammenziehen muß und je weni- ger Redundanz es unter den conditions gibt, desto konzentrierter ist die Infor- mation in S. Es ist also derjenige Diskurs, der die höchste durchschnittliche Kon- zentration von Informationen je Satz aufweist, voller von Informationen als einanderer.
Die Informationsdichte ist also definiert als die durchschnittliche Anzahl von Informationen je Satz und Grad der Konzentration der Präsentation dieser Informationen in jedem (Einzel-)Satz.
Zur weiteren Verdeutlichung und Veranschaulichung dient folgendes Beispiel(zwei Personen unterhalten sich über eine dritte Person, NN, die sie beide ken- nen):
1. Das Buch, das NN über Tempus geschrieben hat, ist unlesbar.
(The book that NN has written on tense is unreadable.)
2. NN hat ein Buch über Tempus geschrieben. Das Buch, das NN über Tempus geschrieben hat, ist unlesbar.
(NN has written a book on tense. The book that NN has written on tense is unreadable.)
3. NN hat ein Buch über Tempus geschrieben. Das Buch ist unlesbar.
(NN has written a book on tense. The book is unreadable.)
4. NN hat ein Buch über Tempus geschrieben. Es ist unlesbar.
(NN has written a book on tense. It is unreadable.)
5. NNs Buch über Tempus ist unlesbar.
(NN ’ s book on tense is unreadable.)
In Beispiel 1 wird die Information, daß NN ein Buch über Tempus geschrieben hat, nicht explizit ausgedrückt, ist aber über den bestimmten Artikel „das“ präsupponiert. In Beispiel 2 ist diese Information hingegen explizit ausformuliert durch den vorangestellten Satz (NN hat ein Buchüber Tempus geschrieben), der gleichzeitig den Antezedenten darstellt für die Information im nächsten Satz (Das Buch, das NNüber Tempus geschrieben hat, ...). Das gleiche ist der Fall in den Beispielen 3 und 4, mit dem Unterschied, daß in Beispiel 3 die Information aus dem ersten Satz nur über den bestimmten Artikel (Das Buch) wieder aufgegriffen wird und in Beispiel 4 über ein Pronomen (Es).
Gemäß obenstehender Definition hat also Beispiel 1 die höchste Informations- dichte.
Zu Beispiel 5 ist zu bemerken, daß vermutlich davon ausgegangen werden kann, daß die enthaltene Bedeutung dieselbe ist wie die in Beispiel 1. Ohne einen Kontext jedoch bleibt offen, welche Beziehung zwischen dem Buch und NN besteht: hat sie es verfaßt oder gehört es ihr nur? Beispiel 5 alleine ist also ambig, d. h. unspezifisch oder unbestimmt.
Es ließe sich nun durchaus behaupten, daß der Gehalt an Information in Beispiel 5 größer ist als in Beispiel 1, da in Beispiel 5 dieselbe Information mit weniger linguistischem Material ausgedrückt wird, Redundanzen und Wiederholungen vermieden werden. Dies geschieht dadurch, daß Konstruktionen benutzt werden, die beim Empfänger (Leser/Hörer) Präsuppositionen auslösen, die im Text selbst nicht explizit enthalten sind, die der Empfänger also beim Decodieren für sich hinzufügen muß, um das Gesagte oder Gelesene zu verstehen. Diesen Vorgang nennt Fabricius-Hansen accomodation.
Vor diesem Hintergrund wird nun die Definition von Informationsdichte erweitert.So hat ein Text A eine höhere Informationsdichte als ein Text B, wenn minde- stens eine der folgenden Aussagen (ceteris paribus) zutrifft: (Fabricius-Hansen1996: 529)
1. Der durchschnittliche Gehalt an Information je Satz ist in A höher als in B.
2. Im Durchschnitt enthalten die Einzelsätze in A weniger redundante conditions als in B und man muß weniger zusammenziehen als in B.
3. Um A zu verstehen, braucht es mehr accomodation.
4. Es gibt in A mehr underdeterminedconditions als in B, d. h. man braucht mehr Weltwissen zum Verstehen.
Aussagen 1 und 2 beziehen sich auf den Zusammenhang zwischen expliziten Informationen und ausdrücklichem linguistischen Material. Je mehr Informationen je Satz und Wort, desto höher ist also die Informationsdichte.
Aussagen 3 und 4 beziehen sich auf das, was sozusagen „zwischen den Zeilen“steht. Diese Information bekommt der Empfänger über linguistische Mittel wie z. B. Konstruktionen, die Präsuppositionen auslösen (in Aussage 3), oder aber der Empfänger kann diese Information aus dem Gesagten heraus verstehen, weil er ein bestimmtes Vor- oder Weltwissen hat (in Aussage 4). Bei Aussage 4 könnte man argumentieren, daß die Information in einem gewis- sen Sinne gar nicht vorhanden ist und man sie infolgedessen auch nicht bei der Bestimmung der Informationsdichte berücksichtigen sollte. Allerdings erwartet der Sender ja vom Empfänger, daß dieser die Information hinzufügt, insofern ist sie dann doch wieder enthalten.
All diese Aussagen oder Parameter helfen, den Eindruck zu belegen, daß deut- sche (wissenschaftliche) Texte eine höhere Informationsdichte haben als norwe- gische Paralleltexte. So kommt ein deutscher wissenschaftlicher Text mit wenigerSätzen und Satzgefügen aus, um dieselbe Information zu vermitteln wie ein ver- gleichbarer norwegischer Text. Vom Empfänger des deutschen Textes wird dem- nach mehr accomodation, d. h. das selbständige Hinzufügen impliziter Informa- tionen, verlangt und auch ein höheres Maß an eigener Vervollständigung oderErgänzung des Gesagten. Dies scheinen empirische Studien auch zu bestätigen(Fabricius-Hansen 1996: 530).
Dies hat nun natürlich Auswirkungen auf Übersetzungen solcher deutschen Texte ins Norwegische, denn schließlich müssen diese Unterschiede berücksichtigt werden, wenn der Zieltext stilistisch adäquat sein soll. Was dies bedeuten kann, wird an folgendem Beispiel deutlich.
Der deutsche Satz
Frankreich trauertüber den Tod eines sehr bekannten französischen Schauspie- lers.
könnte also beispielsweise eine adäquate norwegische Entsprechung in folgenden drei Sätzen finden:
En fransk skuespiller er d ø d. Han var sv æ rt kjent. Frankrike s ø rger over hans d ø d. (Ein französischer Schauspieler ist gestorben. Er war sehr bekannt. Frankreich trauertüber seinen Tod.) Hier lassen sich zwei Prinzipien beobachten, die generell anwendbar sind bei der Übersetzung vom Deutschen ins Norwegische.
1. Das sogenannte information splitting, also die Aufteilung von Information. Da- bei werden zwei verschiedene conditions, die denselben discourse referent inner- halb eines Satzes oder Teilsatzes beschreiben, auf syntaktisch voneinander un- abhängige (Teil-)Sätze verteilt, wobei implizite discourse referents zu explizitenwerden (müssen), damit der Zusammenhang zwischen ihnen und den sich aufsie beziehenden conditions gewahrt wird; dies kann z. B. geschehen, indem be- stimmte Artikel oder anaphorische Pronomina hinzugefügt werden. Gleichzeitigmüssen accomodations aufgelöst werden, indem der präsupponierte discourse referent als explizit vorhandener in den Text aufgenommen wird. So kann auchim Folgenden auf ihn referiert werden. Dies bedeutet natürlich eine Steigerungder Redundanz. Zuletzt muß eventuell die Reihenfolge der discourse referents und conditions dahingehend verändert werden, daß zuerst das genannt wird, aufwas später im Text referiert wird oder was später wieder aufgegriffen wird.
2. Die sogenannte discourse structure fidelity, also die Beibehaltung der Struktur des Diskurses. Die Relationen zwischen den Teilsätzen des Ausgangstextes müssen gewahrt bleiben, das heißt, die Kohäsion muß stimmen. Dafür wird es meist notwendig, kohäsive Mittel hinzuzufügen.
Zwischen diesen beiden Prinzipien muß nun eine Balance gefunden werden. Die Wahrung der Kohäsion wird natürlich umso schwieriger, je mehr Aufteilung von Information stattfindet.
TRANSLATIONS ENGLISH-GERMAN: INVESTIGATING THE RELATIVE IMPORTANCE OF SYSTEMIC CONTRASTS AND OF THE TEXT-TYPE „TRANSLATION“(ERICH STEINER)
Bei diesem Ansatz ist die Vorgehensweise sehr genau und statistisch. Sätze oder Texte werden mithilfe zweier verschiedener Methoden ausgezählt, einmal nach der WordSmith -Methode, bei der das Type-Token-Verhältnis, die Anzahl der Wörter je Satz und das Verhältnis von lexikalischen zu grammatikalischen Wörtern untersucht werden, und nach der Biber -Methode (involviertes vs. informationsorientiertes Register, siehe Abb. 1 im Anhang), bei der Konjunktionen, Präpositionen, lexikalische Verben, Adverbien, Adjektive und Substantive gezählt und zueinander ins Verhältnis gesetzt werden (s. u.).
Im Gegensatz zu dem Ansatz von Cathrine Fabricius-Hansen steht hier nicht sosehr der Begriff der Informationsdichte im Vordergrund, sondern das Konzept dergrammatischen Metapher, d. h. die Verwendung eines Wortklassenwechsels, umbestimmte Konzepte nicht-kongruent darzustellen. Allerdings kann das Ergebnisder Biber-Methode verschiedene Gründe haben, es muß sich nicht immer um ei- nen Fall von grammatischer Metapher handeln, sondern es kann auch Typologie- oder Register-bedingt sein. Zudem werden Konzepte und Vorgänge eher in Phra- sen ausgedrückt als in einzelnen Worten, so daß man also eher diese miteinan- der vergleichen muß, um etwas über die Methaphorizität eines Textes aussagenzu können.Dabei bedeutet höhere Metaphorizität eine Verlagerung von ereig- nisorientierter, eher verbaler Phrasenbildung hin zu einer Phrasenbildung, diesich auf Einheiten und Beziehungen konzentriert. Die Verbalphrasen nehmen alsomit steigender Metaphorizität ab und die Nominalphrasen zu.
Folgende Verhältnisse werden betrachtet:
Konjunktionen : Präpositionen
Verben : Substantive
Adverbien: Adjektive
finite lexikalische Verben : (Infinitive + Partizipien + Gerundien)
(finite lexikalische Verben + Konj. + Adv.) : (Subst. +Adj. + Gerundien)
Steiner stellt nun die Vermutung auf, daß bei eher kongruenten, d. h. weniger metaphorischen Texten, diese Verhältnisse jeweils höher sein werden als beimetaphorischen Texten, und daß als Folge daraus dann die stärker metaphori- sierte Variante sowohl mehr Gruppen und Phrasen enthält als die weniger meta- phorisierte Variante, als auch eine höhere Summe dieser drei im Satzgefügeaufweist (Steiner 2001: 25f.). Diese Vermutung wird nun anhand zweier Beispiel- sätze geprüft:
Beispiel 1
1 The suspicion that volcanic eruptions are the primary source of aerosols in the upper atmosphere has been around for many years. (Original)
2 Seit vielen Jahren vermutet man schon, daßdie Aerosole in den höheren Schichten der Atmosph Äre vor allem aus Vulkanausbrüchen stammen. (übersetzung)
Wenn man sich nun ganz dezidiert ansieht, was sich vom Original zur Übersetzung geändert hat, ergibt sich folgende Aufstellung (→ bedeutet „wird in der Übersetzung zu“):
Satz → Satzgefüge
Im Englischen handelt es sich um einen einzigen Satz; der eingebettete Relativsatz ist Teil des Subjektes (sog. embedded projection)
The suspicion → vermutet man
aus einer Nominalgruppe werden ein Nomen und ein Verb
The → 0
der bestimmte Artikel fällt weg
suspicion → vermutet
aus dem Nomen wird im Deutschen ein Verb
that vulcanic eruptions are the primary source of aerosols in the upper atmosphere → daß die Aerosole in den höheren Schichten der Atmosphäre vor allem aus Vulkanausbrüchen stammen
aus einem projizierten Relativsatz wird ein projizierter Objektsatz (daß... ist
Objekt zu vermuten), der die Information verbaler, prozeßhafter ausdrückt
vulcanic eruptions → Vulkanausbrüchen
aus einer Nominalgruppe wird ein einzelnes Nomen. Dies bedeutet eine Veränderung hin zu höherer Metaphorizität
are → 0
das Verb entfällt, weil im Deutschen ein Satzgefüge entstanden ist
the primary source of aerosols in the upper atmosphere → die Aerosole in den höheren Schichten der Atmosphäre vor allem aus ... stammen
aus einer Nominalgruppe werden eine Nominalgruppe, zwei Präpositionalphrasen und eine Verbalphrase
the primary source → vor allem aus ... stammen
aus einer Nominalgruppe werden zwei Präpositionalphrasen und eine Verbalphra- se
of aerosols in the upper atmosphere → die Aerosole in den höheren Schichten der Atmosphäre
zwei Präpositionalphrasen werden zu einer Nominalgruppe mit einer eingebetteten Präpositionalphrase, in die wiederum eine Nominalgruppe eingebettet ist
upper → höhere Schichten
aus einem Adjektiv wird eine Nominalgruppe
Aus dieser Aufstellung wird deutlich, daß bei der Übersetzung (mit der einen Ausnahme von vulcanic eruptions → Vulkanausbrüchen) Demetaphorisierung stattgefunden hat, und zwar vor allem von Nominal- hin zu Verbalphrasen. Im Original findet sich an drei Stellen eine grammatische Metapher, in der Übersetzung nur an dieser einen.
1 The suspicion (2.1.) that volcanic eruptions (2.1 + 13.1.) are the primary source (2.1.+13.1) of aerosols in the upper atmosphere has been around for many years.
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- Citation du texte
- Nicolette Frech (Auteur), 2004, Komprimierung und Expandierung von Information, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26553
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