Duale Studiengänge stellen eine gute Alternative zu herkömmlichen Studiengängen dar. Das Konzept beinhaltet das Ziel, Fachkräfte, die größtenteils in der Wirtschaft tätig sein werden, besser auf die zukünftigen Aufgaben qualifiziert vorzubereiten. Diese Möglichkeit ersetzt jedoch keine hoch wissenschaftliche bzw. universitäre Ausbildung oder verdrängt nicht die etablierten Fachkräfte des dualen Berufsausbildungssystems. Dies scheint auch nicht das Thema des Konzepts von dualen Studiengängen zu sein. Die Idee der Verzahnung von Studium und Beruf kann eher als Antwort auf die steigenden Qualifikationsanforderungen innerhalb des mittlerweile globalisierten und ständig wandelnden Wirtschaftsgeschehens verstanden werden.
Der Text gibt Aufschluss über Ziele, Anforderungen und die unterschiedlichen Ausrichtungen von dualen Studiengängen. Dies wird insbesondere vor dem Hintergrund einer ausgeprägten Attraktivität bei Studienberechtigten und den erfolgversprechenden Arbeitsmarktaussichten der Wirtschaft thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Entstehung und Entwicklung dualer Studiengäng
3. Differenzierung der Typen dualer Studiengänge
3.1 Berufsintegrierte Studiengänge
3.2 Praxisintegrierte Studiengäng
3.3 Ausbildungsintegrierte Studiengäng
4. Motive der Beteiligten
4.1 Vorteile der Hochschulen
4.2 Vorteile der Betrieb
4.3 Vorteile der Studierende
5. Zugangsvoraussetzungen und Bewerberauswahl
6. Arbeitsmarktperspektive
7. Problemstellunge
7.1 Anforderung an Studierend
7.2 Beteiligungsverhalten von Universitäte
7.3 Wandel der Beschäftigungsstruktur
7.4 Wettbewerbssituation der Bildungsgänge
8. Schlussbemerkung
9. Literatu
1. Einleitung
Die akademische Bildungslandschaft in Deutschland weist ein weites Spektrum auf. Viele Studienberechtigte stehen irgendwann vor der Frage: Was soll ich studieren, und vor allem, wie sieht meine berufliche Zukunft aus? Es stellt sich also nicht nur die Frage nach den Vorlieben für eine bestimmte Studienrichtung, sondern auch nach der Verwertbarkeit des gewünschten Abschlusses in ferner Zukunft. Der derzeitig große Mangel an Fachkräften in der Wirtschaft muss mit in die Studienentscheidung aufgenommen werden. Dazu kommt der steigende Anteil an Studienberechtigten, da die Zahl aller Absolventen[1] mit Fachhochschulreife und allgemeiner Hochschulreife im Alter von 18 bis 21 Jahren im Jahre 2006 auf insgesamt 44 Prozent angestiegen ist (vgl. Bildungsbericht, 2008, S.8). Der Wissenschaftsrat prognostiziert für die Zukunft die Marke von 50 Prozent an Studienberechtigten aller Absolventen von allgemeinbildenden Schulen. Kritisch zu betrachten dagegen ist aber die Tatsache des immer noch zu geringen Anteils an Studienabsolventen. Die Entscheidung über einen Studienabbruch kann viele Gründe haben. Mangelnde Motivation, unzureichende Arbeitsplatzaussichten, lange Dauer oder fehlende Finanzierungsmöglichkeiten während des Studiums können ausschlaggebend für eine Entscheidung gegen eine Hochschulausbildung sein. Die mangelnde praktische Ausbildung im akademischen Bereich kann die Perspektiven zusätzlich verringern. Als Alternative zum Studium fällt die Entscheidung oft auf eine betriebliche Berufsausbildung (vgl. Weber, 2007, S.103), da hier eine höhere Sicherheit in der beruflichen Zukunft gesehen wird. Eine weitere Alternative zum Studium im klassischen Sinne bieten die weniger bekannten dualen Studiengänge, die auf einer Verbindung von betrieblicher Ausbildung und Studium basieren. Bei dieser Studienart sollen die Defizite einer Hochschulausbildung durch die Vorteile einer praktischen Ausbildung ausgeglichen werden, damit die Studienabschlüsse eine bessere Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt erhalten. Da duale Studiengänge aufgrund verschiedener Vorteile zunehmend in Wirtschaft und bei Studieninteressierten an Stellenwert gewinnen (vgl. Waldhausen, 2007, S.15), möchte ich in meiner Arbeit einen Überblick über diese Studienart geben und deren Stellung auf dem Arbeitsmarkt aus verschiedenen Gesichtspunkten und Erfahrungswerten erläutern.
2. Entstehung und Entwicklung dualer Studiengänge
Der ursprünglichen Konzeption von dualen Studiengängen lagen Befürchtungen zugrunde, dass die traditionell fachtheoretisch ausgerichteten Studiengänge an deutschen Hochschulen in ihrer Entwicklung zu praxisfern seien. Bereits in den 70er Jahren entstanden erste Ansätze zur Verbindung von praktischer Ausbildung und theoretischem Studium, um die starke Theorielastigkeit von Studiengängen zu unterbinden (vgl. Wissenschaftsrat, 1997, S.8). Vorreiter waren hier Berufsakademien, die bereits 1974 in Baden-Württemberg gegründet wurden. 1977 zogen dann die ersten Fachhochschulen mit berufsintegrierenden Studiengängen in Rheinland-Pfalz nach. Beide Systeme verfolgen ähnliche Konzeptionen, nämlich die Verbindung von betrieblicher Praxis mit einem theoretischen Studium. Durch die Einführung von Praxissemestern an den meisten Fachhochschulen im Jahre 1981 wurde die angewandte Wissenschaft grundlegend durch praktische Anteile außerhalb der Hochschule unterstützt. Daneben entstanden verschieden geprägte Studiengänge mit praktischen Anteilen, wie beispielsweise die kooperative Ingenieurausbildung 1985 an der Fachhochschule Niederrhein, in der eine Zusammenarbeit zwischen Hochschule und beteiligten Betrieben stattfand (vgl. Wissenschaftsrat, 1997,S.9). In diesen ersten Modellversuchen wurden berufliche Ausbildungen im tertiären Bereich erprobt, die teilweise zusätzlich zum Studienabschluss einen beruflichen Kammerabschluss beinhalteten (vgl. Schlegel, 2005, S.9).
Heutzutage werden über 650 verschiedene duale Studiengänge von unterschiedlichen Bildungsträgern angeboten, wobei mehr als 40.000 Studierende immatrikuliert sind (vgl. Jahresbericht AusbildungPlus, 2007, S.14). Als Anbieter kommen Berufsakademien, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien, Fachhochschulen und Universitäten in Frage. Den Hauptanteil des Angebots tragen die Berufsakademien und die Fachhochschulen, da hier die Studiengänge als ausgereift gelten. Die Entwicklung an Universitäten ist eher schleppend, weil sich das Konzept dort noch in der Anfangsphase befindet. An den Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien wird die Anzahl der Studiengänge stetig weiter zurückgehen, weil sie die neuen Bachelor-Abschlüsse nicht vergeben dürfen (vgl. Jahresbericht AusbildungPlus, 2007, S.12). Da an den Berufsakademien ein spezielles System existiert, werde ich mich hauptsächlich auf die dualen Studiengänge der Fachhochschulen beschränken, die allein rund 300 Studiengänge aufweisen können. Die meisten Angebote ergeben sich bei den Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften, technische Disziplinen (Bsp.: Ingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik) und Informatikstudiengänge. Das Konzept der dualen Studiengänge trägt zu einer hohen Durchlässigkeit bei, was durch die Verzahnung von beruflicher Ausbildung und Hochschulbildung erreicht wird.
3. Differenzierung der Typen dualer Studiengänge
Duale Studiengänge können begrifflich nicht allgemein oder einheitlich gesehen werden (vgl. Falk, 2007, S.8). Sie unterscheiden sich anhand der differenzierten Zusammensetzung, obwohl in allen Typen ein theoretisches Studium an einer Hochschule mit einer praktischen Tätigkeit in Betrieben oder anderen Arbeitsstätten vorgesehen ist. Grundlegend beruht eine Unterscheidung auf der Tatsache des zu erstrebenden Abschlusses, denn nicht alle duale Studiengänge führen automatisch zu einer Doppelqualifikation. Zudem muss aus organisatorischer Sicht eine Differenzierung der uneinheitlichen Umsetzung des Konzepts erfolgen.
3.1 Berufsintegrierte Studiengänge
Diese Form eignet sich besonders für bereits Berufstätige, da sie eine Studienmöglichkeit neben der regulären Berufsausübung bietet. Die praktische Tätigkeit und das Studium verlaufen also zeitgleich, da der theoretische Studienablauf meist in Teilzeitform oder tageweise (außerhalb der Arbeitszeit) angeboten wird. Häufig geht aus den Kooperationsverträgen zwischen Hochschule und beteiligtes Unternehmen hervor, dass bei den Studieninteressierten zusätzlich zur Hochschulzugangsberechtigung eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung vorliegen muss (vgl. Wissenschaftsrat, 1997, S.12). Durch die passenden beruflichen Vorkenntnisse und die parallele Durchführung der einschlägigen Arbeitstätigkeit soll eine Wissensvertiefung und eine Begünstigung der Studienleistungen erreicht werden. Zum Studienabschluss wird aber keine zusätzliche Qualifikation erworben. Die Fachhochschule Ludwigshafen bietet ein mittlerweile etabliertes Beispiel für einen berufsintegrierten Studiengang, da sie seit 1988 das Berufsintegrierte Studium (BIS) der Fachrichtung Betriebswirtschaft anbietet. Dieser Studiengang führt nach sieben Semestern zum Bachelorabschluss und ermöglicht die Beibehaltung des Vollzeitarbeitsplatzes (vgl. www.dualesstudium.rlp.de, 2008).
3.2 Praxisintegrierte Studiengänge
Die praxisintegrierte Studienform weist keine wesentliche Besonderheit im Vergleich zu klassischen Studiengängen auf, da auch hier kein zusätzlicher Abschluss zum Studienabschluss erlangt werden kann. Die Kombination von theoretischem Studium und praktischer Tätigkeit bei einem Arbeitgeber zeigt die inhaltliche Anknüpfung von Studieninhalten an die zukünftige Tätigkeit auf (vgl. www.ausbildungplus.de, 2008). Diese Studienform wird vor allem von Fachhochschulen der öffentlichen Verwaltung angeboten, wobei dann aus den Kooperationsverträgen zwischen Hochschulen und Behörden zusätzliche Einstellungsvereinbarungen zwischen Studierenden und Arbeitgebern hervorgehen (vgl. www.fhoev.nrw.de, 2008). Als anbietende Arbeitgeber von praxisintegrierten Studiengängen kommen beispielsweise kommunale Verwaltungen oder auch die Bundesagentur für Arbeit in Frage, da sie Studienmöglichkeiten mit einem hohem Praxisanteil schaffen. Diese führen neben dem Studienabschluss jedoch zu keiner weiteren Qualifikation, da die Praxisphasen mangels Umfang nicht den Vorgaben einer anerkannten Berufsausbildung entsprechen.
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[1] Zur Erleichterung des Leseflusses wird im Folgenden auf die Nennung der weiblichen Form verzichtet.
- Citar trabajo
- Thomas Röser (Autor), 2008, Konzepte zur Verzahnung von dualer Ausbildung und Hochschulstudium, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265496
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