„Es ist darum eine banale Selbstverständlichkeit, daß (!) eine marktwirtschaftliche Ordnung auf dem Prinzip der Freiheit und Freizügigkeit beruht, … .)“ Worte des ersten Bundeswirtschaftsministers Ludwig Erhard im Jahr 1955, die in das Thema „Die Soziale Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland -Vor- und Nachteile“ einführen sollen. Die derzeit gültige Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland wurde benannt und wesentlich mitgeprägt von dem Ökonomen und Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Alfred Müller-Armack und von Ludwig Erhard, der diese als Wirtschaftsminister nach dem Zweiten Weltkrieg praktisch umsetzte. Welche Vor- und Nachteile sich aus der Wirtschaftsform „Soziale Marktwirtschaft“ ergeben, soll hier erörtert werden. Insbesondere soll die Frage auf den Prüfstand, ob mit der Wirtschaftsform „Soziale Marktwirtschaft“ die gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Ziele der Bundesrepublik Deutschland erreicht werden können. Darum folgt nach der Aufzählung der Ziele eine Abwägung der Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft und Einordnung als Vor- bzw. Nachteil.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition „Soziale Marktwirtschaft"
- Gesellschaftspolitische Grundziele
- Gesamtwirtschaftliche Ziele
- Vorteile der Sozialen Marktwirtschaft
- Soziale Sicherung
- Marktwirtschaft- Garant freier Betätigung der wirtschaftlichen Einheiten
- Wettbewerbspolitik als rechtlicher und institutioneller Rahmen
- Konjunkturelle Stabilität
- Nachteile und Konflikte der Sozialen Marktwirtschaft
- Übermaß sozialstaatlicher Maßnahmen als Hindernis für Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft
- Bürokratie als Hemmfaktor wirtschaftlicher Entwicklung
- Lohn- Preis-Spirale mit Blick auf den globalen Wettbewerb
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland und analysiert die Vor- und Nachteile dieses Wirtschaftssystems. Die Arbeit untersucht, ob die Soziale Marktwirtschaft geeignet ist, die gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Ziele Deutschlands zu erreichen. Dazu werden die wichtigsten Ziele der Sozialen Marktwirtschaft aufgezeigt und die Vor- und Nachteile des Systems im Detail erörtert.
- Freiheit und Freizügigkeit der Wirtschaftseinheiten
- Soziale Sicherung und Umverteilung
- Wettbewerbspolitik und Stabilisierungspolitik
- Herausforderungen durch Globalisierung und Bürokratie
- Zielkonflikte und Handlungsspielraum der Sozialen Marktwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die historische Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. Sie stellt die wichtigsten Akteure und deren Beiträge zur Entstehung des Systems vor. Die Definition der Sozialen Marktwirtschaft im zweiten Kapitel erklärt das System als eine Kombination aus Marktwirtschaft und Sozialstaat. Es werden die gesellschaftspolitischen Grundziele Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit, Sicherheit und Wohlstand erläutert. Die gesamtwirtschaftlichen Ziele, die sich aus diesen Grundwerten ableiten, werden im zweiten Unterkapitel beschrieben. Diese Ziele beinhalten Vollbeschäftigung, Preisniveaustabilität, Zahlungsbilanzausgleich und stetiges Wachstum.
Das dritte Kapitel widmet sich den Vorteilen der Sozialen Marktwirtschaft. Es wird die Bedeutung der sozialen Sicherung für die Bürger hervorgehoben, die durch ein umfassendes System aus Kranken-, Renten-, Unfall-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung gewährleistet wird. Die Marktwirtschaft wird als Garant für freie Betätigung der Wirtschaftseinheiten dargestellt. Die Wettbewerbspolitik wird als ein wichtiger Bestandteil der Ordnungspolitik beschrieben, die den Wettbewerb vor Beschränkungen schützen und Marktmacht bekämpfen soll. Die konjunkturelle Stabilität wird als ein weiteres wichtiges Ziel der Sozialen Marktwirtschaft betrachtet, das durch eine stabilitätspolitische Steuerung der Wirtschaft erreicht werden soll. Hierbei werden die „magischen Viereck" der wirtschaftspolitischen Ziele (Preisniveaustabilität, Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung und außenwirtschaftliches Gleichgewicht) und die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen erläutert.
Im vierten Kapitel werden die Nachteile und Konflikte der Sozialen Marktwirtschaft aufgezeigt. Es wird kritisiert, dass ein Übermaß sozialstaatlicher Maßnahmen die Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft der Bürger hemmen kann. Die Bürokratie wird als Hemmfaktor wirtschaftlicher Entwicklung betrachtet, da sie die Flexibilität und Innovationskraft der Unternehmen beeinträchtigen kann. Die Lohn-Preis-Spirale wird als ein Problem im Kontext der globalen Wettbewerbslandschaft dargestellt. Die Abwanderung von Arbeitsplätzen mit geringer Qualifikation aufgrund hoher Lohnkosten in Deutschland wird als ein Beispiel für die Herausforderungen des Systems im globalen Wettbewerb genannt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Soziale Marktwirtschaft, die Bundesrepublik Deutschland, die Vor- und Nachteile des Systems, die gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Ziele, die soziale Sicherung, die Marktwirtschaft, die Wettbewerbspolitik, die Konjunkturpolitik, die Globalisierung, die Bürokratie, die Lohn-Preis-Spirale und die Herausforderungen des Systems im globalen Wettbewerb.
- Quote paper
- Heidrun Jaster (Author), 2012, Die Soziale Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Vor- und Nachteile, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264869